Uji (Alb. Wasser)
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Pag - Rab - Krk (Kroatien 1.2)

Veröffentlicht: 31.05.2023

Wer sich fragt, was diese Worte im Titel beschreiben sollen: es sind Inseln, die Lucas und ich weiterhin nutzten, um die Bundesstraße an der Küste des kroatischen Festlandes zu meiden.

Nach der privaten Aufstiegsfeier am Strand von Nin, fuhren wir am nächsten Morgen weiter hinauf auf die Insel Pag. Ich beschwerte mich etwas über die sehr gleichbleibende Landschaft, seit wir nach Kroatien reingefahren waren und just erblickten wir die Insel Pag, die uns in einen gänzlich anderen Naturraum versetzte. Nichts hatte uns so wirklich darauf vorbereitet, doch sobald wir die Brücke zur Insel überquerten, standen wir in einer scheinbaren Geröllwüste. Lediglich ein paar kleine Pflanzen rankten zum Teil bunt blühend am Boden entlang, Büsche und Bäume waren weit und breit nicht zu sehen. Fasziniert von der Landschaft fuhren wir einige Kilometer, bis zum bereits mal erwähnten Schwächeanfall. Wir hielten nach insgesamt 39km und 340 Höhenmetern am nächsten Zeltplatz, wo wir für schlappe 30€ den Nachmittag bis zum nächsten Morgen am Strand verbrachten.

Am nächsten Tag zwangen uns die in der Nebensaison recht ungünstig bis gar nicht verkehrenden Fähren in den Norden der Insel zu fahren und dort in Novalja auf eine Fähre zur Insel Rab zu hoffen. Die Landschaft lässt sich vermutlich am besten mit den beigefügten Fotos zeigen. Ich war auf jeden Fall sehr begeistert von den felsigen, braun-grauen Landschaften in Kombination mit dem dunkelblauen Meer. 

Novalja war dann das Gegenteil dieser doch recht unberührten Landschaft: Partyort 3000. Nachdem es dann auch keine mögliche Fähre gab für uns, fuhren Lucas und ich mit einem launischen Tiefpunkt 8km über die Berge an die gegenübergelegen Küste, um dort nach über eine Stunde Wartezeit 10 Minuten mit der Autofähre aufs Festland überzusetzen.  Eine steilen Bergetappe, die die Aussicht aber wieder wettmachte und wir gelangten zur nächsten Fähre, um nach Rab überzusetzen. Eine kleine Insel, durchaus erschlossener als Pag, was uns schnell durch einen voll belegten Campingplatz deutlich gemacht wurde. So machten Lucas und ich nach knapp 80km und 920 Höhenmetern an dem Tag unsere erste Camping-Resort-Erfahrung auf einem Platz für 2500 Menschen mit futuristischen Sanitärgebäuden, Sportplätzen, Restaurants und alles was man noch so braucht, wenn man grade so nicht im All inclusive Hotel unterkommen möchte.

Da die Fähre am nächsten Tag erst um 17 Uhr fuhr, schliefen wir aus und tingelten ein wenig durch die wirklich schöne, kleine Stadt Rab. Enge Gassen mit blühenden Gärten und schönen Altbauten erheben sich am Berghang mit Blick auf Meer. Den Nachmittag warteten wir in der heißen Sonne auf die Fähre, die uns anschließend nach Krk brachte. Auch hier waren die kleinen Campingplätze bereits belegt, weshalb wir die Nacht für 45€ (Süddeutschland hat Pfingstferien und ist nach Kroatien umgezogen :() auf dem Kiesboden des nächsten Resorts verbrachten. Immerhin konnten wir so noch ca. 35km und 430 Höhenmeter hinter uns bringen.

Begleitet von LKWs und unzähligen Autos machten wir uns dann bei heftigem Wind schnell auf den Weg runter von der Insel Krk, die mich ehrlich gesagt landschaftlich doch auch am wenigsten begeistert hat. Hinter der langen Brücke zum Festland, die wir schiebend überbrücken mussten, warteten dann einige Kilometer recht befahrene Straße durch das industrielle Vorstadtgebiet von Rijeka. Die drittgrößte Stadt Kroatiens überraschte uns nach Stunden der getrübten Stimmung dann doch sehr mit ihrer Atmosphäre und ihren Bauten. Sonderlich touristisch scheint es hier nicht zu sein (Kaffeepreis: 1€ statt die häufigen 2€-2,80€ an der Küste) 

und das Meer scheint auch eher wirtschaftlich-industriell genutzt zu werden. Mich erinnerten die Häusern und Straßen der Innenstadt sehr an Wien. 

Lucas und ich tranken einen Kaffe, in der ersten Stadt auf unserer Reise, die wir wirklich cool fanden. Anschließend ging’s steil bergauf zu unserem spontan gebuchten Airbnb, wo wir heute den Nachmittag nach 740 Höhenmetern auf 40km nur noch versackt sind, um dann morgen hoffentlich endlich aus Kroatien rauszufahren und in Slowenien anzukommen. 

PS: Um nochmal auf den Titel „Zwischen Autobahn und Schotterweg“ einzugehen, der jetzt keine so explizite Rolle gespielt hat, ein paar kurze Worte. Kroatien ist wirklich kein Land, um mit dem Fahrrad durchzufahren. Meist wird man eben über stark befahrene Bundesstraßen geleitet, auf denen 90-130km/h gefahren werden dürfen. Und wenn es mal eine Alternative gibt, dann endet dieses schnell nach ein paar Metern auf Schotter, der nicht zu selten entweder mit ganz schön großen Steinen bis felsigem Untergrund gemischt ist oder zu sehr feinem, tiefen Kies wird. Insgesamt alles eher schlecht bis gar nicht befahrbar. Und doch bin ich sehr froh, Kroatien mal gesehen zu haben. Es gibt dann landschaftlich doch viele schöne Ecken an der Küste und auf den Inseln…um mit ein paar positiven Worten zu enden :)

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