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Überall Insekten

Veröffentlicht: 09.10.2020

In den vergangenen drei Tagen gab es verschiedene Baumkletterarbeiten zu tun. Am Mittwoch bin ich mit Duaro und Sara in den Wald gefahren. Dort haben mussten wir dann diverse Ausrüstung mit schweren Seilen den Berg hochschleppen. Duaro ist dann schwer bepackt mit Karabinerhaken, Trinkflasche und Werkzeugen an einer Leine den 40 Meter hohen Baum hochgeklettert und hat einen alten Nistkasten abmontiert. Sara und Ich haben unten gewartet und die Anweisungen befolgt. An dem Baumstamm an dem wir gewartet haben, krabbelte eine Ameise so groß wie eine Hornisse hoch. Ich fragte Sara, ob die gefährlich sei und sie erzählte mir, dass man, wenn die sogenannte "Blood Ant" einen beißt, bis zu 24 Stunden so starke Schmerzen haben kann, dass man denkt man stirbt. Sie selbst musste das vor kurzem am eigenen Leib erfahren. 

Am nächsten Tag fuhren wir dann zu einem anderen riesigen Mandelbaum, bei dem Duaro vor kurzem eine vermeintliche natürliche Nisthöhle gesehen hatte. Da er noch nie zuvor auf diesen Baum geklettert war, musste er mit einer großen Steinschleuder ein Gewicht mit einer sogenannten Setup-Line bis hoch über eine Astgabel schießen. An dieser zog er dann die richtige Sicherungsleine hoch. Schließlich konnte Sara hochklettern. Doch als sie oben ankam, rief sie, sie müsse sofort wieder runterkommen, denn sie war von einem Bienenschwarm umgeben. Diese drei Stunden Arbeit waren wohl doch umsonst.

Hier muss man sich wohl an die ganzen Insekten gewöhnen. Gestern flog mir zum Beispiel eine 10 Zentimeter lange Riesenheuschrecke ins Gesicht. Jetzt weiß ich die ganzen Geckos in meinem Zimmer zu schätzen, auch wenn die manchmal so lang wie eine Bierflasche sind. 

Gestern bin ich früh morgens an den Strand gegangen. Obwohl das hier ein riesiger Strand ist, war ich ganz alleine dort. Herrlich. Doch die Costa Ricaner scheinen es alleine nicht so herrlich zu finden, denn am Horizont erkannte ich einen Mann, der dann bis zu mir hingelaufen kam, um mich zu fragen, ob ich ein Foto von ihm machen könne und um mir zu erzählen, dass er Künstler sei. Er zeigte mir dann auf seinem Handy dutzende Fotos von seinen Gemälden. Jedes zeigte halbwegs realistisch ein Tier auf weißem Hintergrund. Ein Tukan. Ein Ara. Noch ein Tukan. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er damit seinen Lebensunterhalt verdiente. Aber wer weiß, vielleicht fahren Costa Ricaner voll ab auf sowas. 

Danach war ich mit einem Gärtner hier in der Nähe verabredet, der mir seine Surfbretter verkaufen wollte. Ich suchte mir ein traumhaftes Surfbrett für umgerechnet nur 100€ aus. Ich kann es kaum erwarten, es auszuprobieren. Im November entstehen in der Karibik in der Regel große Stürme, die hier für besonders große Wellen sorgen. Bis dahin muss ich aber noch üben! 

Nach der zweiten Fütterung bleibe ich jeden Tag bis zum Sonnenuntergang ganz oben auf der Plattform, um Fotos von den ganzen Vögeln und Affen zu machen, die ich hier zu Gesicht bekomme. Manchmal mache ich etwa 300 Fotos, von denen mir dann fünf gefallen. Es ist ziemlich schwierig, im Schatten des Dschungels einzelne Papageien oder Affen zu fotografieren, die meist sehr weit weg sind, sich bewegen und sich nur ganz kurz zeigen.

Gestern Abend habe ich nach der Fütterung jedoch noch meinen wöchentlichen Einkauf gemacht. Dafür muss ich mit einem roten klapprigen Rad eine halbe Stunde bis nach Puerto Viejo fahren und den schweren Einkauf noch zwei Kilometer den Berg hochschleppen. Danach sehe ich aus als hätte ich gebadet. Aber zur Belohnung habe ich mir dann einen großen Topf Reis mit Curry gemacht. Hier in der Nähe gibt es jedoch noch einen kleinen Kiosk (siehe Bild) bei dem ich mir Mittags manchmal sehr leckere Empanadas kaufe.


Antworten (1)

Cenk
Lass dich bloß nicht stechen Max!😂