Canada Autumn 2021
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Québec - Saint Jerome

Veröffentlicht: 01.10.2021

Zum Frühstück erhalte ich im Hotel du Nord wieder ein goody bag, ein Überraschungstütchen. Ich werde oft gefragt warum ich mir das antue. Nun ja, Frühstück hier ist eher Mau was Hotels angeht. Und insofern bin ich nicht verwöhnt. Ich finde es lustig wie sich die Hotels anstrengen, ihren Gästen etwas Gutes zu tun. Und wegwerfen finde ich doof. Also wenn man es holt sollte man es auch essen. Auch wenn es natürlich nicht besonders gut ist. Ein Croissant in der Folie ist eben nicht vergleichbar mit einem frischen.

Heute fahr ich einen großen Teil des Chemin du Roy, des Kings Way, des Königswegs. Das ist eine historische Straße in der Provinz hier. Sie führt am Nordufer des Sankt Lorenz Stroms  entlang und verbindet Repentigny bei Montreal mit der Stadt Québec. Die Straße ist 280 Kilometer lang und folgt im Wesentlichen der 138. Die ganze Strecke fahre ich nicht denn die Durchschnittsgeschwindigkeit ist doch sehr gering. Das liegt an den vielen kleinen Orten durch die der Weg geht - oft mit 30 km/h Höchstgeschwindigkeit. 

Einst war diese Straße die längste nördlich von Mexiko. Und ersetze den zugefrorenen Fluss als Handelsweg. Heute ist sie touristisch aufgearbeitet und zahlreiche Geschäfte tragen ihren Namen. Die Fahrt erinnert mich ein wenig an meine Begegnung mit dem Mississippi, dem ich 2019 für circa 1000 km gefolgt bin. Der Sankt Lorenz Strom ist aber hier noch viel gewaltiger und kein Bild kann diese enorme Breite einfangen.

Beeindruckend sind vor allem die vielen Kirchen, die in den Orten eine besondere Präsenz haben. Sie überragen jedes Gebäude und wirken so dominant, was ja auch gewollt ist. Eigentlich kann man auf diesem Weg dauernd anhalten, und die Historie genießen, aber dann dauert das einen ganzen Tag. Wenn nicht länger. Beeindruckend ist es allemal. Circa 80 km vor Erreichen des Endes biege ich Richtung Nordwesten ab und umfahre so Montreal. Das sehe ich noch früh genug wieder.

Die Gegend ab hier ist nicht besonders interessant, der Einfluss des Flusses ist nicht mehr vorhanden und richtige Wälder gibt es auch nicht. Viele Flächen sind landwirtschaftlich genutzt, und im Moment dominiert der Kürbis alles. Die Vorboten von Halloween sind überall ersichtlich. Hunderte von diesen Früchten werden an vielen Ständen zum Kauf angeboten. Das ist ja schlimmer als bei uns an Weihnachten.

Ich komme zu einer sehr rastfreundlichen Zeit in Saint Jerome an. Die Stadt ist viel größer als ich gedacht habe. Und hässlich. Ich bin froh wenn ich morgen wieder durch diese unendlichen Wälder hier fahren und die jetzt in allen Farben sprießenden Bäume geniessen kann. Man hat den Eindruck es wird jeden Tag intensiver. Und die Parks die ich befahren werde, sind hoffentlich voll von diesem Farbenspiel.

Meinem Hotelzimmer ist nicht gerade billig, aber dafür habe ich tatsächlich einen Whirlpool im Zimmer. Das muss ich irgendwie überlesen haben. Auf jeden Fall nutze ich das Teil aus, unterschätze aber die Wirkung meines Duschgels. Zusammen mit der Whirl  Funktion entsteht eine Schaumparty dich nur zu stoppen ist, indem ich den Ausschalter drücke. So blöd muss man sein. Na dann eben Schaumbad. 

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