Uji (Alb. Wasser)
Uji (Alb. Wasser)
vakantio.de/lucas

Mit Kurzetappen durch Montenegro

Veröffentlicht: 30.05.2023

Mittlerweile sitzen wir bei 27 Grad im Norden Kroatien. Zum Schreiben hat die Zeit ein wenig gefehlt. Wenn wir zurückblicken scheint es schon eine Ewigkeit her zu sein, als wir im strömenden Regen mit langen Klamotten über die Grenze von Albanien nach Montenegro fuhren. 

In Albanien blieben wir am Ende vier ganze Tage auf der Farm, sind irgendwann vorm Regen vom Zelt in die Zimmer geflohen, haben den Katzenbabys beim Älterwerden zugeschaut und sehr nette Abende mit Radfahrenden aus ganz Europa verbracht. Irgendwann konnte uns dann aber auch der Regen und die Kälte nicht mehr abschrecken und wir sind aufs gepackte Rad, verabschiedeten uns und fuhren 57km mit 640 Höhenmeter zu unserem ersten Zeltplatz nach Montenegro.

Landschaftlich blieb es felsig-bergig und auch die Dörfer ähnelten mit ihren Kirchen und Moscheen noch sehr den albanischen. Unser Zeltplatz lag wunderschön mit Blick aufs Mittelmeer und kleiner Küche unter Olivenbäumen. Zum Abendessen gab es hauseigenen Wein und wir genossen die untergehende Abendsonne, bevor es am nächsten Tag weiter an der Küste in christlichere Montenegro entlangging. An der Küste, auch wenn wir die Berge im Inland gerne gesehen hätten. Doch dort hingen die Wolken, manche Routen waren noch wegen Schnee gesperrt und ganz ehrlich, vom schlechten Wetter hatten wir dann doch langsam genug.

So fuhren wir an einer schönen Felsküste mit kleinen Strandbuchten und ganz schönem Wellengang 33km und 580 Höhenmeter auf einen Zeltplatz kurz hinter Budva, dem vermeintlichen Ballermann Montenegros. Das wurde auch deutlich aus der Mischung von selten natürlichen Stränden, ausgebauten Strandpromenaden und Hotelstränden, die das einsame Adria-Erlebnis doch eher störten. In Montenegro wurde uns dann auch die, im Gegensatz zu Albanien, ausgebautere Infrastruktur zum Verhängnis - stark befahrene Straßen und unumfahrbahre sowie unbeleuchtete Tunnel, die jedes Mal ein psychisches Hindernis darstellten. Letztendlich konnten wir Abends aber noch etwas den Strand und das Meer genießen, bei langsam steigenden Campingplatzpreisen.

Da die Küste von Montenegro doch recht kurz und dafür sehr bergig ist, fuhren wir auch am nächsten Tag eine kürzere Strecke (49km und 880 Höhenmeter) mit vielen Pausen zur Bucht von Kotor, die wunderschön malerisch zwischen hohen Bergen liegt. Wir genossen nach jeder steilen Bergauffahrt die langen Abfahrten, wunderschöne Aussichten auf die Bucht und die kleine, z.T. mittelalterliche Stadt Kotor sowie ein ungefähr gleich großes Kreuzfahrtschiff im Hafen. Die Nacht verbrachten wir auf einem Campingplatz mit wunderschöner Aussicht auf Bucht und Berge nach vorne und einer sehr lauten Straße nach hinten. Während nachts die LKWs durchs Zelt fuhren, sammelten wir die Kraft, um am nächsten Tag in den Bergen über die EU-Außengrenze nach Kroatien einzureisen.

Zwischen den beiden Landesgrenzen befinden sich 600m Straße, die nicht genau zugeordnet sind. Ein Teil auf dieser Erde, der offensichtlich weder einem Land angehört noch besteuert wird und insgesamt vermutlich deutlich günstiger als die folgenden Tage in Kroatien gewesen wäre. Aber dazu später:)

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