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Alpenüberquerung Teil 2

Veröffentlicht: 19.08.2018

Los ging es am 13.08.2018 mit dem Nachtbus nach Innsbruck. Dann ein wenig weiter mit Zug und Bus und ich befand mich gegen Mittag genau an dem Ort wo ich vor einem Jahr aufgehört hatte. Ich startete an der Feuerwehrwache in Jerzens. Doch wo war der E5-Fernwanderweg? Ich schlug mich über verschiedene Waldwege zum nächsten Ort Wenns durch. Es begann zu regnen, doch dank meines Regenponchos wurde ich nicht groß nass. Weiter sollte es nach Zams gehen. Endlose Aufstiege verbrauchten viel Energie, aber dafür konnte ich wundervolle Aussichten genießen. Auf der obersten Alm über Wenns gab es eine selbstgemachte erfrischende Hollunderschorle. Danach ging es weiter und mich verfolgten ca. 40 beglockte Ziegen über ihre komplette Weide - Was für ein Konzert. Der Weg wollte nicht enden bzw. meine Beine wollten immer weiter bis die Dunkelheit sich ankündigte. Ich schlief in meiner Hängematte auf der Terrasse eines verlassenen Bauernhauses mit großartiger Aussicht und noch besserem Plumpsklo. Trotz der am Tage sommerlichen Temperaturen fällt diese in der Nacht doch erheblich und ich war gezwungen 3 Uhr aufzustehen und weiter in Richtung Zams eine Nachtwanderung zu machen. Hinter Zams begann ein harter exponentiell zunehmender Anstieg über 6h über die Bergkette bis zur Memminger Hütte. Danach weiß man immer, warum man sich diesen Herausforderungen stellt, aber nicht während des Weges nach oben. Die Memminger Hütte war leider recht voll und ich beschloss noch abzusteigen Richtung Bach. Doch auch unten fand sich bei einbrechender Dunkelheit und nach 16 Stunden Marsch keine Möglichkeit der Einkehr und ich musste erneut in meiner Hängematte nächtigen. Es gab perfekte Bedingungen für einen klaren Sternenhimmel und sogar Sternschnuppen waren aus meinem Bett zu sehen. Leider war es in diesem Tal noch kälter und ich brach nach 4h Powernap wieder auf in Richtung Bach und dann weiter nach Holzgau. Dort bewunderte ich die aufgehende Sonne von der ehemals längsten freien Hängebrücke Europas. Weiter ging es das Tal hinauf, einen zähen Aufstieg bis endlich die deutsche Grenze den Gipfel kennzeichnete. Von hier konnte man direkt die Kemptener Hütte sehen. Dort gab es dann ein kurzes Sieger-Bier und eine 4 min Dusche. Das gab neue Kraft und ich entschloss mich bis Oberstdorf durch zulaufen. Direkt vor Ort bekam ich die Bahn und es ging am 16.08.2018 völlig erschöpft, aber glücklich nach erneut 15 h Marsch zurück nach Berlin. Insgesamt habe ich in den 3 Tagen ungefähr 70 km Strecke zurückgelegt, 4 km Höhe erklommen und 5 km Abstieg gemeistert.

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