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SAIGON - 1 Nacht, 1 Tag & noch ne Nacht

Veröffentlicht: 18.01.2017


17. Januar 2017



Endlich. Endlich. Endlich.

Mui Ne liegt inzwischen viele viele Kilometer und Stunden von uns entfernt.


Als wir schließlich nach 7 Stunden Busfahrt am Abend des 15. Januar in der heimlichen Hauptstadt Vietnams ankamen, stachen mir als erstes all die vielen Leuchtreklamen und Hochhäuser ins Auge.

Vielleicht aufgrund der Tageszeit... Oder sogar sehr wahrscheinlich...Jedenfalls war mir beim letzten Mal gar nicht aufgefallen, wie modern das Stadtzentrum eigentlich ist...

Ihr müsst euch vorstellen, ihr seht einen trüben Fluss, auf den Einheimische ihre notdürftige Behausung mitten drauf gezimmert hatten.

Ohne Strom oder sonstigen Luxus...

Nur einen Steinwurf entfernt im Hintergrund allerdings die hell erleuchtete Skyline der Stadt.

Surreal.

Und komplett konträr dieses Bild.

Besser kann man die Schere zwischen arm und reich, die dort klafft, wirklich nicht darstellen.

Noch ein paar Minuten Fahrt mit dem ollen Bus und wir konnten endlich aussteigen.

In diesem Teil der Stadt war es ganz anders als in dem letzten, wo wir unterkamen.

Noch trubeliger.

Noch mehr Verkehr (ja, echt. Hätte auch nicht gedacht, dass man das steigern kann)

Noch mehr Menschen.

Mehr Touristismus und vor allem... Nach gefühlten Wochen wieder deutsche Stimmen.

Von deutschen Touristen.








Straßenverkäufer, lautes Hupen, Musik aus jeder Ecke.

Diese Stadt pulsiert.

Und ich fühlte mich sofort wohl.

Vergessen das blöde Gefühl, das mich in dem Fischerdorf die ganze Zeit begleitet hat.

Nachdem wir also unsere schweren Rucksäcke in ein Hotel gebracht haben, das wir durch Zufall entdeckt haben, wollten wir sofort Teil dieser verrückten City sein und warfen uns ins Getümmel.

Geil.

Einfach geil.

Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll.

Ich glaube, Saigon is eine der aufregendsten Städte der Welt überhaupt und zumindest die tollste, in der ich je war. (sei nicht traurig, Berlin - DU bleibst meine Nummer 1)

Mit ihren 7 Millionen Einwohnern is sie fast halb so klein wir Bangkok und trotzdem wirkt BKK in meinem Augen wie ein Dorf.

Die Häuser sind moderner. Die Menschen. Die Klamotten.

Und überhaupt. Sneakertechnisch... Endlich Leute, die nicht ausschließlich Fakes tragen (Für mich als Nerd ja nich ganz unwichtig)... Das war wirklich schön zu sehen. :))

Und Essen...hmm... Also ich sag mal so... An wirklich traditioneller Küche is für mich noch immer keen Rankommen, ABER es gab da so BBQ-Buden, bei denen man (für umgerechnet 2 Euro) 5 leckere gegrillte Fleischspieße holen konnte.


Bisschen teurer als in Thailand, aber nicht weniger gut.

Und endlich mal was im Magen, was über Schokolade und Früchte hinausgeht.

YammYamm. 😋

Am Ende landeten wir aufgrund dringend benötigten WLANs für mehrere Stunden im Bürgerkönig und außer schlafen, passierte nicht mehr viel.

Am nächsten Tag mussten wir das Zimmer wechseln.

Waren relativ früh auf. Also zumindest gemessen an dem, wann wir in der Nacht zuvor eingeschlafen sind...

Danach ohne Plan rein in die City.

Erstma was essen.

Naja. Erstma nur Süßkram.


Aber Essen is Essen. :D

Am Ende wurde der gestrige Tag zu dem besten der gesamten letzten Woche.

Nee. Es is nichts Weltbewegendes passiert.

Wir haben kein Geld auf der Straße gefunden oder überhaupt irgendwas besonderes erlebt.

Ich denke, es war einfach das Gefühl,

das wir beide hatten.

Wir fühlen uns beide sauwohl hier.

Wir hatten vorher nicht überlegt, was wir uns ansehen wollten und ließen uns einfach treiben.












Rückblickend genau das richtige.

Wir mieteten uns wieder so'n Rollertaxi plus zugehörigem Fahrer.

