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Wale, Pferde, Hunde

Veröffentlicht: 26.04.2018

Mit dem frisch überwiesenen Gehalt von Herr Ace sind wir kurzentschlossen wieder hoch nach Kaikoura gefahren um endlich die Waltour zu machen. Da die Zeitarbeitsfirma sich noch nicht gemeldet hat, und uns auch die angeschriebenen Woofing Stellen noch nicht geantwortet hatten, hat uns in Christchurch nichts gehalten. In Kaikoura hat uns aber gleich wieder schlechtes Wetter erwartet und als wir am nächsten Morgen die Tour machen wollten, ist die wegen "bad sea conditions" abgesagt worden. In Kaikoura kann man absolut nichts machen, also haben wir die Tour auf den nächsten Morgen verschoben und sind 1 1/2 Stunden nach Blenheim gefahren um dort bei McDonalds zu frühstücken und ins Kino zu gehen (A Wrinkle Of Time. Gibt wirklich schönere Disney Filme ...). Unsere Prioritäten sind auch gar nicht falsch gelegt ... 


Am nächsten Morgen hat es dann tatsächlich mit der Waltour geklappt. Allerdings auch gleich schon mit der Warnung das es windig ist und Kapitän Jimmy eventuell wieder umdrehen muss. Wir haben trotzdem Reisetabletten geschluckt und sind auf´s Boot. Die Anfangszeit war auch noch lustig und schön aber es hat nicht lange gedauert bis die halbe Bootsgesellschaft (uns eingeschlossen) Kotztüte nach Kotztüte brauchte. Den Wal haben wir trotzdem gesehen - zumindest 10% von ihm. Mehr sieht man aber wohl auch nicht. Der Pottwal heißt hier übrigens Sperm Whale ... warum auch immer. 


Nachdem wir uns dann beide geschworen haben erstmal keine Bootstour mehr zu machen (ist in Taupo ja auch schon nicht so gut gegangen) sind wir zurück nach Christchurch gefahren. In der Zwischenzeit hatten wir auch schon eine Zusage einer Woofing Stelle in Christchurch für eine Woche. Am 18.04. sollte es da los gehen und am 16.04. waren wir wieder in Christchurch. Den letzten "freien" Tag haben wir genutzt um uns hier das "Christ College" anzuschauen. Ein Jungsinternat das als Kiwi-Hogwarts durchgehen könnte. Es gibt vier Häuser, es wird nach Häusern unterrichtet und gegessen. Die Gebäude sind alle ziemlich alt - 2000 ist die Schule 150 Jahre alt geworden. Dafür gibt es aber in jedem Klassenraum alles mögliche von Apple und keiner bekommt mehr Papier ausgeteilt. Wir haben dort eine Führung mitgemacht und waren die einzigen, was ziemlich cool war. Auch cool: In Neuseeland ist es Gesetzt das jedes Kind mit Behinderung (zumindest körperlich) an jeder Schule angenommen werden muss ... da kann sich Deutschland auch nochmal eine Scheibe von abschneiden.

Am nächsten Tag ging es dann zu Mariska, unserer Gastmama. Leider hatte sie vergessen uns ihre Adresse zu schicken, also sind wir der auf ihrer Facebook Seite gefolgt (sie bietet Ausritte an) und sind dann im nichts bei ihren Pferden statt bei ihrem Wohnhaus raus gekommen. Nach einem kurzen Telefonat hatten wir dann die richtige Adresse und sind wieder nach Christchurch rein gefahren. Mariska und ihre Familie war super lieb und witzig. Den ersten Tag haben wir uns nicht so richtig wohl gefühlt, weil wir statt alle kennen zu lernen gleich im Garten arbeiten sollten und unsere Unterkunft für die Nacht war in einem anderen Haus wo irgendwelche Messi - Männer wohnten und unsere Betten waren in ner Garage und das Klo nicht abschließbar ... 

Haben die Nacht dann im Auto verbracht und uns in der Einfahrt eingeschlossen. Das wir dort nicht schlafen wollen haben wir Mariska dann am nächsten Tag auch gesagt und haben stattdessen das Auto auf ihrem Grundstück geparkt, hinter einem Zaun, und haben dort geschlafen. Ab dem Tag hat es mir auch richtig gut gefallen. Die Familie wird Anfang Mai auf eine 19 Hektar große Farm umziehen und wir haben bei der Renovierung / Umzug geholfen, Zäune auf der Koppel gebaut, Sattelhalterungen mit gebaut, Tränken gereinigt und Holz geschleppt ... so viel Holz!

Außerdem haben wir die fünf Pferde gefüttert und Stunden damit verbracht abzuäppeln ... mit den Händen! Mariska hat uns Handschuhe in die Hände gedrückt und uns auf die Wiese geschickt. Ich weiß ja nicht was einen Menschen reitet sich auf eine komplett voll geschissene Koppel zu stellen und zu sagen "so. das heb ich jetzt alles mit der hand auf." Es dauert ewig! Die Pferde waren aber alle super lieb und hübsch und Hannah und ich haben beide unsere Herzen ein bisschen an die Tiere verloren.

Die letzten drei Tage (Montag bis Mittwoch) begannen mit den Neuigkeiten das sie Familie einen Kurztrip nach Wellington macht, und wir auf Haus und Tiere aufpassen sollen. Also Pferde und Hunde füttern. Morgens sind wir aber nochmal mit Mariska zu den Pferden gefahren um genau zu gucken was welches Pferd frisst etc und haben dort dann erfahren das wir auch noch ausreiten gehen. Und das war richtig, richtig schön. Ich bin Jewel geritten und Hannah Ronda. Das Ausrittgelände ist super schön und Mariska hat das ganze für uns in Bildern festgehalten.

Neben den Pferden hatte die Familie auch noch zwei Hunde. Caspian und China. Beide vollkommen neben der Spur. Caspian bellt alles an ... Vögel, Flugzeuge, Lichtflecken ... und China jault den ganzen Tag. Es war auf jeden Fall eine interessante und laute (!) Geräuschskulisse den ganzen Tag. 

Heute haben wir dann nicht nur die Familie verlassen, sondern haben uns auch bei der Zeitarbeitsfirma blicken lassen, die letzten Dokumente unterschrieben und einen Drogentest abgelegt. Morgen früh beginnt unser erster Job in einer Pizza Fabrik. Wir sind gespannt! 

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