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Tag 6-12 - Danke Bali!

Veröffentlicht: 31.08.2018


Nach meinen letzten Einträgen habt ihr ja mitbekommen, dass ich ganz schön viel erlebt habe. Also wollte Ich etwas entspannen am Pool. Ich lief dorthin, genießte den Tag auch wenn es bewölkt war und dachte der Nachmittag/Abend würde genauso weiter gehen.



(Achtung Plottwist!)

Ich entschied mich dann einen Drink zu mir zu nehmen und entdeckte genau gegenüber eine Bar, die Ich schon die Tage zuvor immer im Blick hatte. Ich wurde freundlich begrüßt und nach oben - natürlich an die Einzelplätze - an der Bar verwiesen. Bevor ich mich überhaupt gesetzt hatte drehte sich ein junger Mann 2 Sitzplätze weiter zu mir um und begrüßte mich. Er hieß Quinn, war 25 Jahre alt und kam ursprünglich aus Neuseeland. Da mich nicht nur sein Aussehen und die Tatsache, dass ich aussah wie eine Kartoffel aus der Bahn warf, sondern auch sein Englisch unglaublich perfekt und schnell war konnte ich erstmal nur vor mich her stammeln. Wir unterhielten uns für knapp 40 Minuten als er mich fragte, ob ich vielleicht in der Bar warten würde, denn er müsste schnell in seine Unterkunft und etwas essen. Da ich natürlich nichts weiter vor hatte, schnappte Ich mir also mein Ebook Reader, bestellte mir nen Cocktail und wartete. Nach knapp 1 Stunde kam der Herr - frisch geduscht , Zähne geputzt , neues Hemd , mit dem Roller angefahren und begrüßte mich erneut - während Ich immer noch aussah wie eine Kartoffel.... nur mit einem Cocktail mehr intus. Langsam wurde es draußen dunkel und ein Mitarbeiter der Bar holte sein DJ-Set raus, neben Ed Sheeran und Beyonce-Vibes redeten wir weiter, über Gott und die Welt, über meine und seine Familie, Wünsche , Ziele und Träume - und während wir da saßen und redeten und lachten, Cocktails tranken fuhr auf der Straße mal eben ein Auto mit der Ladefläche voller Schweine vorbei - ja, sowas passiert nur hier in Bali. Später wurde noch Gitarre gespielt und einige mutige Gäste standen sogar mit vor dem Mikrofon - wir natürlich nicht - weil wie sich heraus stellte, wir zwar beide einen ähnlichen Musikgeschmack haben aber unsere Gesangskünste doch lieber in der Dusche lassen. Als wir irgendwann die letzten in der Bar waren, kaufen wir noch ein Bier to go und setzten uns an den Straßenrand. Obwohl die Straßen in Ubud niemals schlafen, war es trotzdem schön. Es fing an zu regnen und wir guckten beide in den Himmel und stellten fest, wie schön es doch ist einfach mal gute Gesellschaft zu haben. Genau wie es sich für einen Gentlemen verhält, fuhr er mich zurück ins Hostel und wir schwörten uns, uns in ein paar Tagen wieder zu sehen. Denn er reiste zurück nach Kuta, während ich in das nur 30 Minuten entfernte Canggu reiste. Außerdem stellte sich heraus, dass er bald wieder nach Melbourne ging - dort wollte er einige Monate arbeiten um Geld zu verdienen für das Reisen. Also versprachen wir uns ebenfalls wieder zu sehen, wenn Ich in Melbourne bin. Außerdem natürlich, dass Ich ihm Berlin zeige und er mir ein Stück Neuseeland , sollte es jemals dazu kommen. Wenn das nicht ein schöner Nebeneffekt vom Alleine-Reisen ist!


Es ist unglaublich, welche unfassbar tollen Momente sich ergeben. Mit einer neuen Freundschaft, einem billigen Bier vom Supermarkt und dem tropischen Regen auf Bali.

In Canggu angekommen checkte Ich in meinem super tollen und sauberem Hostel ein. Ich war wirklich froh dort zu sein, denn in dem Hostel von vorher gab es leider Bettwanzen und so war ich die letzten Tage ziemlich geplagt davon. Aber ich habe gelernt, dass man bei Hostels definitiv nicht sparen sollte, sonst erlebt man genau so etwas. Leider bekam ich dann durch den Wechsel der brütenden Hitze draußen und den klimatisierten Räumen auch noch eine Erkältung. Aber es hielt mich nicht davon ab meine letzten Tage zu genießen. Ich lag den ersten Tag in Canggu wirklich nur am Strand, hatte dann die Gesellschaft von einem älteren-nach USA-ausgewanderten Kerl, der super nett war und einfach sich nach einer Unterhaltung sehnte. Er lud mich auf ein Mittagessen ein und später ging ich zurück ins Hostel. Zuerst kam Ich mir etwas fremd vor, weil 80 % der Bewohner dort männlich und Surfer waren - und das war ich nun mal beides nicht. Aber schnell lernte ich Carlos (aus Spanien ) und Hannes - (aus USA , aber seine Mutti ist deutsch ) kennen. Sie nahmen mich gleich mit auf dem Roller zum Strand um die "golden hour" - den Sonnenuntergang zu sehen und das erste Mal auf Bali konnte Ich ihn richtig genießen - ohne komische Leute die dir versuchen billige Armbänder zu verkaufen oder dich fragen, ob du ein Taxi brauchst. 


