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Die trockene Halong Bucht

Veröffentlicht: 11.02.2017

Okay, erst einmal keine Busfahrten mehr… Also nahmen wir nach Ninh Binh, das nächste angesteuerte Ziel, einen Nachtzug. Zugfahren ist hier eh viel entspannter! Liegen gab es leider nicht mehr, aber wir sind es ja fast gewöhnt im sitzen zu schlafen. Lief anfänglich auch ganz gut, doch plötzlich stoppte der Zug und unter dem Personal (in den vietnamesischen Zügen gibt es Unmengen Personal) entstand etwas Hektik. Plötzlich war es Stockdunkel. Scheinbar wusste niemand was los war…oder ging es nur uns so? Vielleicht hatten wir zwecks Sprachbarriere einfach nicht mitbekommen dass der Zug Nachts irgendwo in Vietnams Pampa auf dem Abstellgleis geparkt wurde. Hm… dann fuhren wir ein paar Meter zurück, was uns nicht unbedingt beruhigte….und dann fuhr auch noch unsere Lok an uns vorbei…Es war ein bisschen schräg aber auch irgendwie amüsant. Ganz schlau sind wir daraus nicht geworden, aber nach einer gefühlten Ewigkeit ging das Licht wieder an und die Fahrt weiter. Den Kakerlaken, die in der Dunkelheit aus ihren Verstecken gekrabbelt waren, passte das wohl nicht so gut und so verkrochen sie sich alsbald auch wieder.

Ninh Binh – nun ja, richtig viel gibt es in der Stadt nicht zu tun… Aber wir waren ja nicht wegen der Stadt hier. In der nahen Umgebung gibt es die sogenannte „Trockene Halong Bucht“. Trocken bedeutet aber einfach nur „Kein Meer“. Man kann durch die imposanten, grünen Bergformationen nett mit dem Ruderboot fahren… Viel mehr, man wird gefahren.

Da es aber immer noch regnete verschoben wir die Bootstour auf den nächsten Tag und mieteten uns stattdessen ein Moped um die Umgebung und eine in den Fels gebaute Pagode zu erkunden. Die Pagoden sind heilige Stätten. In Vietnam werden vor allem die Ahnen verehrt und zu Tet wird hierzu der Altar reichlich geschmückt. Nach welchen Kriterien dies abläuft haben wir noch nicht richtig durchblickt aber auffällig oft fand sich Schokoladenes auf dem Altar…gerne auch mal mit Coca Cola oder Redbull gepaart…ein äußerst interessanter Gabentisch wie wir finden! 😉

Unser ausgeliehenes Moped war eine alte klapprige Kiste aber vollkommen ausreichend. Für die kurze Wanderung zur Pagode stellten wir das Gefährt unter einem Dach ab da es regnete, kostete mit „Bewachung“ ca. 50 Cent… Das war okay. (Ach ja zu Erklärung…in Vietnam gibt’s aufgrund der Vielzahl an 2-Rädern kostenpflichtige und bewachte Moped-Parkplätze, vor allem in den Städten ist dies Gang und Gebe) Der Bewacher bekam mit, dass wir unsere Sitzbank, unter der sich auch der Tankstutzen befindet, nicht abschließen konnten. Er versprach uns darauf aufzupassen… Als wir zurückkamen und losgefahren waren, merkten wir dass der Tank fast leer war 😊 Der Schlingel hatte die Chance genutzt. Aber wie will man mit jemanden diskutieren, der einen eh nicht versteht. Naja, überschaubarer Verlust… Wir fuhren erst mal was essen. Als wir die Bedienung anschließend nach ´ner Tankstelle fragten, bot sie uns an, mit Sprit aushelfen zu können und brachte uns ´ne 1,5L Cola-Flasche voll Benzin – marginal teurer als an der Tanke, aber gut… Und schwups, war der Tank wieder genau auf dem Stand wie zuvor 😊 Unfassbar…der Vietnamese ist geschäftstüchtig 😉 Keine schlechte Business-Idee… Am Parkplatz abgezapft, im Restaurant wieder verkauft 😊 Gewusst wie…

Am nächsten Tag machten wir dann die Bootstour, der Regen war endlich weg… Da irgendwie noch immer Tet war (wie lange feiern die eigentlich??), war die Tour nicht wirklich die romantische Gondelfahrt schlechthin… Ach ja, und Wochenende war auch noch… Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viele Menschen gesehen habe… Die Paddeltour durch Grotten, Bergwelt und Felder war natürlich toll, aber es bildeten sich zwischendurch regelrechte Staus, was unserem Bootsführer die Gelegenheit gab sich schnell mal nen dicken Zug aus seiner aus PVC gebastelten Pfeife zu gönnen… Viele westliche Touristen waren nicht unterwegs, stattdessen viele Asiatische. Wir schienen als Exot und kamen uns ein bisschen wie Popstars oder wie Prince Phillip und Queen Elizabeth vor. Wir lächelten freundlich , nickten und erwiderten all die „Hello“ Grüße. Wir mussten fast jedem Boot zuwinken und wurden unzählige Male fotografiert… Bei den Landgängen ging es weiter… Erst uns beide, dann Lisa mit der Frau, dann mit Frau und Kindern, dann Daniel mit dem Mann, mit Mann und Frau…mit Frau und Kindern… und dann wollten die befreundeten Familien natürlich auch noch ein Bild, und die Sache ging von vorn los…Wir fanden es sehr lustig, haben fröhlich posiert und uns gefragt in wie vielen asiatischen Wohnzimmern wir vielleicht bald an der Wand hängen 😉

Nach der Tour sind wir noch ein bisschen mit dem Moped durchs Umland von Ninh Binh gezogen, zu einer tollen Kathedrale… Eine Mischung aus klassischer katholischer Architektur, mit vielen asiatischen Einflüssen – irgendwie schrill… Naja, und mit der Kirche im Hintergrund waren wir natürlich auch hier wieder ein wunderbares Motiv für alle vietnamesischen Familien 😊

Antworten (1)

Hanh
Haha, hallo Pop-stars Daniel und Queen Elizabeth Lisa. So schade dass das Wetter nicht schön war. Ich habe vergessen euch zu sagen, Tet ist da vollllllllll. Aber, habt ihr ganz viel erlebt ;) , Ich habe einmal schlimmer, auf 20km nach Saigon mit dem Moped, hatten wir 3 Mal platten Reifen :) .

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