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Die Drakensberge - Winter is coming!

Veröffentlicht: 21.05.2022

Winter is coming! So fühlt es sich zumindest an, als wir die Strecke vom kleinen Örtchen Hogsback bis zu den südlichen Ausläufern der Drakensberge zurückgelegt haben. Wegen des Regens der vergangenen Tage sind wir einigermaßen warm angezogen, frösteln aber direkt, als wir bei Underberg aus dem Auto aussteigen. Während der Frühling in Deutschland zu Hochformen aufläuft, fallen die Temperaturen stetig ab, je weiter wir uns in die Drakensberge hineinbewegen.

Die Drakensberge sind mit bis zu 3482 Meter hohen Berggipfeln die höchste Gebirgskette des südlichen Afrika und ziehen sich durch Südafrika und Lesotho hindurch. Nach den letzten Monaten in der Kapregion, direkt am Meer, könnte die Landschaft nicht unterschiedlicher ausfallen. Je näher wir der Grenze zu Lesotho, dem kleinen Binnenstaat mitten in Südafrika, kommen, desto bergiger, grüner und mystischer wird die Gegend. Und eben auch kälter. Auf den ersten Blick erinnert die flachere Umgebung der südlichen Drakensbergausläufer ein wenig an unseren geliebten Schwarzwald, von den vielen Weideflächen aber auch an das schöne Allgäu. Im Süden sind die Drakensberge noch etwas weniger touristisch erschlossen, bieten aber mit dem Sani-Pass auch eine kleine Attraktion. Dieser mit 2874 Metern höchste Gebirgspass, der von Südafrika in die Höhen Lesothos hineinführt, ist nur mit Allradfahrzeugen befahrbar. Als Belohnung bieten sich nach waghalsigen Fahrmanövern hier nicht nur fantastische Aussichten, sondern auch der höchste Pub Afrikas - zumindest behaupten sie das. Wie gerne hätten wir dort ein kühles Bier getrunken!

Wie es so oft auf Reisen ist, läuft aber nicht immer alles nach Plan. Der Plan war eigentlich, Maxis Visum während unseres Praktikums in Kapstadt zu verlängern, so dass es Mitte April vor unserer nächsten Rundreise fertig ist. Eigentlich. Das Visum wird aber nicht etwa digital ausgestellt, sondern muss in den Reisepass geklebt werden. Da die südafrikanischen Behörden nicht unbedingt schnell und effizient arbeiten - wir vermissen fast schon die deutsche Bürokratie -, ist das Visum bei unserer Abfahrt Mitte April noch nicht ausgestellt. Wir müssen den Reisepass also zurücklassen und hoffen, dass er uns von der Visumsagentur so schnell wie möglich nachgesendet werden kann, sobald das Visum fertig ist. Das Problem: Der Sani-Pass liegt zwar noch auf südafrikanischer Seite, allerdings ist der Grenzposten unterhalb, so dass man sich ausstempeln muss, um den Pass hoch bis an die Grenze Lesothos zu befahren. Geht nur leider schlecht ohne Reisepass.

Obwohl wir Lesotho deshalb schweren Herzens nur umfahren können - und ganz nach oben auf unsere Bucket List für die nächste Afrikareise setzen -, bieten sich uns auch auf südafrikanischer Seite wunderschöne Natur, hohe Berge und idyllische Landschaften. Je nördlicher wir kommen, desto erschlossener ist der Nationalpark. Überall gibt es Wanderwege und kleine Campingplätze für die naturliebenden Südafrikaner, die hier scheinbar selbst die größte Touristengruppe ausmachen. Auch der Royal Natal Nationalpark liegt mitten in den nördlichen Drakensbergen und wartet mit spektakulären Bergpanoramen auf uns. Hier ist das sogenannte Amphitheater zu sehen - oder zu besteigen, wenn man denn genug Ausdauer hat. Beim Amphitheater handelt es sich um eine acht Kilometer lange, etwa 1000 Meter hohe und fast senkrechte Felswand, die einen Teil der Grenze zu Lesotho darstellt. Bei unserer Ankunft im Nationalpark ist diese Felswand noch in dicke Wolken gehüllt, so dass wir uns fürs Erste mit Wanderungen zu Wasserfällen und Naturpools begnügen müssen. Als wir fast schon die Hoffnung aufgegeben haben, lichtet sich der Wolkenschleier. Der Anblick der senkrecht emporragenden Felswand ist fast unbeschreiblich, es wirkt fast, als wäre ein Stück des Landes einfach abgebrochen. So etwas haben wir beide noch nie gesehen.

Je weiter wir in den Norden der Drakensberge fahren, desto heller werden die Gesteine, bis wir uns inmitten von orange-ockerfarbenen Sandsteinfelsen wiederfinden. Der Golden Gate Highlands Nationalpark bietet skurrile Felsformationen, die sich gleichzeitig wunderbar bewandern lassen und dabei fantastische Aussichten eröffnen. Nachdem wir in den letzten Monaten aufgrund der weggefallenen Sportroutinen etwas faul geworden sind, tut es wirklich gut, mal wieder etwas für unsere Fitness zu tun. Nach der Erklimmung der Berghänge werden wir mit den schönsten Ausblicken belohnt - und wir frieren endlich nicht mehr.

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