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Paracas, Huacachina und Nasca

Veröffentlicht: 19.10.2018

Wow! Was waren das actiongeladene Tage. Die erste Etappe unserer Peru-Rundreise führte uns von Lima nach Paracas. Mit der Busagentur Cruz del Sur ging es vor allem sehr sicher und damit einhergehend auch sehr komfortabel in die kleine Hafenstadt Richtung Süden.

Paracas

Vom Busbahnhof, dem Terrapuerto, hatten wir nur knapp 500m zum Hostel zu laufen. Abends gönnten wir uns dann eine selbstgekochte Gemüsepfanne mit Reis - das gesündeste Essen seit Tagen! Endlich einmal keine Luftbrötchen (so haben wir die landestypischen Brötchen liebevoll getauft, da sie mehr Luft als alles andere enthalten) oder Fleisch.

Am nächsten Morgen machten wir dann einen Ausflug im Schnellboot zu den Islas Ballestas. Die rasante Fahrt gewährte tolle Ausblicke auf das Naturreservat Paracas, von dem nur rund 20% über Wasser liegen.

Auf dem Schnellboot ging es zu den Inseln voller Guanotölpel und Seelöwen

Besonders eindrucksvoll ist sicher das Scharrbild eines Kerzenleuchters/Kaktusses, des Candelabros, von dem nicht bekannt ist, wer es wann und aus welchem Grund in den sandigen Untergrund geritzt hat. Trotz des Sandes und der starken Winde, weht das Gebilde nicht zu. Ähnlich wie bei den Nazca-Linien scheint eine natürliche Thermik das Bild frei zu halten - bisher jedoch bloß eine Theorie.

El Candelabro, 128m hoch


Auf den Islas Ballestas selbst tümmeln sich tausende Guanotölpel, sodass es doch etwas streng riecht. Hier wird der Guano für Dünger abgebaut. Neben den unzählbaren Seevögeln (unter anderem auch die Inkaseeschwalbe, Simeonsmöven und Kormorane), beobachten wir Seelöwen, die sich auf den steilen und spitzen Felsen sonnen. Es ist uns ein Rätsel, wie sie es nach oben schaffen!

Hier lässt es sich aushalten - wenn man ein Seelöwe ist

Zurück am Strand sehen wir auch noch ein paar Exemplare des Chile-Pelikans, ehe es 2h mit dem Bus nach Ica geht.

Pelikane am Strand von Paracas


Von Ica aus starten wir am nächsten Tag einen Ausflug zur Oase Huacachina, wo wir eine Fahrt im Sandbuggy unternehmen. Das ganze ist mit Abstand lustiger als jede Achterbahnfahrt.

Was eine Achterbahnfahrt!

Unser Buggy-Fahrer macht sich einen Spaß daraus, besonders scharf um die Kurven zu fahren und sogar auf den Kuppen der Sanddünen anzuhalten, ehe er das Gefährt in die Tiefe stürzt. Es ist herrlich, auch wenn abends der Sand in allen Poren steckt.

Zwischendruch halten wir an zwei besonders hohen Dünen, die wir auf einem Sandboard hinunter gleiten können. Die Männer trauen sich sogar die höchste hinunter, Yvi und ich passen.

Auf dem Board stürzen wir uns die Dünen hinab
Die Männer wagen auch die höchste

Wir genießen noch den Sonnenuntergang in der Oase, ehe wir zu einer heißen Dusche und einem Quinoa-Burger ins Hostel zurück kehren.

Sonnenuntergang in Huacachina

Am nächsten Morgen geht es gemütlich zu. Nachmittags fährt der Bus nach Nazca, von wo wir unser nächstes Abenteuer buchen: den Flug über die Scharrbilder einer längst vergangenen Kultur.

Am Tad darauf geht es früh und ohne Frühstück - ein besonders wertvoller Tipp, wie sich heraus stellen sollte - zum Maria Reiche Flughafen. Die Geographie- und Mathematiklehrerin aus Deutschland hatte in den 1950er und 1960er Jahren maßgeblich zur Wiederentdeckung und systematischen Untersuchung der Geoglyphen beigetragen. In einer kleinen Maschine für 8 Personen inklusive Pilot und Co-Pilot geht es dann für uns in die Lüfte.

In dieser Cessna fliegen wir über die Nasca-Linien

Erst von hier oben begreifen wir das gesamte Ausmaß des Geländes, auf dem die Nazca ihre Spuren hinterlassen haben. Es ist kaum vorstellbar, dass die Erschaffer all dieser Bilder und geometrischen Figuren ihr Gesamtwerk nie zu Gesicht bekommen haben. Vom Boden aus erkennt man nämlich so gut wie nichts, dafür sind die Bilder einfach zu groß. Immerhin erstrecken sich die gigantischen Bodenzeichnungen von Tieren, Pflanzen und Menschen auf einer Fläche von rund 450km² (laut Stefan Loose Reiseführer).

Die Aussicht ist beeindruckend!

Markus ist von uns dreien (Yvi ist am Abend schon nach Arequipa aufgebrochen, sodass nur Juli, Markus und ich den Flug wagen) der Einzige, der das Frühstück nicht hätte auslassen müssen. Der Flug ist nichts für schwache Mägen. Um jedes der Bilder genaustens sehen zu können, fliegt unser Pilot Kreise über jedem Bild und neigt das Flugzeug erst stark nach links, nach einer Kehrtwende nach rechts, sodass jeder Fluggast beinah senkrecht auf die einzelnen Figuren blicken kann.
El Perro, der Hund

Obwohl ein furchtbarer Frevel, kann ich doch verstehen, dass - wahrscheinlich aus Versehen - die Schnellstraße Panamerica mitten durch eines der Bilder verläuft. Viele der Bildnisse wurden erst von Maria Reiche oder anderen Wissenschaftlern wieder freigelegt und wie bereits erwähnt, steht man davor, sieht man es einfach nicht.
Mitten durch die Echse schneidet die Panamericana


Insgesamt waren diese drei Tage richtig spannend und auch lustig. Peru hat wirklich einiges zu bieten, von Wasserreservaten über Wüsten, von erhaltenswerter Natur hin zu faszinierenden Hinterlassenschaften alter, mysteriöser Kulturen. Wir bleiben weiter neugierig!



Antworten (1)

Oh je, dass bei so einem Flug der Magen rebelliert, ist nachvollziehbar. Markus war wohl zuviel auf der Kirmes 😉😉 Das sieht super aus, was ihr bisher gesehen habt. Wir wissen nicht, wann eure Freunde wieder nach Hause fliegen. Bitte wünscht den beiden einen guten Rückflug. Und euch wünschen wir weiter viel Spaß und zum 1.000 x passt auf euch auf. Liebe Grüße Conny, Peter und Luca.

#istnochmangoda#sandboarding#huacachina#nazca#islasballestas