Veröffentlicht: 23.04.2019
Sonntag, 15 Uhr Melbourne, Australien.
Nach einem 10-stündigen Flug bin ich endlich in Australien gelandet. Melbourne begrüsst mich mit einer angenehmen ruhigen Atmosphäre, die insbesondere nach den Wochen in Sri Lanka mir sehr entgegen kommt. Mit einer super freundlichen Art wird man von den Flughafenmitarbeitern begrüßt, ein kurzer Smalltalk geführt und mit einem freundlichen Lächeln wird einem eine wunderbare Zeit in Down Under gewünscht.
Angekommen bei der Gepäckausgabe schleppe ich mein Surfbrett und mein restliches Hab und Gut zum Ausgang. Erst einmal durchatmen. Die Luft ist angenehm kühl, so anders als die dauerhafte Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit in Sri Lanka.
Ich warte zunächst am vereinbarten Treffpunkt auf Kim, aber er ist weit und breit nicht zu finden. Auch auf Nachrichten und Anrufe erhalte ich keine Reaktion. Welcome to Down Under! Nach ca. 1 h kommt endlich auch mein Surfer-Kompagne Kim angeschlappt. Tief entspannt und in keiner Hektik. Eben der typische Surfer-Dude, der jeglichen Stress in seinem Leben abgelegt hat. That's living!
Nun geht's in Richtung Geelong.
Geelong liegt ca. 20 min entfernt von Torquay, Victoria. Hier startet die berühmte Ocean Road im Süden von Australien. Direkt an der Ocean Road gelegen ist der berüchtigte Bells Beach. Hier stoppt die jährliche CT (Championship Tour) der World Surf League (WSL), bei der die besten Surfer der Welt gegeneinander antreten.
Da der Swell und der Wind aktuell nicht wirklich gut waren, war der Wettbewerb in den letzten Tagen off. Doch am Montag - mein erster Tag - hatte ich das Glück, dass einige Heats ausgeführt wurden. Früh morgens wurde das Auto gepackt und wir düsten in Richtung Bells Beach.
Nachdem wir uns kurz die Veranstaltung angeschaut haben - um ehrlich zu sein, war es wenig spannend, da man vom Aussichtspunkt nicht wirklich viel sehen konnte. Denn gesurft wurde Winkis und nicht Bells Beach - ging es auch für uns ins Wasser.
Direkt neben Bells Beach gelegen liegt Bells Beach Southside. Hier ist meist weniger Tumult und man bekommt mehr Wellen. Kim und ich entschieden uns hier ins Wasser zu springen. Nach einigen kurzen Chats mit ein paar anderen Surfern ging es los. Rausgepaddelt an die Lineup war ich das EINZIGE Mädchen. Wo sind denn die ganzen australischen heißen Surfergirls? Definitiv nicht in Torquay! Eher werde ich verwundert angeschaut, dass ein Mädel surft.
Am Nachmittag ging es dann zu Freunden von Kim, Locky und seine Frau haben ein kleines Häuschen nahegelegen am Surferbreak Jan Juc. Mit den drei Kindern ging es noch einmal eine Runde surfen. Die kleine Tully mit ihren 4 Jahren kann bereits easy auf dem Brett stehen. Leider verlieren wohl viele Mädels später dann die Freude am surfen. Nur weniger bleiben dabei. Was eine Schande, wenn man mich fragt.
Nun man kann sagen, obwohl die Wellen durchwachsen waren, hatten wir super viel Spaß. Abschließend gab es als Abendessen einen Veggie-Burger!
Früh morgens ging es heute wieder nach Southside. Die Landschaft ist atemberaubend schön, gleich um die Ecke von Southside sieht man Kängurus durch die Gegend springen. Es ist faszinierend wie ruhig und menschenleer die Strände sind.
Neben zwei anderen Surfern waren wir die einzigen, die in das kalte Wasser sprangen. Langsam denke ich, dass mein 3/2-Wettie nicht ausreichend ist und ich mir doch einen 4/3 im Outlet kaufen sollte.
Verfroren aber mit einigen Wellen belohnt, gönnten Kim und ich uns einen Taco und Kaffee im Ginger Monkey. Ginger Monkey ist ein typisches kleines Surfercafé in Torquay. Hier gönnt sich der ein oder andere Surfer nach einem Surf einen Kaffee. Und plötzlich stand beim Bestellen unseres Mittagessen einfach mal Pro-Surfer Jordy Smith mit seinen Jungs in der Schlange vor mir.
Welcome to Victoria, the Place to Surf! Definitiv erfolgreiche erste Tage.