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Abwarten und Tee trinken in den Cameron Highlands.

Veröffentlicht: 23.12.2023

Und nun sitze ich schon wieder am Flughafen – heute in Kuala Lumpur. Ich habe noch eine gute Stunde bis zum Boarding und zum Abflug nach Bali. Nach laaangem Suchen und Vergleichen konnte ich mich schließlich dann doch für ein Hotel entscheiden und hoffe, vielleicht doch ein bisschen was von vor fast 20 Jahren wiederzuerkennen.

Doch zuvor noch kurz ein paar Sätze zu meinen letzten Tagen im Landesinnere von Malaysia. Nach dem Nationalpark-Aufenthalt hatte ich für die Weiterfahrt in die Cameron Highlands den Boot-Bus-Transfer gebucht. Bedeutet, man fährt ein gutes Stück den Sungai Tembeling runter und steigt dann an der nächsten Kreuzung in den Minivan um. 

Am Treffpunkt „Floating Restaurants“ war zur Abfahrtszeit weder ein Boot zu finden, noch weitere Touristen. Bloß Nationalpark-Guides, die einer nach dem anderen über den Fluss in den Park übergesetzt sind. In solchen Momenten fällt einem erst mal wieder auf, wie aufgeschmissen man ist ohne mobiles Internet oder Telefonnetz und dass eigentlich nur der Glaube daran, dass wohl alles gutgehen wird, reichen muss. Ging es dann auch, denn der nette Floating Restaurant-Mann (keine Ahnung, ob er wirklich dort gearbeitet hat oder nur dort saß) hat sofort geholfen, kannte den Bootsführer, meinte auch, mich auf einer Liste stehen gesehen zu haben, und rief ihn zur Sicherheit nochmal an. 20 Minuten später kam das Boot an und überraschenderweise hatte ich wohl den VIP-Shuttle gebucht, denn ich war die einzige Passagierin. 

Wir kamen schließlich ganze 15 Minuten weit, bis das Boot zunächst gestottert hat, erneut gestartet wurde und letztendlich am Ufer liegenblieb. Mein „What’s wrong?“ wurde mich einem lachenden „the engine is broken!“ beantwortet, aber der Abschleppdienst sei schon unterwegs. 😉 Nach weiteren 10 Minuten kam dann wirklich ein zweites Boot, in das ich dann mit Sack und Pack umgestiegen und schließlich 1 Stunde später am Ziel angekommen bin. Am Umsteigeparkplatz dann noch Lauren und Oliver vom Vortag getroffen und zusammen mit dem Pakistani von der Hinfahrt weiter in die Cameron Highlands gefahren. Fragt bitte nicht, wie die Fahrt war! Meine Seabands (Akkupressurbänder gegen Reiseübelkeit) haben alles gegeben, aber bei diesem Fahrstil und den Straßenkonditionen haben auch sie überfordert aufgegeben. Schließlich war ich heilfroh, in Tanah Rata angekommen zu sein, und das auch an einem Stück.

In meinem Guesthouse noch schnell einen Ausflug für den nächsten Tag gebucht, mir im Städtchen was zu Essen gesucht und die Wäsche gemacht, bevor ich platt ins Bett gefallen bin.

Der Ausflug am nächsten Tag ging auch schon um 08.00 Uhr los. Was tatsächlich eine gute Entscheidung war, da wir so ein wenig vor allen anderen an der Teeplantage waren. Eine beeindruckende Szenerie! Eine Plantage ist vergleichbar mit einem riesigen Wald aus Tausenden von sehr kleinen Bäumen, die kompakt aneinander stehen, vielleicht ca. 1,2 m hoch sind (in „freier Natur“ können Teepflanzen 15-20 m hoch werden), um einen sog. Pflücktisch zu formen, der das Ernten per Hand erleichtert. „Durch das jahrelange Beschneiden und Formen, meist über 50 Jahre hinweg, werden die Teesträucher zu einem wahrhaftigen Miniaturwald aus Zwergenbäumen auf einzigartigen Teeplantagen.“ (https://www.palaisdesthes.com/de/verstehen/die-teeplantage) Leider war es im Tea Garden-Café von BOH, dem Eigner der Teeplantagen, nun doch schon so voll, dass es mit dem Teeprobieren und -trinken nichts wurde. Was dort in der Hochsaison los ist, möchte ich mir nicht vorstellen.

Das eigentlich geplante zweite Highlight, der Mossy Forest, war leider, wie auch der Canopy Walk zuvor im Taman Negara, spontan wegen Instandhaltungsarbeiten geschlossen. Weswegen wir mit unserem Guide alternativ auf den Coral Hill getrekkt sind. Soweit das mit 3 kleinen Kindern sowie spanischen Touristinnen mit Chucks eben möglich ist. Der Weg war abenteuerlich, doch wurden wir oben mit einem Ausblick belohnt. War wahrscheinlich jetzt nicht der schönste, den ich je gesehen habe, aber war ok. 😉 Die Stopps Butterfly- und Erdbeerfarm, die wir wegen der Kids gemacht haben, überspringe ich mal… Insgesamt war das alles „nice to see“, aber was Wandern und Ausblicke angeht, sind wir Deutschen halt schon arg verwöhnt. Und aus dem Ort Tanah Rata an sich könnte man sicherlich auch was Schönes machen. Wenn man wollte.

Heute Vormittag ging’s dann mit dem Bus – dieses Mal ein großer Bus – wieder zurück nach Kuala Lumpur. Die ersten Kilometer waren erneut der Horror. Im Wettbewerb „wer schafft es, die meisten Kurven auf rund 55 km unterzubringen“, hat die Gegend dort echt gewonnen. Ein paar Staus und eine Zugfahrt später, sitze ich nun wieder am Flughafen. Mit diesen Worten hatte ich den Beitrag angefangen. 😉

Was die weitere Planung nach Weihnachten und Neujahr auf Bali bzw. Gili Trawangan angeht, habe ich gestern Abend dann auch noch eine Bauchentscheidung getroffen. Nepal und Laos standen zur Auswahl. Auch wenn mich Nepal sehr reizen würde, erscheint es mir gerade etwas zu kompliziert… Und meine Motivation für eine 7 Tageswanderung hält sich momentan auch in Grenzen, weswegen ich mich für das gechilltere Laos entschieden habe. Unterkünfte sind schon mal reserviert, jetzt muss ich nur noch schauen, wie ich es von der Mini-Insel (6,3 Mal die Fläche des Europaparks, oder auch 840 Fußballfelder – für alle Fußballfans 😉) nach Vientiane schaffe. Doch dazu die Tage mehr. Jetzt erst mal in Bali ankommen und Heiligabend am Pool und am Strand verbringen. Strange.

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