Canada Autumn 2021
Canada Autumn 2021
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Arnprior - Bracebridge

Veröffentlicht: 03.10.2021

Man kann es nicht verhindern, vier Tage vor dem Abflug denke ich daran, dass hier bald alles zu Ende ist. Für mich natürlich nur. Eigentlich möchte ich solche Gedanken nicht haben, aber sie kommen unweigerlich. Und auch wenn man noch so tolle Dinge zum Abschluss sehen will, ein näherrückender Abschied macht ein wenig traurig. Immerhin hat es aber aufgehört zu regnen.

Die Fahrt zum Algonquin Provincial Park dauert 2 Stunden und auch wenn der Regen nicht mehr einsetzt, so liegt dichter Dunst über dem Land. Gelegentlich ist die Sichtweite so gering, dass man entgegenkommende Fahrzeuge erst kurz vor den Vorbeifahren wahrnimmt. Da aber die erlaubte Höchstgeschwindigkeit sowieso nur 80 km/h ist, ist ein angepasstes Fahren kein Problem. Hier drängelt auch keiner.

Auffällig ist, dass relativ viele Autos unterwegs sind. An einem ziemlich trüben Sonntag wundert mich das ein wenig. Die Einfahrt zum Park ist zwar mit Häuschen dekoriert, aber zahlen muss man zumindestens bei der Einfahrt nicht. Das wundert mich ebenfalls. Warum besetzen Sie die nicht? Heute würden sie gut Geld verdienen. Denn der Park ist sehr voll.

Ich will mir gar nicht ausmalen, wie das hier im Sommer aussieht. Wobei natürlich auch sein kann, dass viele vom Indian Summer angezogen sind und gar nicht im Sommer so viel los ist. Jedenfalls ist es richtig voll. Manche Parkplätze sind sogar so belegt, dass man eher verboten parken muss. Die Farben gelb und rot haben nun absolut die Vorherrschaft übernommen. Der ganze Wald leuchtet in diesen Signal-Farben und wenn ich das mit dem Anfang meiner Reise vergleiche, ist der unterschied unglaublich.

Als rechts an einer Stelle relativ viele Autos am Straßenrand stehen, halte ich an, weil ich denke, da muss ja was besonderes los sein. Und tatsächlich grast eine Elchkuh mit ihrem Kalb am Waldrand. Das sind die Momente, wo ich mir dann doch wünsche eine bessere Kamera zu haben. Jedenfalls löst mein iPhone in der Entfernung nicht so gut aus. Beendet wird die Szenerie durch einen vollidiotischen Motorradfahrer, der sich wohl über die parkenden Autos aufregt und seine Maschine mehrfach aufheulen lässt. Was die Kuh und ihr junges dann veranlasst, sich in den Wald zu verziehen. Es gibt schon Volltrottel.

Übrigens weiß ich jetzt auch, warum das Indian Summer heißt. So viele indische Besucher wie heute habe ich noch nie irgendwo gesehen. Und meistens sind sie in großen Familien unterwegs. Keine Ahnung ob die nach Kanada ausgewandert sind oder hier Urlaub machen. Auf jeden Fall ist es auffällig. In Nova Scotia war das nicht der Fall. 

Die Straße durch den Park ist relativ kurz, keine 80 km, aber durch die zahlreichen Stopps brauche ich dann doch fast 3 Stunden. Ich merke wie gestern, dass ich immer früher müde werde. Und so fahre ich direkt mein Quartier an, welches sich als lieblose Schrabbelbude entpuppt. Dafür ist man aber mitten im Stadtzentrum und kann sich kanadische Geschäftigkeit in dieser 16.000 Einwohner Stadt ansehen. Wer ganz viel Bock hat kann auch in Santas Village gehen und sich Weihnachten im Spätsommer beziehungsweise Herbst antun. Ich gehöre nicht dazu.

Morgen noch einmal 3 Stunden fahren und dann eine der Hauptattraktionen meiner Reise anschauen. Ich bin mal sehr gespannt. Da wird dann ein Kindheitstraum wahr werden. Und dann geht es aber endgültig Richtung Flughafen. Ein Vorteil haben Buden wie die hier. Sie machen den Abschied leichter. 

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