Veröffentlicht: 07.12.2019
Nach einer zehnstündigen Busfahrt bin ich schließlich am späten Abend in Vancouver angekommen. Die Busfahrt führt durch große Täler mit riesigen Wäldern und schönen Flüssen. Vom Bussteig zum Hostel sind es nur zwei Bahnstationen und ein kurzer Fußweg. Das Samesun Hostel liegt direkt in Downtown Vancouver. Das Hostel selbst hat im Erdgeschoss eine Bar und vier Geschosse darüber voll mit vorrangig jungen Reisenden aus aller Welt. Nachdem ich meine Sachen aufs Zimmer gebracht hatte, konnte ich in der Bar schnell einige Leute kennenlernen. Mein Zimmer teile ich mir mit drei Australiern. Die überwiegende Mehrheit Im Hostel kommt aus Australien. Für die meisten Australier ist es die erste Station bevor sie in eines der vielen Skigebiete aufbrechen. Im Laufe der Woche bin ich bereits auf mindestens 20 Leute getroffen, die früher oder später im selben Skigebiet arbeiten werden.
Das Hostel bietet täglich kleine Ausflüge an, die zu, einen dazu dienen schnell und unkompliziert an wunderschöne Orte zu gelangen, zu, anderen dazu führen, dass man viele Leute kennenlernt. Viele im Bus auf dem Weg zu, ersten Ausflugsziel sind auch erst am Vortag angekommen. Sie kommen aus England, Irland, Australien, den USA, Deutschland, usw. Schnell bildet sich eine größere Gruppe, in welcher ich die Folgetage die Stadt erkunde. Alle freuen sich über die gute Gruppendynamik und sind am Ende traurig, gehen zu müssen...
Vancouver liegt im Südwesten der Provinz Britsh Columbia am westlichen Ende Kanadas direkt am Pazifik und ist mit 2,5 Mio Einwohnern die drittgrößte Metropole in Kanada. Der Stadt ist eine große Insel (Vancouver Island) vorgelagert, weshalb die See hier sehr ruhig ist. Die Sommer sind mild warm und die Winter eher regnerisch aber selten unter 0 Grad. Die Stadt gefällt sofort. In Laufdistanz befinden sich die meisten Highlights. Der Granville Market liegt auf einer kleinen Flussinsel und bietet einen großen Markt mit frischen Lebensmitteln, kleinen Restaurants und einer kleinen Brauerei. Läuft man entlang der Küste kommt man direkt zum Stanley Park, einem großen Stadtpark der zum Wandern oder Radfahren einlädt. Insgesamt ist die Stadt sehr fahrradfreundlich und achtet sehr auf ein umweltfreundliches Image. Zwei Ausflüge des Hostels führen zum Lynn Canyon und einen schönen Ort an der Küste. Lynn Canyon besticht mal wieder mit schönen Wäldern und einem glasklaren Fluss. (Nick, den ich in Calgary besucht habe, sagte bei jedem Ausflug: „It is always just rocks, trees and water.“ Damit hat er natürlich Recht, es ist jedoch immer wieder sehr schön in der Natur.)
Ebenfalls in Laufdistanz liegt der historische Stadtteil Gastown. Er bietet viele Restaurants und ein schönes Ambiente im Industriedesign. Höhepunkt ist eine Dampfuhr, welche jede Viertelstunde eine Melodie spielt und viele Touristen anlockt.
Die Abende verbringe ich meistens mit meinen Reisebekannten in der Bar im Samesun Hostel. Die Stimmung hier ist immer sehr gut. Auf den Straßen ist rund um die Uhr viel los und es gibt immer was zu sehen. Wie es sich für Kanada gehört, sind wir natürlich zu einem NHL Eishockey Spiel gegangen. Das Stadion ist riesig und kaum mit deutschem Eishockey zu vergleichen. Der absolute Volkssport Nummer eins bietet eine gigantische Show. Man sagt, Kanadier werden mit Schlittschuhen geboren. Eishockeyfelder gibt es hier wie Bolzplätze in Deutschland, was schließlich zum hohen Niveau der Liga führt.
Insgesamt ist die Stadt eine Reise Wert und ich bin froh, eine ganze Woche geblieben zu sein. Mittlerweile bin ich mit dem Bus zwei Stunden Richtung Norden ins Skigebiet nach Whistler gefahren. Der Ort ist die große Wettkampfstätte der olympischen Winterspiele in Vancouver 2010. Hier werde ich die nächsten Monate verbringen um zu arbeiten und natürlich Skifahren, Skifahren, Skifahren...