Veröffentlicht: 28.04.2022
Es geht weiter.
Nach zwei Tagen auf dem Campingplatz mit Dusche und Strom wollen wir jetzt die Küste und die Natur erleben. Frei stehen ist angesagt - fragt sich nur wo.
Wir tingeln auf kleinen Straßen die Küste entlang, immer mal wieder ein Abstecher an die Strände und Aussichtspunkte. Dabei kann ich sehr gut verstehen, warum dieser Abschnitt die Costa verde genannt wird. Die saftigen Wiesen und grünen Wälder bieten einen schönen Kontrast zum Blau des kantabrischen Meeres.
Die Farben sind hier so intensiv, auch wenn das Wetter manchmal bewölkt ist.
Ein Vergleich mit Irland drängt sich auf, auch dort wachsen die Steine aus dem Land und die raue Küste fällt steil ins Meer. Genauso sieht es hier aus, mit dem feinen Unterschied, dass es hier auch noch feinsandige Strände hinter jeder Ecke gibt. Manchmal sehr klein und schwer erreichbar, manchmal groß und langgestreckt über mehrere Kilometer.
Wir beschäftigen uns heute mal intensiv mit der App "park4night", die von vielen Campern gefüttert wird und Parkmöglichkeiten für eine Nacht beschrieben werden. Dort entdecken wir dann den Platz:
Am Ende einer kleinen Straße, die zum Strand des Dorfes führt (hier hat jedes Dorf seinen Strand) öffnet sich ein terrassenförmiger Parkplatz mit mehreren Ebenen. Der Blick ist phantastisch und unbeschreiblich schön.
Und das beste - wir sind die einzigen Besucher und können uns den besten Blick aussuchen.
Die Wiese ist frisch gemäht, der Platz ist trocken, es herrscht eine paradiesische Atmosphäre. Nach den Beschreibungen im Internet soll es ein kostenpflichtiger Platz für 10,- € sein. Aber hier ist kein Mensch, der die Hand aufhält. Es gibt auch keinen Strom, Wasser oder Entsorgung - einfach nur Landschaft.
Am Abend gegen 20.00 Uhr kommt er dann doch - der Kassierer des Dorfes und holt sich die 10,- €.
Neben uns haben sich noch zwei weitere Womo`s eingefunden. Der Platz ist sehr großzügig angelegt, so dass in der Hauptsaison sicher mehr los sein wird.
Einige Spaziergänger kommen auch noch vorbei und gehen über die befestigte Straße hinunter zum Strand. Die bleiben aber alle nicht lange, so dass ab 20.00 Uhr die absolute Ruhe einkehrte.
Das Meer hat hier eine relativ starke Tide. Ebbe und Flut bewegen das Wasser am Strand doch stark. Als wir unten am Strand waren , war wohl gerade Hochwasser. Jedenfalls war die Lagune gefüllt und lud zum Baden ein. Leider hatte ich kein Handtuch eingesteckt und bei gefühlten 12 - 13 Grad reichte es, mit nackten Füßen ins Wasser zu gehen.
Am nächsten Morgen sahen wir den Gegensatz bei Ebbe. Das Wasser war soweit zurückgewichen, das die ganze Lagune leer war.
Solche Plätze sind die Highlights der Reise - müssen wir weiter machen.
Aber auch die Städte wollen besucht werden - morgen geht`s nach Santander.