Lukas reist durch Kanada
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Neues aus Whistler

Veröffentlicht: 14.03.2020

Am Montag werde ich genau ein halbes Jahr in Canada sein. Für mich fühlt es sich an, als ob ich gestern erst angekommen wäre. Die Zeit rennt, gerade wenn man sich wohl fühlt und immer wieder neue Eindrücke sammeln kann. 

Auch in Whistler bin ich schon unglaubliche 4 Monate. Nächste Woche werde ich mich allerdings verabschieden müssen. Die Zeit hier war unglaublich gut. Ski und Snowboard fahren macht auch am 45. Skitag noch Spaß. Der Abschied wird nicht leicht fallen, allerdings gehe ich mit einem guten Abschluss. Was habe ich die letzten Monate alles getrieben...?

Der Januar war sehr dunkel, kalt und grau. Ich hab die Zeit genutzt um viel zu arbeiten. Durch die Nachtschicht konnte ich tatsächlich viel Geld sparen, weil einfach keine Zeit zum Geldausgeben da war. Der Februar und auch der März waren und sind sehr sonnig, was sich auch an der Laune unter den Arbeitern und Gästen bemerkbar macht. Neben der Arbeit war ich viel Ski fahren und werde Ende nächster Woche fast 50 Tage auf der Piste verbracht haben:). 

Die Nachtschicht wurde letzte Woche beendet. Neben den vier regulären Schichten in der Woche habe ich immer eine fünfte Tag-, Abend- oder Nachtschicht gearbeitet, um die Reisekasse gut aufzufüllen. Im Nachhinein bereue ich es keineswegs nachts gearbeitet zu haben. Ich arbeite jetzt tagsüber und kann an meinen Arbeitstagen nicht Skifahren was auch dazu führt, dass man nach der Arbeit mehr und andere Dinge unternimmt und auch mehr Geld ausgibt. Trotzdem eine gute Abwechslung, da man sich tagsüber mit Gästen und anderen Arbeitern unterhalten kann (Geschwätz, haha;)). Im Januar wurde ich zum Senior Lead befördert. Eigentlich hat sich arbeitstechnisch nicht viel verändert, jedoch gab es 2 Dollar mehr in der Stunde. Von meiner Chefin habe ich mich bereits verabschiedet und auch sie hat mir angeboten, jederzeit wieder nach Whistler zum Arbeiten kommen zu können. 

Neben den ganzen Reisenden aus aller Welt und den kanadischen Arbeitern habe ich in den letzten Tagen auch mit einem Mitglied der sogenannten First Nation gearbeitet. Die Ureinwohner wohnen häufig in Reservaten. Mein Arbeitskollege J-P hat mir erklärt, dass es immernoch viele Probleme zwischen den verschiedenen Kulturen gibt von offizieller Seite jedoch viel versucht wird, um den kulturellen Mehrwert und Austausch zu fördern. In Whistler gibt es etwa ein großes Museum sowie werden auf vielen Schildern auch die Ortsnamen in deren Sprache dargestellt. Jedoch gibt es auf persönlicher Ebene nach wie vor Vorbehalte. Die letzte Schule zur Umerziehung wurde erst in den 90ern geschlossen, weshalb seine Generation zur ersten „freien“ Generation gehört, so J-P. Die First Nations zahlen keine Einkommenssteuer, jedoch nur dann, wenn sie auch einen Arbeitgeber in ihrem Reservat haben. J-P arbeitet für den Berg, wird daher genauso behandelt wie alle anderen Kanadier. Manchmal liegen Reservate auf viel befahrenen Routen zwischen größeren Städten. Gerade dann lohnt es sich für die Einwohner Geschäfte zu eröffnen. 

Die letzten beiden Wochen gehe ich locker an und unternehme viel in und um Whistler. Anfang der Woche war ich Im Whistler Olympic Park. Er liegt eine halbe Stunde südlich und etwas höher. Hier wurden Biathlon-, Langlauf- und Skisprungwettkämpfe ausgetragen. Ich war bereits zum zweiten Mal dort, um Langlauf und eine Schneeschuhwanderung zu machen. Die Landschaften sind wie immer winterlich schön, einsam und weitläufig. 

Viele beschreiben Whistler als eine Art Blase (Whistler bubble). Man begibt sich in diese kleine Gemeinschaft und nimmt nur wenig um sich herum wahr. Die Wochen verlaufen immer nach dem gleichen Schema. Viele Gäste am Wochenende, viele Staffpartys und Angebote unter der Woche, immer die gleichen Gesichter und der gleiche Ablauf. Eine sehr schöne Zeit eigentlich, jedoch wird es Zeit die Blase zu verlassen, um den Rest des Landes zu erkunden.

Die Reisekasse hat ein Auto abgeworfen mit dem es nächsten Samstag auf große Tour geht. Jordan aus Australien wird mit mir fahren und sollte Corona nicht auch die kanadische Grenze schließen, dann kommen noch Freunde und Familie im weiteren Verlauf dazu. Ich bin also etwas traurig zu gehen, freue mich aber auch unglaublich auf die Reise durch Kanada und kleine Abstecher in die USA soweit möglich ;).

Ach ja, und seit gestern sind auch hier endlich Klopapier und Nudeln ausverkauft. Das Skiresort wurde für die nächste Woche geschlossen.

Antworten (1)

Ohh
Sweet life... Klingt sehr nice! Und das Beste liegt ja noch vor Dir :) Hab ne gut Zeit!

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