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Life goes on...

Veröffentlicht: 14.11.2024

Aber, hey: life is what happens when you are busy making other plans.

Mit diesen Worten schloss ich letztes Jahr meinen letzten Blog-Beitrag. Und selten war dieses Sprichwort wahrer als 2024. Von der Reise mit wertvollen Erkenntnissen über mich zurückgekommen, in der Annahme, dass vielleicht ein klein wenig Beständigkeit und Ruhe einkehrt. Von wegen, dachte sich mein Leben! Zuerst waren, eine nach der anderen, meine beiden Fellies weg, und im Verlaufe des Jahres sowohl der Mann als auch noch der Job - letzteres endete in nichts anderem als in einer durchaus professionell-geschäftlichen Schlammschlacht.

Zu plötzlicher Freizeit gelangt, habe ich kurzerhand das Reise-Gedankenkarrussell angeworfen - kann ich doch nicht wochenlang Zuhause im trüben Novemberwetter sitzen und nicht wegfahren-/fliegen! Also: wohin, wie lange, mit wem und überhaupt. Gedanklich war ich in Island, Costa Rica, Panama, den Lofoten, am Nordkap. Alleine, mit einer Reisegruppe, mit Tine (die ich über einen Reisebuddy-Website kennengelernt habe). Um dann schließlich über Shanghai in Vientiane in Laos zu landen. Wo ich aktuell mit einem Americano auf der Veranda meiner Unterkunft sitze und den ersten Beitrag schreibe.

Wenn ich eins gelernt habe im letzten Jahr, dann Situationen so zu akzeptieren, wie sie sind. Und ihnen dann auch den Raum zu geben. Nicht nur beim Reisen, sondern generell im Leben. Gestern Nacht übermüdet angekommen, deswegen heute ausschlafen und den Sightseeing-Trip nach einem ruhigen Kaffee-Start später am Mittag starten. So!

Doch vor heute kommt gestern. Getreu dem Motto "Der Weg ist das Ziel", habe ich die Anreise wieder mit einem Zwischenstopp verbunden, um einen weiteren Haken auf meiner Bucketlist "Höchste Bauwerke" zu setzen. Der Zwischenstopp führte mit nach Shanghai und dank des neu-eingeführten 144h-Visums war die Immigration dann auch vergleichsweise easy und vor allem kostenfrei. Allerdings habe ich aufgehört zu zählen, WIE oft mein Handgepäck am gestrigen Tag securitygecheckt wurde...

Das erste Highlight war schon die Fahrt in die City, nämlich mit dem Transrapid! Der in Shanghai Maglev heißt und für die knapp 30 km nur 8 Minuten braucht. „Wenn Sie ... vom Hauptbahnhof in München ... mit zehn Minuten, ohne, dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen ... am ... am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug. Zehn Minuten." Ihr erinnert euch an die "bahn"brechende Rede. ;-) Noch einmal kurz umsteigen und irgendwann taucht man aus dem Untergrund auf, kommt ans Tageslicht, dreht sich um, und dann steht doch tatsächlich hinter einem der Oriental Pearl Tower! OMG, was ein Moment!!! Die Tage noch online angeschaut, Bilder gesehen, und jetzt stehe ich livehaftig davor. Musste mich erst mal sammeln und dachte, ein Kaffee wäre eine gute Idee. Tatsächlich war das gar nicht so einfach, ein Café zu finden... Zum Glück ist dann doch noch Verlass auf Starbucks.

Gestärkt ging's dann auf dem Turm. An den Aufzügen war echt nicht viel los - obwohl sich auf dem Platz davor Horden von (jungen) Chinesen getummelt, sich in Schlangen gestellt haben, und alle mit einer wohlgenährten Karotten-Comicfigur als Plüschtier herumgelaufen sind. Und Fotos gemacht haben. Die Figur, die auch als aufblasbares, überdimensionales Modell vor dem Tower saß. Kann mir das jemand erklären? Online habe ich nichts gefunden...

Auf der ersten Plattform auf 263 m wurde es dann wieder laut. Chinesen sind einfach laut. Kein Vorurteil, sie sind laut. LAUT. Und irgendwie war ich die einzige westliche Person auf dem Turm. Schon auch mal wieder eine interessante Erfahrung. Aber der Ausblick war sensationell! Wenn auch nebel-dunst-Smog-getrübt. Nach einer Umrundung habe ich mich dann etwas getraut, was ich 2005 auf dem CN Tower in Toronto nicht geschafft habe: ich habe meine Füße auf die Glasbodenplattform gesetzt. Nach größter Überwindung, Hyperventilierung, unterdrücktem Heulkrampf - aber ich habe es geschafft! :-) Allerdings hat es ziemlich viel Kraft gekostet und gepaart mit Schlafmangel und einem 11 Stunden-Flug in den Knochen, bin ich danach direkt wieder zum Flughafen gefahren. Der zugegebenermaßen nicht wirklich der größten Stadt Chinas gerecht wird. Es wird auch nicht mein Land, nein. Vielleicht nochmal irgendwann auf die Chinesische Mauer. Aber sonst, nein.

Und so bin ich nun in Laos angekommen, was bisher einen recht gechillten Eindruck macht. Werde mich jetzt mal auf Sightseeing-Tempel-Tour begeben und schauen, was der Tag bringt.

Wer bis hier hin durchgehalten hat, darf mich gern die nächsten Tage weiterbegleiten. :-)




















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