Erkundeten China-Town.

Wir haben leckeres Zeug gefuttert.



Kauften Schuhe. (jaaaa. Obligatorisch...)


Wir saßen quasi im Boxi von Saigon und schlürften dort Kaltgetränke, während um uns herum die Ratten fröhlich rumliefen.



Kauften billige Zigaretten, damit meine Familie nicht mehr zum Netto-Parkplatz muss. ;)

Wir genossen die starke Sonne, den kurzen Regen und die beste Mango, die ich je gegessen habe.

Dann kauften wir uns n Ticket nach Kambodscha (heute is mittlerweile der 17. und wir sind gerade auf dem Weg dorthin) und aßen nochma so geile Spieße und das war es im Grunde.

Wir hatten Begegnungen mit netten Menschen, mit blöden Menschen, mit Menschen, die uns abziehen wollten oder gut gesinnt waren.

Wir sahen schöne Menschen, weniger schöne, arme und reiche.

Sie waren vietnamesich, deutsch, englisch, koreanisch, suhaheli oder außerirdisch.

Alles wie immer also.

Zwischendurch liefen wir übrigens mit 4 Währungen rum.

Wir hatten Euro, Dollar, Bath und Dong dabei.


Außer Bath haben wir alle genutzt in der Zeit.

Ey. Da kommt man ganz schön durcheinander... 😅

Ich hab euch ja von dem Verkehr erzählt, der so übertrieben krass is.

Ich hab mal richtig hingesehen (und gehört) diesmal und versucht, in all dem Chaos irgendwie ne Ordnung zu erkennen.

Ungeschriebene Gesetze oder so.

Denn wie gesagt.. Ampeln und Blinker sind nur Deko.

Also.





Mir is aufgefallen, dass die dort alle seeehr langsam fahren.

Also relativ.

Der Verkehr is ein steter Strom.

Und um rechtzeitig reagieren zu können, darf man natürlich eine gewisse Geschwindigkeit nicht überschreiten.

Der Schulterblick, wie wir ihn kennen, existiert da nicht.

Es wird einfach nicht geguckt.

Und nach meiner These einfach aus dem Grund, weil es vielleicht die entscheidende Sekunde ist, die dir fehlt, wenn jemand von vorn oder der Seite kommt.

Einfach stur geradeaus glotzen.

Sei zu jeder Millisekunde 100% aufmerksam.

Denke vorausschauend. (wie es eben geht)

Und halt dich sonst einfach an keine Verkehrsregel.

Dann sollte die Chance groß sein, dass du in diesem Großstadtdschungel überlebst. 😏

Ach ja. Das Hupen.

Die ganze Stadt besteht aus Hupen.

Anfangs denkt man an kleine Kinder, die gerade die Welt kennenlernen und einfach hupen, weil ihnen das Geräusch so gut gefällt.

Aber auch hier glaube ich, dass da mehr hinter steckt, als einem im ersten Augenblick bewusst is.

Es gibt einmal das Hupen, um dem oder den Menschen vor dir anzukündigen, dass du hinter ihnen bist (ihr habt ja eben gelernt, umdrehen is nich... ;)

Dann das Hupen, wenn du zum Überholen ansetzt.

Dann das, wenn du direkt neben ihnen fährst...Und und und

Nur wenn die Chinesen aufm Bike saßen... (ja. Schon wieder die)

Also bei denen. na ja. Da habe ich beim besten Willen keinen Hupgrund erfassen können.

Vielleicht dachten se ja, dass jemand ihnen Essen bringt, wenn se nur laut genug hupen... ..?🤔

Ei donnt nau.

Ich kann nach dem Tag in Ho-Chi-Minh-Stadt jedenfalls sagen, Vietnam und ich haben uns versöhnt.

Wir sind wieder Freunde.

Und vielleicht besuch ich meinen Kumpel eines Tages sogar nochmal.

Von der dann folgenden Nacht muss ich ja nich detailliert berichten, denk ich.

Egal wo auf der Welt man sich befindet - egal, ob Gangster, Obdachloser, Kind, Rentner, Idiot, Professor oder kambodschanischer Busfahrer, (der mich nur nebenbei erwähnt gerade den letzten Nerv kostet), alle decken sich am Ende des Tages zu und schließen die Augen... So wie ich jetzt diesen Blogeintrag.



HASTA LA VISTA (wie man auf japanisch sagt) und bis zum nächsten Mal!

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