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Lernen und Lehren unterwegs

Veröffentlicht: 24.04.2022

Wir schrieben selten übers Lernen unterwegs. Schliesslich hatten wir Unterrichtsstoff zu erarbeiten und Lehrmittel dabei. Dies haben wir auch immer wieder gemacht. Aber längst nicht jeden Tag und Wochentage und Wochenende spielten keine Rolle. Einfach grad wenn es in den Tag passte...
Fürs Lehren/Lernen war ich zuständig. Ich hatte mir den, von den Lehrpersonen kommunizierten, Lernstoff in eine Tabelle eingetragen und entsprechend die Kopien/Lehrmittel eingepackt. Anfangs besprach ich die Aufgaben vorneweg, aber das stresste mit dreien, die bestimmt immer zur gleichen Zeit etwas von mir brauchten und so ziemlich unselbstständig arbeiteten. Auf Claudios Tipp hin, notierte ich Arbeitspläne. Das war zwar mehr Vorbereitungsarbeit, dafür dann während den Lernphasen deutlich entspannter für mich und die Jungs arbeiteten viel selbstständiger so. 

Meist lernten wir "zuhause", manchmal packten wir auch etwas ein und arbeiteten unterwegs. Toll war es, wenn sich etwas ergab, das die Jungs "vorbereiten" konnten. So konnten sie unterwegs etwas erzählen und als Stadt- oder Museumsführer etwas vortragen.

Dank Harry Potter tauchten Mauro und Claudio (wer hätte das gedacht!) stundenlang in die Fantasiewelt ein. Und wir mussten sie nur fürs Essen und fürs Schlafen wieder daraus rausholen (und ja klar, dann gabs auch Tage, wo stundenlanges Lesen nicht möglich war...). 
Aber nicht nur Harry Potter, sondern auch die anderen Sachbücher in der Kiste und das dicke Buch "WISSEN" waren Lesestoff oder Nachschlagewerk.

Und dann lernten wir natürlich sonst ganz vieles, das uns "über den Weg lief...". Wir hatten tiefgründige Diskussionen, viele viele Geschichtslektionen von den Römern über die Mauren, das Mittelalter und immer wieder zum Zweiten Weltkrieg; Anschauungsbeispiele vor Ort zum Thema Saisongemüse, die Anbauweisen und deren Folgen, über Plastik und Abfall an Land und im Wasser, Flüchtlinge und Bettler und Obdachlose...
Wir gingen Fragen nach, die auch wir nicht beantworten konnten. Recherchierten und erzählten und erklärten. 

Und dann lernten wir einiges über die Traditionen, die Sprache, die Lebensweise, die Naturvielfalt, den Verkehr, die Geografie in Andalusien/Spanien.
Und wir lernten, was auf Reisen wichtig ist, wie man sich organisieren muss und wie das Zusammenleben funktioniert, damit man sich 8 Wochen aushält.

Wir lernten für die Schule, aber vor allem fürs Leben und für unser Zusammenleben als Familie.
Gut, haben wir all diese administrativen Strapazen auf uns genommen. Danke Kanton Zürich (und unseren Zürcher Freunden!), dass dies so möglich wurde.




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