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SAN PEDRO DE ATACAMA 23.01.2023

Veröffentlicht: 01.02.2023

Das Valle del Arcoiris (Regenbogental) war unser Ausflug heute. Abholung am Quartier ab 7:30 Uhr! Daran mussten wir uns erst noch gewöhnen, denn diese Zeitangabe war sehr grob gemeint, also auch noch 45 Minuten später durchaus möglich. Wir sind aber immer pünktlich, können gar nicht anders und so standen wir vor unserer Unterkunft auf der Straße. Die Adresse sei auch für Einheimische nicht leicht zu finden, da das Gebiet erst neu erschlossen worden sei. So hatte es unsere airbnb-Gastgeberin ja schon bei den ersten Kontakten gesagt. Jedenfalls kam unser Tourbus mit sehr viel Verzögerung bei uns an und wir bildeten den Abschluss der Sammlung von ca. 10 Touristen. Danach fuhr der Tourleiter erst einmal eine Verkaufsstelle für Brot an (Franchuteria). Hier wird französisches Baquette und Croissants angeboten und ist tagsüber eine Art Cafe, in dem man/frau Yoghurts, belegte Croissants, Säfte und Ähnliches bekommt. Das ganze mit einem kleinen Garten, bei dem die Tischnummern in schattenspendeten Bäumen hängen. Eine kleine Oase in dem staubigen, trockenen Ort. Ein wenig alternativ, aber ideal zum Abhängen und bei allen sehr beliebt. Auch wir kauften hier ein, wenn uns der Sinn nach knackigem Weißbrot stand. Aber auch alle Tourbusse machten hier am Anfang Station, wenn ein Frühstück includiert war. Jedesmal standen mindestens vier weiße Busse vor der Tür und die Fahrer holten armevoll Weißbrote aus dem Geschäft bevor es richtig losging.

Das "Regenbogental" liegt ca. 1 h von San Pedro entfernt und hat seinen Namen durch die äußerst verschiedenen Farben der Gesteinsformationen erhalten, die hier zu sehen sind. Diese extrem unterschiedlichen Farben sind dadurch entstanden, das bei wiederholt unterschiedlichen Vulkanausbrüchen, verschiedene Grundelemente zusammentafen. War bei dem einen Ausbruch mehr Sediment mit Sauerstoff vorhanden, dann ergab die trocknende Lava die eine Farbe (helles Weiß). Gab es bei nächsten Ausbruch mehr metallhaltige Substanzen, dann ergab sich eine andere Farbe (tiefes Rot). Und wie das Grün entstanden ist, wissen wir nicht mehr! Unser Führer hatte einfach zu viele Informationen für uns parat! Aber bevor wir diese Steinfarbenshow auf einem vorgegebenen Wanderweg erliefen, gab es erst einmal ein Frühstück am Bus. Wie immer wurde ein Campingtisch mit Tischdecke aufgebaut und dann kamen die Platten mit Scheibenkäse, Salamischeiben, Kochschinkenscheiben, Butter, Obst und Muffins drauf. Natürlich heißes Wasser für Instantcoffee und Tee und das frische aufgeschnittene Baquette. Jeder Tourteilnehmer/in trat an den Tisch, nahm sich was er/sie wollte und zog sich ein wenig zurück, um Platz für die anderen zu schaffen. Stand-Up-Breakfast! Als alle zufrieden waren, zogen wir los! 

Zuerst zu tief vom Wasser eingeschnittenen, Schluchten, die uns an Jordaniens Petras erinnernten. Sehr hoch und steil und in tiefem Rot. Dann plötzlich offene Täler mit weißen und grünen Gesteinsschichten bzw. einzelnen Bergen. Dann wieder weiße Wege, die auf rote Gesteinsformationen zuführten, die an Burgen aus "Herr der Ringe" erinnerten. Danach grüne Gesteinsfelder und wieder weiße Abhänge. Es war wirklich beeindruckend und für mich der schönste Ausflug. Denn der endete am einen hohen Gesteinsberg, den wir in der Gruppe bestiegen und uns wurden Petroglyphen gezeigt, die vor zigtausend Jahren hier entstanden waren. Auch in einem immensen zeitlichen Abstand. Die ersten waren noch sehr simpel aufgebaut und zeigten Tiere, die für uns schwer zu interpretieren waren. Aber dann kamen Darstellungen von Lamas, Bären und Pumas, die schon sehr viel differenzierter waren. Und zeitlich noch später kam es zu Darstellungen von Schamanen, die Himmel und Erde beschwören und durch die Handhaltung (links oben offen und rechts unten zum Boden) die Menschheit darstellen. Bei der Erklärung konnte der Guide die Originalnamen der verschiedenen Darstellungen benennen. Dabei nutzte er Klicklaute, die wir ja schon vor Jahren in Namibia und Südafrika kennengelernt hatten! Irre für mich, denn das stützt die Therorie, dass Afrika und Südamerika mal ein Kontinent gewesen sein müssen!!! Aber dazu später mehr, also weiterlesen!

Das Ende der Tour war wieder der verkehrstechnische Knotenpunkt in San Pedro. Wir machten uns auf den Heimweg und konnten mit Hilfe unseres Guides auch eine Verkaufsstelle für Alkohol finden. So mit Gefängnistür und Klingel,  wie wir es Indien kennen. Supermärkte mit einem Komplettangebot gab es nicht so oft in San Pedro, denn die meist indigene Bevölkerung nimmt diese nicht so richtig an. Wir gingen dann mit unseren Einkäufen, auch denen aus einem Minimercado, in dem ich, mehr auf meine Füße als anderes achtend, gegen die durchsichtige Glastür gelaufen war, nach Hause. An dem Abend landeten wir in der Nähe unseres Quartiers im "Diabollo" und genossen ganz bewusst Lama- und Guanacofleisch, ich natürlich mit Pommes (Papas Fritas) und rotweiß. Die Mayo gehört hier meist zum Essen! Lecker! Und das Lama hatte glatt verloren!

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