Travel to the MAXimum
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Im Osten geht die Sonne auf - wenn es mal nicht regnet :P

Veröffentlicht: 10.11.2016

Liebe Leser,

nachdem ich aus dem Norden zurückgekehrt war, erzähle ich euch jetzt von der Gegend, die die Sonne jeden Tag als allererstes sieht: dem Osten Neuseelands. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Fotos durchgucken ;)

Donnerstag, 27. Oktober

Morgens war es endlich so weit: Ich durfte meinen Laptop wieder an mich nehmen :) Drei Wochen hatte es gedauert, ihn zu reparieren, und der Preis war nicht gerade niedrig. Leider konnten die Daten nicht wiederhergestellt werden, aber ich hatte das meiste noch auf meinem Stick. Anschließend habe ich eine Ausflug zur Waiheke Island gemacht, die hauptsächlich für den Weinbau bekannt ist. Es gibt dort aber auch viele Wanderwege und Strände. Die Insel ist relativ groß, sodass ich in den paar Stunden nur einen kleinen Teil von ihr gesehen habe. Ich bin durch die Weinberge zu den drei größten Weingütern gegangen, habe aber keinen Wein getrunken, weil die Preise sehr hoch waren. Aber die Gärten waren teilweise sehr schön eingerichtet mit farbenfrohen Beeten und Buchsbaumkugeln. Und die Aussichten waren wunderbar, was sicherlich auch am fast perfekten Wetter lag. Man konnte das Meer im Vorder- und Auckland im Hintergrund gut sehen und es war eine tolle Kulisse. Nach den Weingütern bin ich in Richtung Strand gegangen und habe meine Zeit hauptsächlich auf Wanderwegen nahe der Küste verbracht, bis es langsam dunkel wurde. Die Fähre fährt sehr oft und sehr lange, sodass ich bis spät abends dort bleiben konnte.

Freitag, 28. Oktober

Dieser Tag war hauptsächlich ein Reisetag für mich, da ich fünf Stunden im Intercity nach Rotorua verbracht habe. Ich wollte dorthin, weil von Rotorua meine nächste Straytour, der East Coaster, ausging. Nach meiner Ankunft am Abend habe ich noch eingekauft und gekocht, was relativ lange gedauert hat, sodass ich nichts besonderes mehr gemacht habe.

Samstag, 29. Oktober

Wieder mal stand für mich eine Strayreise vor der Tür, diesmal der East Coaster, der zuvor von anderen Reisenden sehr empfohlen worden war. Wie sich schnell herausstellte, waren sage und schreibe zwei Drittel unserer Gruppe (8 von 12) Deutsche. Dass es irgendwann mal so krass werden würde, hätte ich nicht gedacht. Das erste Ziel der Tour war Te Kaha, wo uns ein schönes Hostel direkt an der Küste erwartete. Nach einer Vorstellungsrunde mit warmen Getränken und Keksen hat uns unser Gastgeber, der sehr musikbegeistert ist, einige der "hausgemachten" Lieder vorgestellt. Eines auf Maori und zwei selbstgeschriebene Coversongs: Welcome to the Homestead in Te Kaha (statt Welcome to the Hotel California) und Hot Tub (statt Hot Stuff). Die Idee fand ich super und kreativ. Danach durften wir ein bisschen die Gegend erkunden. Wie das eine Lied schon andeutet, gibt es in dem Hostel einen kostenlosen Hot Tub mit Meerblick. Von dort führt wiederum eine Treppe zum Strand, an dem ich dann entlang spazieren gegangen bin. Das Wetter war sehr windig, aber trotzdem schön. Leider waren die Wellen entsprechend hoch, sodass sich außer Connor aus unserer Gruppe keiner getraut hat, Kajak zu fahren. Der Strand in Te Kaha ist insgesamt wesentlich steiniger als diejenigen, die ich zuvor gesehen hatte. Das war optisch eine schöne Abwechslung. Nach dem Spaziergang bin ich mit mehreren aus unserer Gruppe in den Hot Tub gegangen und habe mich aufwärmen lassen. Nach kurzer Zeit kamen noch einige Fruitpicker dazu, die auch in dem Hostel wohnen - und auch von ihnen waren fast alle Deutsche. Es ist Wahnsinn, wie viele Landsleute ich hier treffe. Nach dem Sonnenuntergang, der einfach nur wunderschön war, gab es für uns zum Abendessen ein Buffet mit Fish and Chips, Rehbraten mit Zwiebeln, Salaten, Knoblauchbrot und Nachtisch. Das war wieder mal perfekt für meinen Geschmack :) Später habe ich nach längerer Zeit mal wieder ferngesehen und es kam sogar mal Fußball! Es war ein Livespiel aus der australischen Liga und na ja, ich habe schon viele bessere Spiele gesehen. Über die zweite Liga würden die Teams in Deutschland wohl kaum hinauskommen. Ich habe mich dann noch mit Sarah aus Irland über Sport in ihrem Land unterhalten. Dabei wurde mir nochmal das bestätigt, was ich durch Medienberichte schon erahnen konnte. Die Iren sind mit einer wahnsinnigen Begeisterung dabei, wenn ihre Sportler antreten. Wenn z.B. die Fußballmannschaft ein Spiel bei einem großen Turnier gewinnt, wird das mehr gefeiert als unser WM-Titel 2014. Nach dem Sieg gegen Italien hat wohl mehr oder weniger das ganze Land die ganze Nacht über Party gemacht. Außerdem scheint es dort eine weitere hoch interessante Sportart zu geben: Gaelic Football. Sarah hat mir ein paar Videos davon gezeigt. Es wird auf Fußballtore gespielt und scheint eine Mischung aus Hockey und Baseball zu sein. Ein paar Ähnlichkeiten hat es auch mit Lacrosse. Auf jeden Fall ist das wohl was typisch irisches und die Stadien scheinen extrem gut gefüllt zu sein bei den Spielen. Wie auch immer, ich glaube, ich muss mal in Irland Urlaub machen, wenn ein großes Fußballturnier stattfindet und deren Mannschaft teilnimmt. Das muss ein einzigartiges Erlebnis sein :)

