Zu Fuß über die Alpen (E5)

Im September 2017 fasste ich den Entschluss spontan über die Alpen zu laufen. Der Weg sollte von Meran in Italien über den E5-Fernwanderweg durch Österreich bis nach Oberstdorf in Deutschland über knapp 150 km gehen. Also schnell ein paar Sachen zum Überleben eingepackt und los gings bis nach Meran. Dort angekommen konnte ich nochmal sommerlich milde Temperaturen genießen und massig reife Äpfel bewundern. Mit dem Bus ging es bis nach Moos und dort startete ich auf dem E5 hoch motiviert. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit fand ich einen Eingang zu einem Brunnen mitten im Wald, in dessen Eingang ich mein Nachtlager bezog und sogar gut schlafen konnte trotz dessen die Pumpe mitten in der Nacht ansprang. Am nächsten Morgen ging es bergauf im Tal bis in eine Dichte Nebelwand hinein. Oben war dann schon die italienisch/österreichische Grenze im Nebel zu finden. Ein langer Abstieg folgte bis nach Zwieselstein. Dort fand ich eine Hütte des DAV. Diese war sehr klein, aber dadurch auch sehr familiär. So kannte man nach kurzer Zeit alle Mitanwesenden und man konnte wunderbare Gespräche mit Hüttenfeeling führen. Am nächsten Tag ging es weiter einen endlosen Aufstieg auf einer megasteilen Schotterpiste durch das Ötztal (das Tal in dem Ötzi gefunden wurde) auf über 3000 m bis zum Pitztaler Jöchl. Oben lag sogar noch Schnee auf dem nicht allzu gut ersichtlichen Weg und die Erleichterung war groß am höchsten Punkt angekommen zu sein und die Braunschweigerhütte in greifbarer Nähe zu sehen. Leider war dort eine Jubiläumsfeier und es gab keinen Schlafplatz mehr für mich. Ich stieg also noch ab ins Tal und nächtigte in einer Wetterschutzhütte. Die Kälte weckte mich früh und weiter ging es das sanfte Pitztal bergab. Nachdem harten Aufstieg des Vortages machten sich nicht nur bei mir Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Auch meine Schuhe begannen mehr und mehr auseinander zu fallen. Die sich lösende Sohle und eine nahende Unwetterfront vor dem nächsten Aufstieg zwangen mich dann leider zum Abbruch der Tour nach ca. 70 km. In Jerzens an der Feuerwehrwache, wo ich von einem österreichischen Volksfest überrascht wurde, beendete ich dann leider die Wanderung mit dem Versprechen wieder hier zu beginnen.