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Garden Route & Karoo-Halbwüste

Veröffentlicht: 27.04.2022


Garden Route 

Einer der vielen Vorteile des Lehrerberufes ist - neben der erfüllenden Tätigkeit an sich - die Ferienzeit. In Südafrika sind die Sommerferien von Mitte Dezember bis Januar, aber auch zwischen den einzelnen Terms (Vierteljahre) gibt es ein paar freie Wochen. Diese fallen nicht wie in Deutschland auf die Osterzeit, sondern schon auf Mitte März, wenn die ersten zehn Wochen des Schuljahres vorbei sind. Gut für uns, denn so haben wir innerhalb unserer Praktikumszeit noch zwei Wochen, in denen wir die Gegend erkunden können - die Garden Route.Die Garden Route ist - anders als der Name andeutet - nicht eine einzelne Straße, die durchs Land führt, sondern ein riesiges Gebiet, das sich hinter den Winelands der Kapregion von George, der nächstgrößeren Stadt am Meer, bis nach Port Elizabeth im Eastern Cape zieht. Schon wenn man die Landkarte betrachtet, erklärt sich der Name “Garden Route”. Dieser langgezogene Streifen ist im Gegensatz zu den nahegelegenen Wüstengebieten der Karoo oder der Kalahari eine grüne, bewaldete Oase und bietet damit eine erfrischende Abwechslung zum kargen, sandigen Afrika, das wir aus großen Teilen Namibias gewohnt waren.Der Garden Route National Park verteilt sich auf mehrere kleinere Gebiete, zwischen denen auch immer wieder größere Städte liegen. Unsere Route verläuft also sehr abwechslungsreich, vom südlichsten Punkt Afrikas (Kap Agulhas) über die Landwirtschaftsflächen bei George, Küstenörtchen wie Mossel Bay, der idyllisch in einer Lagune gelegenen Stadt Knysna über Campingplätze im Nationalpark und an der Küste bis hin zum Addo Elephant National Park im Eastern Cape. Im Garden Route National Park selbst gibt es viele kleine Campingplätze, die nicht nur Stellplätze für die naturliebenden Südafrikaner:innen bieten, sondern auch kleine Cottages oder Hütten mit Betten für Menschen, die etwas mehr Komfort auch in der Natur zu schätzen wissen. Oft liegen die Plätze direkt an Flüssen, wo ab und zu ein paar Kanus vorbeipaddeln, oder am Meer, wo diverse Wanderwege wie der bekannte Otter Trail durch die endlosen Weiten führen.

Addo Elephant National Park

Der Addo Elephant National Park, der wie der Name schon sagt, für seine unzähligen Elefanten bekannt ist, liegt etwas östlicher von der Garden Route im Eastern Cape. Nach den windigen Tagen an der Küste, die wir mit Strandspaziergängen oder Surfkursen verbracht haben, genießen wir die Wärme und Ruhe des Parkes umso mehr. Theoretisch soll es hier die Big 5 geben, also Elefanten, Löwen, Nashörner, Leoparden und Wasserbüffel, die fünf gefährlichsten großen Wildtiere. Leoparden sind allerdings in der Wildnis tendenziell sehr sehr schwierig zu sichten und auch Löwen bekommen wir hier leider keine zu Gesicht. Dafür aber ein paar Büffel, Zebras, Elantantilopen, Springböcke, Warzenschweine, Strauße und vieeeele Elefanten. Laut offizieller Info sollen im Park etwa 400 von den großen, grauen Riesen leben. Da diese sich in der Hitze bevorzugt an den Wasserlöchern zu erfrischen scheinen, sehen wir innerhalb von wenigen Stunden etwa 200 Elefanten. Große und kleine, dicke und schmale, laufen gemächlich an unserem Auto vorbei ans Wasser. Meist sind es riesige Herden, die mit ihren Jungen planschen und eine riesige Freude dabei zu haben scheinen. Es ist herrlich anzusehen und man verliert komplett das Zeitgefühl, während man zwischen hundert Elefanten Bilder macht oder einfach das Schauspiel genießt. In einer privaten Game Lodge schaffen wir es dann ein paar Tage später doch noch, einige Nashörner und auch Löwen zu entdecken. Solche Anlagen sind zwar immer sehr touristisch und überteuert, aber allein für die vielen Safari Drives lohnt es sich wirklich.


Karoo

Die Halbwüste Karoo, die wir teilweise schon im Dezember durchfahren haben, durchqueren wir auch auf dem Rückweg vom Addo National Park nach Kapstadt. Nur etwa 100km nördlich des grünen Streifens der Garden Route wechselt die Landschaft in eine karge Hügellandschaft, in der uns endlich wieder etwas wärmere Temperaturen erwarten. Aber auch sonst hat die Gegend mehr zu bieten als man denkt. Die Berge des Camdeboo-Nationalparks bei Graaff-Reinet lassen tiefe Schluchten in das Valley of Desolation entstehen, das durch seine bizarren Felsformationen hervorsticht. Westlich davon erstreckt sich die Gebirgskette der Swartberge, dessen unasphaltierter Swartberg Pass als einer der schönsten Bergpässe Südafrikas gilt. Von dort erreicht man wiederum die kleine Stadt Oudtshoorn, die als Straußenhochburg Afrikas diverse Straußenfarmen für die Besucher:innen bereithält. Während man diese Riesenvögel füttert sollte man allerdings nicht darüber nachdenken, dass diese Tiere alle innerhalb eines Jahres herangezogen und geschlachtet werden, um irgendwo als Straußensteak auf einem Teller zu landen.Zum westlichen Rand der Karoo hin wird schließlich wieder deutlich, dass wir uns den Winelands nähern. Ständig erscheinen neue, pompös gebaute Weingüter an der Straße, die zu Tastings einladen, so dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Auch deswegen sind wir die darauffolgenden Tage erstmal damit beschäftigt, uns durch die Weinroute durchzutesten. Hier lassen sich ganz neue Sorten entdecken, die es so in Deutschland nicht gibt bzw. wegen des anderen Klimas gar nicht geben kann. Dazu gibt es oft Käseplatten oder Oliven. So kann man es aushalten!
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