Veröffentlicht: 08.09.2022
Der Tag fängt gut an: verschlafen! Um halb 10 sitzen wir endlich auf den Rädern; es ist relativ kühl, bedeckt und windig - und wie: starker Westwind bläst uns ins Gesicht; der Tag verspricht ein gewisses Level an Anstrengung zu haben ...
Entlang der Loire geht es, oftmals oben auf dem Deich den Naturgewalten ausgesetzt, Richtung Chambord und Blois.
Zwischendurch gibt es auch schon mal einen Schauer, den wir dann in einer Scheune oder unter einer Brücke abwarten.
Schloss Chambord taucht irgendwann im Wald auf; Franz I. von Frankreich erbaute es im 16 Jhdt. als Jagdschloss, so wie sich andere Menschen halt eine Gartenhütte errichten. Ich glaube, die Dachdeckerinnung hat bei dem Entwurf ziemlich mitgesprochen. Und auch das Gebäude dürfte keine Zentralheizung haben. Eigentlich schielt er nach der Kaiserkrone, die aber Karl V. (von Habsburg) auf dem Kopf hatte und nicht vorhatte abzugeben. Chambord sollte zeigen, was die Franzosen drauf haben, so dass die Kaiserkrone quasi wie von selbst an den Franzosen gehen solle - hat bekanntermaßen nicht funktioniert. So wurde das Dingen letztlich nur wenig benutzt.
Irgendwann erreichten wir das Hotel nicht ohne den Eindruck, dass ein kürzerer Weg möglich gewesen sein könnte.
Die Lage des Hotel liess auch einen Decathlon-Shop in Blois erreichbar erscheinen, der hoffentlich die Gaskartuschen führt, die wir für unsere Reiseküche benötigen. In diesem Fall gaukelte Google Maps eine gute Erreichbarkeit vor, die sich in Realität als Kombination aus Feldwegen mit Übersteigen eines Bahndammes herausstellte. Aber es geht nichts über eine gut funktionierende Reiseküche - und wenn man dann noch ein Frau hat, die damit umzugehen weiss, ist das doppelt schön!