Strandleben in Concón

Der Morgen begann mit miesem Pulverkaffee, aber die Dame des Hauses briet persönlich Eier für mich auf. Es scheint mir, dass sie den Ruf des "Hotels" retten möchte. So ziehe ich denn los, um die nördliche Hälfte dieses interessanten Küstenortes zu erkunden. Ein kleiner Strand, genannt der "gelbe" , und dann ein sehr langer, eigentlich an der Mündung des Rio Aconcagua. Genau, wieder tauche ich meine Füße in Schmelzwasser vom höchsten Berg Amerikas. Es klart mittags auf und das Strandwetter passt. Mittags bekomme ich Durst. Eine fränkische Lebensweisheit besagt " a Fiesch mou schwimma". Ja, hier sind wieder nur Fischlokale. Dem Bier füge ich diesen sozusagen hinzu. Egal was ich zur Bedienung des gut gefüllten Lokales sage: es gibt nur 1 Standardmenü im Restaurant "Central". Die Kellnerinnen flitzen. 1. Tomaten-Zwiebelzeug mit frischem Koriander und Semmel. 2. Empanada (wahlweise mit Käse oder Meeresfrüchten) 3. Muschelsuppe 4. gebackener Fisch im Teigmantel mit Reis oder Papas fritas (Pommes). Schmeckt alles gut und jeder isst quasi das gleiche. Die junge Kellnerin grinst und ich lobe das Essen - wirklich nicht schlecht, wenn auch unfreiwillig. Ich besuche eine Art Naturschutzgebiet, wo ich fast völlig alleine bin. Die Restaurants sind gleichzeitig rappelvoll. Dann endlich in den Pazifik - dank Humboldtstrom (nach dem dt. Naturforscher Alexander von H. benanntes Gegenteil vom Golfstrom, was die Temperatur betrifft) brr, aber als ich mal drin war- machen die tollen Wellen riesen Spaß. Die surfende Jugend alle im Neopren. Ab 17 Uhr füllt sich der Strand zunehmend, aber fast niemand trägt Badekleidung, dagegen Jacken und auch sonst eher warm angezogen. Was ist das für ein verweichlichtes Volk? Später versuche ich den Weg durch ein Wohngebiet zu navigieren, aber kommen an hohe Zäune. Hier endet die Freiheit wegen des erhöhten Sicherheitsbedürfnisses: Mauern, Zutrittskontrolle, Stacheldraht und Elektrozäune. Für mein Verständnis völlig übertrieben!