Uji (Alb. Wasser)
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vakantio.de/lucas

Mit Regen und Sonne über die Berge durch Slowenien

Veröffentlicht: 13.06.2023

„Stromberg ist irgendwie wie Hannover. Wenn man aus New York kommt, ist es natürlich scheiße, aber wenn man aus Botswana kommt, ist es gar nicht so schlecht.“ (Jennifer Schirmann in der Serie Stromberg)

Nein, Slowenien war nicht nur gar nicht so schlecht, Slowenien war wunderschön. Aber wenn ich auf die schlechte Laune in Kroatien zurückblicke, wo wir Albanien so hinterher getrauert haben und mich dann an das euphorische Gefühl in Slowenien, nachdem wir Kroatien (endlich) verlassen haben, erinnere, dann steckt vielleicht ein durchaus kleiner wahrer Kern in diesem Zitat.

Ja, Slowenien war wirklich schön und vor allem ganz anders landschaftlich als alles, was wir bisher auf unserer Reise gesehen haben. Wir fuhren über die Hügel von Rijeka Richtung slowenische Grenze und schon nach wenigen Kilometern waren wir umgeben von grün bewaldeten Bergen und wunderschön blühenden Wiesen. In der ersten Stadt hinter der Grenze, Ilirska Bistrica, machten wir eine längere Pause, und erledigten einige Besorgungen. Anschließend ging es in ein kleines Dörfchen, wo nach insgesamt 43km und 700 Höhenmetern eine kleine Familie von der Warm Shower Plattform auf uns wartete. Wir verbrachten die nächsten zwei Nächte dort, warteten den Regen ab und fuhren dann bei strahlendem Sonnenschein durch Berg und Tag 90km und 1610 Höhenmeter Richtung Julische Alpen. Trotz der vielen Bergauffahrten fuhren wir viele viele Kilometer, weil uns die immer höher werdenden Berge mit ihren saftig grünen Bergwiesen auf denen bunte Kühe grasen, die kleinen Dörfer mit ihren alpinen Kirchen und die kleinen Straßen, über die wir fuhren, so sehr begeisterten. Wir zelteten nach einer sehr steilen Etappe am Ende - Gott sei Dank ohne Gepäck, das wurde uns im Tal bereits abgenommen - zu einem kleinen Bauernhof, wo wir relativ alleine mit Bergpanorama übernachteten.

Aufgehalten vom Regen und doch recht kaputten Beinen, verschlug es uns nach ausgiebigem Frühstück erst am frühen Nachmittag aufs Rad. Wir fuhren noch 29km und 730 Höhenmeter durch die grünen Berge und übernachteten am Beginn des Soča-Tals auf einem Zeltplatz in Tolmin. Es regnete wirklich durchgehend stark am kommenden Tag und mit ein paar anderen Radfahrenden verbrachten wir Stunden unter dem Dach des Campingplatzes. Nur zum Einkaufen ging es uns kurz in die Stadt, denn ich hatte auch unser zweites Handtuch mittlerweile verloren und einen zweiten Tag ohne Dusche wollten wir uns dann doch ersparen. Am nächsten Tag ging es trotz einigen Regenstunden weiter ins Soča-Tal hinein - ein Tal zwischen wunderschönen Bergen, mit kleinen Dörfern und vor allem dem Soča Fluss, der sich türkis seinen Weg durch die Felsen bahnt. Wir genossen die Aussichten und Naturschauspiele in der nachmittags zwischen den Wolken aufscheinenden Sonne und fuhren 57km und 990 Höhenmeter bis auf den letzten Campingplatz vorm Vršič-Pass, der für den nächsten Tag auf uns wartete.

Gute 11km berghoch mit Steigungen zwischen 5% und 30% (das sehr selten), und wir erreichten den höchsten Punkt unserer Reise auf 1630m Höhe. Mit einem wunderschönen Blick auf die kahlen Bergspitzen um uns herum, machten wir eine Essenpause inmitten einer Schafherde und anderen Menschen, die auf unterschiedlichste Art die

Passstraße überwunden hatten. Die sehr steile aber deutlich kürzere Abfahrt brachte uns über Kopfsteinpflaster herunter nach Kranjska Gora, wo wir uns mit Kaffee und Waffeln belohnten und eine Standpumpe fanden, um endlich unsere Reifen aufzupumpen.

Dann ging es weiter den den Wurzen-Pass hinauf und auf seinem höchsten Punkt überquerten wir die Grenze nach Österreich. Nach insgesamt 61km und 1720 Höhenmetern erreichten wir unseren ersten Schlafplatz in Österreich, aber dazu die Tage mehr.

Nach Slowenien werden wir auf jeden Fall nochmal zurückkehren in den nächsten Jahren. Ob mit Fahrrad oder zu Fuß, es scheint noch wahnsinnig viele schöne Orte zu geben, die wir entdecken können.

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