Veröffentlicht: 02.03.2023
Heute stand ein klassisches Relaxprogramm an. Wir wollten die Vorzüge der etwas teureren Unterkunft in vollen Zügen genießen. Wir spielten Tischtennis, entspannten am Pool und spielten sogar Fußball gemeinsam. Ich konnte Anna kaum vom Ball trennen, da sie der Ehrgeiz so gepackt hatte.
Am Abend gab es dann noch ein wunderbares Buffet und wir schlugen uns den Bauch voll. Wir genossen die überaus angenehme Atmosphäre im Beachhouse und versuchten uns bis in die Haarspitzen zu entspannen, denn am nächsten Tag war ein weiteres großes Highlight geplant, dass uns alles abverlangen würde.
Als wir die Reise auf den Fidschis planten sind wir auf die Information gestoßen, dass dort einer der attraktivsten Hai-Tauchplätze der Welt sei. Von diesem Gedanken konnten wir uns nicht mehr trennen und schenkten uns zu Weihnachten jeweils den angsteinflößenden Tauchgang, welcher unsere Geldbörse ziemlich schrumpfen lies. Aber wie sagt man so schön, man ist meist nur einmal im Leben an solchen Orten also why not?
Und heute war es dann so weit. Gleich am Morgen gings mit dem Taxi zur Tauchschule. Nach einem kurzen Check-In und der Bezahlung bekamen wir auch schon unsere Ausrüstung und ehe wir uns versehen konnten saßen wir am Boot Richtung Tauchplatz. Die Nervosität unter den Tauchern war förmlich zu spüren. Von Minute zu Minute wurden wir unruhiger und malten uns alle möglichen Szenarien aus. Trotz dem Umstand, dass für jeden Taucher ein Sicherheitstaucher an Board war, wussten wir, dass auch ein Risiko bei diesem Abenteuer besteht. Es sind immerhin Haie und man weiß nie wie sich die Tiere in der freien Natur verhalten. Doch ehe wir uns versahen hieß es auch schon "Abtauchen" und wir sanken in die dunkle Tiefe des Meeres. Nach nicht einmal 10 Sekunden im Wasser erblickten wir auch schon den ersten Hai. Auf eine länge von ca. 2 bis 2,5 Meter glitt dieses Tier in aller Seelenruhe an uns vorbei. Es war einfach unglaublich. Dann platzierten uns die Dive-Masters hinter einer Steinmauer am Meeresgrund und die große Fütterung begann.
Es bildete sich eine Traube von Haien. Neben Ammenhaien, Riffhaien und Lemonsharks waren auch die gefährlicheren Bullenhaie am Start. Einer größer als der andere und man wusste nicht in welche Richtung man schauen soll. Es war eine überwältigende Situation und keiner von uns wusste ob er vor Angst weinen oder vor Freude lachen soll. Die Tauchlehrer fütterten die Haie mit Fischresten teilweise sogar mit der Hand (in einem Kettenhemd), was beeindrucken und gleichzeitig angsteinflößend war. Sobald ein Hai zu nahe an die Steinmauer kam (wobei "zu nahe" vielleicht 30cm waren) bekam er einen abschreckenden Klaps auf die Nase von den hinter uns platzierten Security Taucher. Vor lauter Aufregung achtete Manfred nicht auf seine Atmung und seine Luft wurde ziemlich knapp während dem Auftauchen. Der zweite Tauchgang, welcher gleich darauf folgte, war dann fast noch beeindruckender. Wir wussten schon wie das ganze Ablaufen wird und waren ein wenig entspannter. Wir konnten die Szenarien dieses mal ein wenig besser genießen. Die beeindruckenden Tiere wirken sehr besonnen und wenig gefährlich unter Wasser, bis man sie um Futter streiten sah, dann wussten wir wie schnell und aggressiv diese Tiere sein können. Trotz alledem wurde uns durch diese Erfahrung bewusst, dass Haie grundsätzlich keine Gefahr für den Menschen darstellen, da wir nur ganz unten auf ihrer Speisekarte stehen. Solche Tauchgängen schärfen einem den Verstand und helfen dir, die Natur und ihre Geschöpfe ein wenig besser zu verstehen. Nach dem Auftauchen waren wir alle baff. Es war eine so unglaublich intensive Erfahrung, dass wir Zeit brauchten um die ganzen Eindrucken endgültig verarbeiten zu können. Atemberaubend schön und außergewöhnlich.
Den Rest des Tages verbrachten wir wiederum im Hotel, und versuchten das soeben erlebte irgendwie in Worte zu fassen. Unfassbar, wir sind beide sehr dankbar, dass wir eine solche Erfahrung machen haben dürfen.
Wir ließen den Tag sehr langsam angehen. Nach dem Frühstück spielten wir eine runde Billiard und sprangen in den Pool. Es war Weihnachten und wir saßen bei 30 Grad mit einem Bier am Strand, ein komisches Gefühl.
Heute überkam uns Beiden das erste mal das Gefühl von Heimweh. Wir vermissten unsere Familie, unsere Freunde und die Gepflogenheiten zu Weihnachten Zuhause. Um ein wenig mehr in Weihnachtsstimmung zu kommen beschlossen wir einen Weihnachtsbaum am Strand zu zeichnen. Wir waren sehr stolz auf unser Kunstwerk und schmückten es mit Kokosnüssen.
Am Abend genossen wir dann einen wunderschönen Sonnenuntergang am Strand. Es gab wieder ein Buffet und es kam sogar ein kleiner Chor in das Hotel und sang uns ein paar Weihnachtslieder. Das war der erste Zeitpunkt indem wir so richtig in Weihnachtsstimmung kamen. Arm in Arm genossen wir noch ein Bierchen sowie unsere Weihnachtszigarre (welche wir von Kuba mitgenommen hatten) und meldeten uns bei unseren Liebsten. Es war so schön die ganze Familie wieder zu hören und zu sehen.