Canada Autumn 2021
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Clark's Harbour - Digby

Veröffentlicht: 25.09.2021

Nachdem ich bis spät meine Pläne für die letzte Woche wieder verworfen, das meiste storniert und neue Routen ausgesucht habe, bin ich heute morgen entsprechend müde. Bei einer Privatunterkunft teilt man sich zudem das Bad, was aber mit dem netten Paar aus Toronto kein wirkliches Problem darstellt. Jedenfalls sitze ich pünktlich um 8.00 Uhr bei Kim am Esstisch und schaue auf mein Hummer-Rührei. Und es sieht genauso lecker aus wie es auch schmeckt. Trotzdem beschließe ich, dass die Dekadenz ab jetzt ein Ende haben muss. 3 Tage hintereinander Hummer reicht. Und so genieße ich Kims Spezialangebot in diesem Bewusstsein, und unterhalte mich währenddessen noch nett mit meinen Mitübernachtern.

Brenda und Andy sind aus Waterloo. Nicht Belgien - Ontario. Und Andy ist seit seiner Kindheit Riesenfan der Montreal Canadians, einem Eishockeyclub. Dafür reist er durch die ganze USA und Kanada. Mir schlackern die Ohren wo er überall schon war, um seine geliebte Mannschaft anzufeuern. Immer mit ein paar touristischen Unternehmungen gepaart. Los Angeles, Tampa, New York. Einmal fuhr er die 6 Stunden nach Montreal und zurück an einem Tag. Verrückt. Auch das Pensum der beiden hier ist mit meinem nicht vergleichbar. Die wollen heute nach Port Hawkesbury. 500 km. Und dann morgen den Cabot Trail. Natürlich an einem Tag. Und dann Dienstag wieder zurück fliegen. Von Quebec aus. Das sind nochmal 1000 km. Was ich in 4 Wochen mache, machen die in einer.

Nachdem ich mich von meiner netten und herzlichen Gastgeberin verarbschiedet habe, breche ich auch auf. Heute ist es richtig warm, und fast schon schwül. 26 Grad zeigt das Thermometer in meinem Auto an. Nach ein paar Stops erreiche ich Cap Forchu - mal wieder einen Leuchtturm. Und dieser ist so anders als die bisherigen. Fast schon futuristisch. Zusammen mit der einmaligen Umgebung ergibt sich ein tolles Motiv und ich bleibe länger als gedacht. Fast 2 Stunden.

In Cape St. Marys bin ich der einzige, der oben auf der Höhe die Aussicht genießt. Am Strand unten tummeln sich zahlreiche Wochenendausflügler, die die wohl letzten warmen Tage genießen. Das Wasser wäre mir aber deutlich zu kalt. Ich schaue im Internet nach. 18 Grad Maximum. Na dann wohl bekomms.

In Digby bin ich heute untergekommen. Meine Gastgeber sind ein Paar aus Südafrika. Attie und Heather Krüger. Ich sage so wie der Krugerrand und werde sofort eines besseren belehrt. Er legt Wert auf die Umlaute. KrÜger. Sein Ur-ur-ur-ur-Opa (oder so) kam im 18. Jahrhundert aus Deutschland nach Südafrika und hieß Gustav Adolf Krüger. Und im 18. Jahrhundert war Adolf ja noch nicht vorbelastet. Meine ich. Attie nickt. Vor 18 Jahren kam er aus Südafrika nach Kanada und lebte zuerst in BC. Aber dort sagt er war alles so teuer, und darum ging es dann für ihn weiter nach Nova Scotia. Wo jetzt auch alles teurer würde. Das würde an den Ontarians liegen. Die kaufen teuer alles weg.

Nach dem lustigen Smalltalk beziehe ich nur kurz mein Zimmer und fahre sofort weiter, Richtung Süden. Eine lange schmale Landzunge ragt hier ins Meer, und von Point Prim bin ich besonders begeistert. Hier hat das Ufer eine gigantische schwarze Basaltlandschaft geformt, und zusammen mit den Lichtverhältnissen heute ist es ein wunderschöner Anblick, den mit mir auch zahlreiche andere Besucher genießen.

Im B&B angekommen, nehme ich meine letzten Planänderungen vor. Das wird noch ein heißer Ritt. Auf jeden Fall wird morgen mein letzter Tag in Nova Scotia sein, bevor ich mich nach einem kurzen Abstecher an die Küste New Brunswicks dann wieder Richtung Quebec aufmache. Zu den Franzosen. Grrrr. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Wäre doch gelacht, wenn ich zum Schluss nicht noch ein wenig Englisch spreche. Man muss nur einfach weiterfahren.

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