Valparaiso - quirlige Hafenstadt

Nach 2 Nächten in Santiago musste ich dem Motto dieses Blogs schon noch gerecht werden und bis zum Pazifik fahren, 2 Stunden Fahrt mit dem Bus. In Santiago heute morgen etwas durchwachsenes Wetter und 13 Grad, hier 23 Grad und sonnig. Der Höhenunterschied erklärt es:  von 650m auf Null. Unterwegs Blumenwiesen mit gelber und oranger Pracht. Die Hafenstadt wirkt sehr quirlig - viele Geschäfte, Verkaufsstände - jede Menge Leute. Mein Hotel liegt direkt am Hafen und unten durch fährt die Eisenbahn. Nach der Ankunft im Hotel, bin ich gleich noch mal los auf Fotoexkursion. Viele Alte Häuser sind künstlerisch veredelt, oder anders ausgedrückt, die Ölfarbe hält oft den Putz zusammen. Es ist eine Menge marode hier. Die steilen Treppen zwischen den Häusern von Anfang des 20. Jahrhunderts ziehen mich nach oben. Es hat sich hier ein gewisser Kunstsinn entwickelt, der offensichtlich besonders deutsche Touristen anlockt. Jede Menge ziemlich kuriose Hostels. Es geht recht hoch hinauf. Ich habe langsam Durst und denke, da wird schon ein Restaurant, oder ein Cafe, oder ein Bar kommen, wo man die Aussicht bei einem Bier genießen kann. Weit gefehlt - gibt es nicht. Wenn, dann kann man sich wo reinsetzen, aber dazu ist mir die Zeit zu schade. Aussicht auf den Hafen, ein 3 Master ist sogar da, diverse Fregatten der chilenischen Armada (heißt wirklich so). Die Bausubstanz wird auf der anderen Hügelseite immer schlechter, aber es gibt viele Motive dank bunter Häuser, rostigem Wellblech, bunte Blumen blühen zwischen Müll. Auf einem Weg kommt sonst wohl kaum jemand vorbei, die Hunde kläffen mich an, trotz gutem Zureden. Schließlich spricht mich ein Mann an und weist mich darauf hin, dass das keine gute Gegend wäre, ich solle die Spiegelreflexkamera lieber in die Tasche packen. Gesagt, getan, ich gehe rasch raus aus dem Viertel und steige zu Tal. Bier her - ich versuche eines in einem Kiosk zu kaufen, nur alkoholfrei, auch in -2 bis 3 weiteren Läden. Ich gehe in eine Bäckerei und frage nach Empanadas - ja es gibt sogar eine Offerta. Mit warme Empanadas in der Tasche fehlt mir immer noch das Bier. Kurz vor dem Aufgeben, setze ich mich vor eine winzigen Bar. Die Frau bietet sogar WLAN. Sie sieht meinen Geldbeutel auf dem Tisch und meint, ich solle den lieber in die Tasche stecken - so eine üble Gegend?? Restaurants für später heute Abend habe ich auch schon gefunden.