Veröffentlicht: 27.02.2019
Siem Reap ist eine merklich kleinere Stadt als Battambang, aber nicht weniger interessant. Die Stadt lebt vor allem von den Tempelanlagen wie Angkor Wat, Angkor Thom, Ta Prohm und vielen anderen. Diese erstrecken sich alle über ein riesiges Gebiet, welches wir auf eigene Faust mit einem Roller erkunden. Viele mieten sich dazu ein teureres Tuk Tuk mit Fahrer. Um der Anlage gerecht zu werden, lösen wir einen 3-Tagespass.
Wir beginnen mit einem Tempel etwas weiter nördlich und ausserhalb des zentralen Gebietes. Der Banteay Srei ist umgeben von Natur und hat ausserdem einige Wasserbüffel im Park. Praktisch jeder der Tempel wird von einem anderen Land beim Wiederaufbau/Renovation unterstützt. Dieser hier wird sogar von der Schweiz unterstützt. Der Tempel ist klein und scheint uns eher als Modell. Was uns hier bereits auffällt und wir auch noch an anderen Tempeln sehen werden, sind die vielen schönen Details an den Wänden, teils Köpfe, tanzende Gestalten oder Statuen.
Ein anderer Tempel gefällt uns aufgrund der schönen grossen Elefantenstatuen an den Ecken.
Auf einem Pfad durch den Dschungel im Gebiet gelangen wir unverhofft zu einem tollen Eingang mit einerseits toller Kopfstatue und andererseits ist er schön umschlungen von einem Baum, ein kleines Highlight.
Bei praktisch jedem Tempel finden sich zig Stände mit immer den selben Angeboten und fast alle rufen schon von weitem “Sir“/ “Mam“ some cold water? Ist manchmal etwas anstrengend, da wir nichts anschauen können ohne angesprochen zu werden. Aber man lernt damit umzugehen und zu ignorieren. Bis soweit, dass Justin sogar den Ticketkontrolleur ignoriert und dankend ablehnt. Erst nachdem er zum zweiten Mal ein bisschen bestimmter „Your ticket pls“ sagt, hebt Justin seinen Blick und bemerkt, dass er ihm keine Mango verkaufen will.
Wir finden es gemütlich auf unserem Roller und überholen immer wieder Tuk Tuks auf unserem Weg. Auch für Verpflegung ist gesorgt. Leider erwischen wir einmal Pouletspiesschen mit mehr Knochen als Fleisch und wieder ist es der Reis, der uns bleibt.
Zu einem weiteren Tempel gelangen wir über einen langen Holzsteg über einen fast ausgetrockneten See. Dahinter verbirgt sich ein riesiger Brunnen mit vier kleineren Wasserbecken daneben und Pferdestatuen. Leider ist auch dieser fast ausgetrocknet. Er ist während der Regenzeit aber sicher schöner anzuschauen.
Der nächste Tempel ist riesig. Bereits beim Eingang verzaubert uns die Statue, jeweils auf beiden Seiten eine lange Schlange mit 7 Köpfen, gehalten durch ganz viele Männer. Zudem hat es daneben Löwenstatuen. Diese beiden Motive sehen wir auch noch bei anderen Tempeleingängen.
Drinnen bestaunen wir viele Details, wie z.B. Bildhauereien in den Wänden, spezielle Fensterrähmen, Statuen, welche sie mit Räucherstäben und Blingbling schmücken.
Jeder Tempel und sein Park ist einzigartig und wir finden überall etwas Neues. Und doch, wie oben erwähnt hat es Motive und Statuen, die kommen immer wieder vor. Sie gefallen uns dadurch aber nicht weniger, sondern faszinieren uns immer von neuem.
Am zweiten Tag stehen wir sehr sehr früh auf. Vom Phnom Bakheng, welcher etwas erhöht ist, erhoffen wir uns einen tollen Sonnenaufgang über Angkor Wat zu sehen. Leider ist es zu bewölkt für einen Sonnenaufgang :( und so mussten wir enttäuscht wieder vom Hügel hinunter.
Ta Prohm, bekannt aus Hollywoodfilmen wie Indiana Jones oder Tomb Raider, ist ein schattengesprenkelter Tempel. Hier erkennt man klar, wie die Natur wieder die Überhand gewinnt. Bäume wachsen über die Wände und Tore hinweg. Teilweise umringen Bäume andere Bäume, wodurch der innere abstirbt.
Ein weiteres Highlight unter den Angkortempeln ist der Bayon. Geschmückt durch über 200 Köpfe auf 54 Türmen fasziniert er uns in seinem Anblick. Er wird zum Lieblingstempel von Kimena.
Am letzten Tag besuchen wir den berühmten Angkor Wat. Die Türme haben eine prachtvolle Ausstrahlung, drinnen ist aber nicht viel zu sehen. So begnügen wir uns mit dem tollen Anblick. Da wir kurz vor Schliessung da sind, werden wir Zeugen eines witzigen Spektakels. Die Angestellten versuchen möglichst rasch die Besucher aus der riesigen Anlage zu bringen. Dazu haben sie Pfeifen. Immer wieder werden sie nervös und laufen den fotografierenden Besuchern hinterher. Wir gehören natürlich auch etwas dazu und beeilen uns nicht wirklich hinauszukommen. So erleben wir den Park auch praktisch menschenleer. Was wir hier zum ersten Mal antreffen, sind viele Affen. Die sind nicht ganz ungefährlich, da sie dir schnell alles aus der Hand reissen, egal ob essbar oder nicht.
Für Essen ist immer wieder gesorgt. Langsam haben wir auch das Feilschen etwas raus und haben immer das Geld, welches wir bereit sind für Essen, z.B. Stickyrice oder Trinken zu zahlen bereits in der Hand. So gehen wir nicht auf die überteuerten Touristenpreise ein. Klar könnten wir das auch zahlen. Aber damit unterstützen wir nur, dass sie das nächste Mal noch mehr verlangen.
Lustigerweise treffen wir an zwei Tagen in mehreren Tempeln auf ein junges asiatisches Paar. Wir sprechen etwas miteinander und finden beide, dass es in den weniger bekannten Tempelanlagen genau so schön ist und viel zu sehen gibt, wie bei den berühmten. Dass wir uns so getroffen haben finden wir witzig, da ja das ganze Gebiet riesig ist.