Da wir uns zu dritt so gut verstanden, gingen wir an dem Abend noch etwas trinken und auch hier, war ich das erste mal Im Dunkeln unterwegs- denn ohne Begleitung auf den dunklen, holprigen Straßen Bali´s wollte ich dann doch nicht sein. Der Abend war nicht vergleichbar mit einem typischen Partyabend in Berlin. Wir zogen bereits um 22 Uhr los und gingen etwas essen. Nachdem der Magen gefüllt war, saßen wir stundenlang an einem Taxistand und haben uns einfach die betrunkenen Leute angeschaut, bis wir uns dann entschieden in eine Bar zu gehen, die genau gegenüber lag.. die Musik wurde aber um kurz nach 12 abgeschalten - also als wir genau 30 Minuten das Tanzbein geschwungen hatten, weil dann nur noch eine einzige Strandparty im Ort steigt. Da das Wetter aber nicht so gut aussah und leider der liebe Carlos einen kleinen "Unfall" hatte ( Er ist in ein Loch im Gehweg gestolpert, welches nur durch ein bisschen Holz abgedeckt wurde ) machten wir uns zurück auf den Weg ins Hostel. Das war also mein erster "Partyabend" in Bali - aber ich empfand es als genau richtig. Wir saßen dann noch mit ein paar Bier und den Füßen im Pool bei unserem Hostel und genossen die kühle Nachtluft. Leider musste ich mich dann von Carlos bereits verabschieden aber Hannes entschied noch eine weitere Nacht in Canggu zu bleiben, statt nach Uluwatu zu fahren und so genossen wir den Tag zusammen, jeder von uns bekam ein Tattoo (ich trage nun einen kleinen Pfeil an meinem Arm für unfassbare 17 Euro ) aßen Burger und fuhrten mit dem Roller herum. Wir waren sogar in einer kleinen, indonesischen Nacbarschaft gelandet, wo kaum ein Roller fuhr, die Kinder Fussball auf der Straßen spielten und alles aufgrund der Zeremonie in rot/ weiß geschmückt war. Das war wirklich das wahre Indonesien! Mit diesen Bildern im Kopf und vielen neuen Bekanntschaften im Herz machte ich mich an meinem letzten Tag noch ein mal auf nach Kuta um Quinn ( der Typ aus Neuseeland ) zu sehen, wir aßen zusammen, gingen ein bisschen shoppen bis ich mich auf zum Flughafen machte.

Und nun .. sitze ich hier, völlig fassungslos das 2 Wochen bereits um sind. Mein Fazit zu Bali ? Es ist eine magische Insel voll bunter Farben, verschiedenen Gerüchen und freundlicher Menschen. Die Zeit scheint hier völlig anders zu verlaufen, einerseits sitzt man in einem super hippen Cafe, welches extra für Touristen gebaut worden ist, anderseits sitzt direkt daneben eine obdachtlose Frau mit 3 Kindern auf der Straße.. man lernt nen netten Kerl kennen, trinkt einen Cocktail während dessen ein Auto mit Schweinen auf der Ladefläche vorbei fährt. Das Land voll ungeschriebener Gesetze, wo vieles noch per Handschlag funktioniert und man super nah an dem täglichen Geschehen ist. Das Land welches den Tourismus so sehr braucht um zu wachsen, komplette Städte dafür opfert und die Touristen den Müll einfach ins Wasser werfen. Trotzdem leben die Menschen den Moment und nehmen den Tag wie er kommt, lächeln obwohl sie bitterarm sind.

Wie sagte Eka zu mir , .. der einzige Wunsch der Einheimischen hier ist es Andere glücklich zu machen, denn nur dann sind sie selber glücklich. Davon sollten wir uns alle eine Scheibe abschneiden.

Und ja , ich bin super traurig zu gehen aber Hannes hat ebenfalls einen  guten Spruch auf der Zunge gehabt, den Ich mir merken werde :


" This is the life of a traveller , a lot of "Hello´s " and a lot of "Goodbye´s"



Antworten

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