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Québec City

Veröffentlicht: 18.08.2019

Québec hat eine sehr schöne Altstadt, die an eine europäische Stadt erinnert. Im Quartier Petit Champlain reihten sich Restaurants, Souvenirläden und andere Boutiquen aneinander. Es herrschte buntes Treiben in den Gassen. Zwischen den alten Häusern konnte man immer wieder das Château Frontenac sehen, ein imposantes Hotel, das über der Altstadt steht. 

Neben dem Château Frontenac war die Zitadelle von Québec. Die Briten hatten diese Verteidigungsmauern gebaut, nachdem die Amerikaner zwei Mal versucht hatten, Québec anzugreifen und einzunehmen. Sobald aber die Zitadelle gestanden war, hatte es keine Angriffe mehr auf die Stadt gegeben. Da die Zitadelle noch als aktive Militär Basis dient, war es nicht gestattet, sich ohne Guide auf dem Gelände zu bewegen. Ich kam aber gerade rechtzeitig für die Parade des Royal 22e Régiment. Früher hatte die drei Schüsse, die die Soldaten in die Luft schossen, der Bevölkerung mitgeteilt, das die Tore zur Zitadelle geschlossen wurden. Heute wurden die Tore aber nicht schon um 4 Uhr nachmittags geschlossen. Zum Glück nicht, denn ich war noch in der Zitadelle drin und nahm an einer Führung teil. Wir durften in eine Mauer gehen, die mit Verteidigungsfenstern ausgestattet war, durch die im Falle eines Angriffes mit dem Gewehr geschossen werden konnte, ohne das der Feind die Soldaten sah. Heute würde es nicht mehr so gut funktionieren, die Bäume vor der Mauer waren so hoch gewachsen, dass man aus den Fenstern nur noch in deren Laubwerk sah. Die Zitadelle war sternförmig gebaut, in den beiden Spitzen, die gegen den Sankt-Lorenz-Strom zeigten, standen zwei Kanonen, mit denen man bis zu 3 Kilometer weit schiessen konnte. Es hatte auch ein Militärgefängnis gegeben, und das alte Schwarzpulverlager wurde umgenutzt zu einer Kapelle. Alle Gebäude waren mit einer Schlacht beschriftet, an der das Royal 22e Régiment teilgenommen hatte. Im 1. Weltkrieg wurde das Royal 22e Régiment gegründet, da in der kanadischen Armee nur englisch gesprochen wurde, aber die frankophonen Kanadier wollten ebenfalls für ihr Land dienen und hatten deshalb ein eigenes Bataillon gebildet. 

Am nächsten Morgen um 10 Uhr ging ich mir die Wachablöse ansehen. Begleitet von der Musik des Royal 22e Régiment, übergaben die Wachen, die 24 Stunden im Dienst waren, die Aufgabe an ihre Kollegen weiter. Mit dabei war auch die Ziege Batisse, das Maskottchen des Regiments. Um zu zeigen, das Batisse royal ist, wurden ihm die Hörner golden angemalt. 

Leider war das Wetter nicht so gut, nur am Donnerstag schien die Sonne, sonst war es eher betrübt und am Samstag regnete es immer wieder kurz. Am Sonntag fuhr ich nach Sanguenay, ich musste zwar unterwegs ein paar mal den Scheibenwischer einschalten, aber je länger ich fuhr, desto schöner wurde das Wetter. 

Antworten (1)

Rita
Höchst interessant zum Lesen.Danke Das ist ja direkt eine Weiterbildung.

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