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Concón - Hauptstadt der chilenischen Gastronomie

Veröffentlicht: 01.11.2018

Die morgentliche Etappe war gerade mal 16 km, die ich mal mit einem per Internetdienst vermittelten Privatfahrer günstig und schnell zurückgelegt habe. Valparaíso ist toll, aber quirlig und etwas chaotisch, außerdem laut. Daher will ich etwas Meer, Sonne, Strand und gutes Essen. Viña del Mar nördlich von Valpo ist eine Hochhausstadt wo abends viel geboten ist (so sagt mein Fahrer Esteban). Concón dagegen ist bekannt für gute Gastronomie und viele Fischrestaurants am Meer. Das mit der Hauptstadt ist schon etwas hoch gegriffen, steht aber so in der mir im Hotel überreichten Broschüre. Das Hotel ist auch nicht das, was es vom Namen und der Beschreibung her verspricht: Hotel Plaza, dabei ist es eine Art Bungalow mit Anbau in einem Wohnviertel. Der Besitzer Rodolfo (Nachnamen nenne ich aus Datenschutzgründen nicht) ist ein rüstiger Rentner, der gerne Opern hört, oder Grammophon - irgendwie hört es sich nach Caruso an. Viel Nippes und Krims Krams. Stolz zeigt er mir alles und auch einen Frühstücksraum, wo Margarine und jede Menge Eier jederzeit zugänglich sind, sagt er. Hoffentlich gibt es morgen ordentlichen Kaffee.  So habe ich heute einen langen Spaziergang entlang der Küste gemacht, blaues Meer und viele bunte Blumen, dazu Pelikane, Möwen und Seelöwen. Letztere liegen faul auf einem Felsen und ab und zu streiten sie etwas. Die kleinen haben Stimmchen wie Lämmer, die ganz großen eher wie röhrende Hirsche. Fisch scheint es in Massen zu geben, was die Pelikane auch anzeigen und die viele Fischrestaurants. So war ich heute 2 Mal Fisch essen. Das erste Restaurant hatte einen schrillen Wirt, der mich barfuß empfing und einen Hut mit Schweißerbrille trug. Dazu liefen heiße Diskorhythmen und er tänzelte auf seiner Holzterasse herum, auf der Kinder nur in Begleitung von Erwachsenen Zutritt haben (Marke Eigenbau). Bauvorschriften gibt es durchaus strenge hier, denn Chile ist akut durch Erdbeben gefährdet, aber diese Dachterrasse - naja. Im 2. Restaurant empfängt mich ein Wirt der sofort darauf hinweist "no tarcheta" - keine Kreditkarten. Er ist rotgesichtig und etwas übergewichtig, was je kein schlechtes Zeichen für einen Wirt ist. EIn hagerer Wirt wäre mir suspekt, da ihm dann sein eigenes Essen nicht schmeckt. Der Fisch, was auch immer das war, war sehr geschmackvoll, denn es gab nur Fisch, oder Meeresfrüchte. Mein Pensum an Omega-3 ist nun auf optimalem Level. Vorspeise ein Tomaten-Gemüse Zeug mit frischem Koriander. Oft gibt es auch Cerviche (roher, sauer eingelegter Fisch oder dergleichen) - auch nicht schlecht. Mit Meeresfrüchten bin ich eher vorsichtig.

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