Sonntag, 30. Oktober

Nach dem Frühstück mussten wir uns leider schon wieder von diesem tollen Hostel und unserem Gastgeber verabschieden. Da dieser zusammen mit den Fruitpickern das hauseigene Maori-Lied gesungen hat, mussten wir als Gegenleistung auch ein Lied singen. Es ist dann "I got sunshine on a cloudy day" geworden. So toll fand ich unseren Gesang jetzt nicht :D Auf der Fahrt haben wir Halt gemacht bei einem Leuchtturm, der mitten auf einem Berg liegt. 800 Stufen sind es bis nach oben. Leider war es regnerisch und saukalt. Trotzdem haben wir uns auf den Weg gemacht, weil die Aussicht sehr schön sein soll. War sie an dem Tag aber nicht, weil man bei dem ganzen Regen höchstens 100 Meter weit sehen konnte. Dumm gelaufen :/ Besser war dann schon unser nächster Stopp an einer Kirche. Sie sah zwar von außen etwas gewöhnungsbedürftig aus (grüne und weiße Holzbretter), aber innen war sie schön eingerichtet. Auf jedem Platz lag sogar ein handgenähtes Sitzkissen. Es war übrigens die erste Kirche, die ich in Neuseeland von innen gesehen habe. Im Anschluss ging es zur längsten Werft des Landes, die stolze 660 Meter lang ist. Man hat eine tolle Aussicht auf die Klippen links und rechts von der Werft. Das einzige, was nervt, ist der Wind, von dem man fast weggeblasen wird, wenn man am Ende der Werft steht. Schließlich kamen wir nachmittags in unserem Hostel in Gisborne an, dem Ort, der als erster auf der Welt das Sonnenlicht erblickt, weil er im absoluten Osten des Landes liegt. Unser Hostel war umringt von Kühen, die auf einer Weide ein paar Meter entfernt standen, und sehr schön eingerichtet mit großer Küche, gemütlichen Sofas und Fernseher. Nach einer kurzen Führung über das Hostelgelände wollten wir eigentlich zum Strand fahren, um den Sonnenuntergang zu sehen und dabei Pizza essen. Da hatte das Wetter aber was dagegen. Auch das Stingray Feeding, für das ich mich eingetragen hatte, musste leider abgesagt werden. Also haben wir die Pizza im Gemeinschaftsraum gegessen und uns dabei, wie es sich gehört, wenn man in Neuseeland ist, "Der Herr der Ringe - Die Gefährten" angesehen. Natürlich habe ich direkt mehrere Orte wiedererkannt, an denen ich gerade erst gewesen war, wie Mt Doom oder Hobbiton.

Montag, 31.10.

Mit viel Regen wurden wir morgens "begrüßt", was bei mir jetzt nicht für übermäßige Vorfreude gesorgt hat. Nach kurzer Zeit gab es dann aber eine überraschende und richtig gute Nachricht. Das Stingray Feeding konnte nachgeholt werden. Als wir uns dann auf den Weg zum Strand gemacht haben, kam plötzlich sogar die Sonne raus. Das nennt man wohl perfektes Timing ;) Am Strand wurden wir dann erstmal eingekleidet mit Gummistiefeln, die auch direkt mit einer Gummihose verbunden waren, sodass wir im Wasser nicht nass werden konnten. Dann hat jeder noch einen Stock bekommen, um die Rochen auf Abstand zu halten. Sonst kann es nämlich sein, dass die sich an die Hosen ansaugen und ein etwas größeres Loch verursachen ;) Nachdem wir etwa einen knappen Meter tief im Meer standen, begann die Fütterung. Schnell kamen die Rochen nach und nach in unsere Nähe. Zeitweise waren es sogar sieben zur selben Zeit. Nach ein paar Minuten durften wir dann auch selbst die Rochen füttern. Man muss dabei mit einem Stück Fisch in der Hand unter den "Kopf" greifen, wo der Mund sitzt, damit der Rochen den Fisch einsaugen kann. Teilweise waren es sehr große Exemplare. Rochen fühlen sich sehr glatt an und sind, wie ich finde, faszinierende Tiere. Es war ein tolles Erlebnis, ihnen mal so nah zu kommen und sie sogar zu füttern. Dann ging es im Bus zurück Richtung Rotorua, wobei wir zwischendurch Station in einem Imbiss gemacht haben, der laut eigenen Angaben, die besten Pies der Welt verkauft. Ob meine Pie die beste der Welt war, weiß ich nicht, aber lecker war sie :) Abends waren wir dann zurück in Rotorua. Auch wenn das Wetter die meiste Zeit über eher schlecht war, hat sich der Eastcoaster auf jeden Fall gelohnt. Man bekommt schöne Küstenlandschaften zu sehen und die Unterkünfte, die sich Stray ausgesucht hat, sind top. War wieder eine schöne Reise mit Stray!

Die folgenden Tage habe ich in Rotorua und Auckland verbracht. Was es von dort alles zu berichten gibt, erfahrt ihr im nächsten Artikel.

Bis bald,

euer Max

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