Krissi & Kenny Abroad
Krissi & Kenny Abroad
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Von Innisfail nach Townsville - unterwegs mit Kängurus, Schildkröten und Kühen

Veröffentlicht: 20.05.2018

Am Morgen des 14.05. ging es für uns zur Etty Bay. Laut zahlreicher Empfehlungen sollte es da auf jeden Fall möglich sein einen Cassowary zu sehen - ein straußenähnlicher Vogel, mit schwarzem Gefieder und blau/ rotem Kopf und Hals. Da wir für diesen Tag kaum Pläne hatten, ging es mit Sack und Pack an den Strand, dann hieß es entspannen, sonnen und auf den Cassowary warten. Als Krissi nach 1-2 Stunden mal das stille Örtchen aufsuchen musste, wunderte sie sich auf dem Rückweg über eine große Menschentraube. Als sie näher kam, sah sie den Cassowary umher spazieren. Kenny lag derweil einige Meter entfernt auf seiner Decke, schlummerte vor sich hin und bekam von all dem Trubel nichts mit. Doch dann konnten wir den Cassowary endlich aus der Nähe betrachten. Kenny etwas näher als Krissi, denn sie hatte schon ordentlich Respekt vor dem riesigen Vogel.Das liegt vielleicht darin begründet, dass auf allen Hinweisschildern vor den Krallen, den Schnäbeln und den dazugehörigen Verletzungen gewarnt wird.

Cassowary an der Etty Bay

Als Krissi zufrieden gestimmt war, ging es nach dem Mittagessen an der BBQ Stelle direkt am Strand weiter nach Mission Beach in das Hostel Jackaroo. Hier lernten wir wieder viele Deutsche kennen. Darunter ein älteres Ehepaar, welches begeistert von seiner bisherigen Reise erzählte.

Mission Beach

Am Dienstag Morgen ging es für uns an den Mission Beach. Zu Beginn wanderten wir ein wenig am Kilometer langen weißen Sandstrand entlang. Kenny übte sich im Palmen-Klettern, um Krissi für das Mittagessen eine Kokosnuss zu besorgen, trug zahlreiche Kratzer davon und war trotz Kletterei und vieler Wurfversuche leider nicht erfolgreich. Krissi schaffte es in die wohl einzige Wespe weit und breit zu treten - trotzdem war es sehr schön. :D

Mission Beach

Beim Mittagessen bekamen wir dann von ein paar australischen Arbeitern, welche neben uns Mittagspause machten, eine Kokosnuss geschenkt. Dank Krissis begeistertem "Oh you have a coconut" und den interessierten Blicken unsererseits, als eriner der Arbeiter die Kokosnuss schlachtete, um an die Milch zu gelangen. So einfach geht das also..

Mission Beach

Verdaut wurde dann in der Sonne am Strand, am späten Nachmittag fuhren wir noch kurz an den South Mission Beach.

Mission Beach

Geschlafen haben wir dann auf einem kostenfreien Campingplatz direkt zwischen Zugstrecke und dem Bruce Highway - Bilyana Rest Area. Bis auf 3 Züge über die Nacht verteilt, welche dann wirklich super laut und lang waren, konnten wir hier ruhig und entspannt schlafen.

Murray Falls

Am Mittwoch, den 16.05. fuhren wir nach einer kleinen Session Yoga von Krissi in Richtung Cardwell. Auf dem Weg dahin hielten wir kurz an den Murray Falls. Aufregender war dann schon eher der Cardwell Spa Pool.

Cardwell Spa Pool

Dank einiger Mineralien in den Bergen ist das Wasser so unglaublich blau. Es wurde am Rand des kleinen Swimming Holes auch ein kleiner Natur-Pool gebaut, an dessen Seiten lauter kleine Wasserfälle das Gefühl eines Whirlpools vermittelten.

Cardwell Spa Pool

Weiter ging es zum Atty Creek, welcher sich nach kurzer Wanderung wieder sehr gut zum Klettern und Felsenspringen eignete.

Atty Creek

Der Etty Creek bestand aus einem kleinen Wasserloch zum Schwimmen und in einigen Metern Entfernung war ein Wasserfall an dessen Rand man sich hervorragend sonnen konnte. :D 

Atty Creek

Die nächste Station sollte der Cardwell Lookout sein, Krissi war hier dann nicht mehr so gut drauf, da es bis auf eine Schüssel Cornflakes den ganzen Tag über noch nichts zu essen gab.

Cardwell

Abendessen gab es dann in Cardwell an einer öffentlichen Restarea direkt am Strand mit einem Spielplatz, an welchem sich die Jungs der Dorfjugend zum Basketball versammelt hatten. Nach einigem Herumfahren entschieden wir uns dann für einen Campingplatz, welcher 8$ pro Person kostet, der Meunga Creek Caravan Park. Wir nutzen das Angebot und hielten uns weniger als 12 Stunden vor Ort auf und bekamen die Hälfte des Preises erlassen. Auf den Toiletten leisteten uns hier zahlreiche Kröten und Frösche Gesellschaft, welche sich von unserer Anwesenheit auch nicht im geringsten beeindrucken ließen.

Am Donnerstag hieß es dann schon 6.30 h aufstehen - aber hey - wir haben 8$ gespart. :D So aßen wir in Cardwell noch gemütlich am Strand Frühstück und machten ein wenig Yoga und Kenny zeigte ein paar Karate Übungen, welche uns ordentlich Muskelkater bescheren sollten. Man hat ja so viel Zeit, wenn man so früh aufsteht. Gerade als wir mit dem Sport fertig waren, fing es an zu regnen. Wir sahen uns noch kurz den Cardwell Wetland Walk an, an sich nur ein Weg entlang des Strandes, bevor uns der Regen in unserem Auto Schutz suchen ließ.

Erster Halt an diesem Tag war das 5 Mile Creek Swimming Hole. Kenny war es zu kalt, aber Krissi ließ es sich nicht entgehen im klaren Wasser mit zahlreichen Fischen und einer Mini Schildkröte schwimmen zu gehen.

5 Mile Swimming Hole

Eigentlich wollten wir dann in Ingham wieder eine der zahlreichen kostenfreien BBQ Stellen nutzen, der Regen überzeugte uns jedoch eine Pizza für 5$ bei Dominos zu holen. Bevor wir weiter fuhren, ging es auch kurz für unser Auto unter die Dusche, die letzten Tage hatten eine dicke Staubschicht hinterlassen.

Eines der wenigen Sehenswürdigkeiten in Ingham ist ein Wetland Walk um zwei kleine Seen herum. Zu Beginn verschafften wir uns vom Tyto Tower einen kurzen Überblick. Auf der ersten Brücke des Weges wurden wir dann von zahlreichen kleinen Schildkröten begrüßt, das machen sie wohl fast immer so, wenn sie spüren, dass jemand die Brücke entlang läuft. Da sie sich die ganze Zeit über gegenseitig bestiegen, fragen wir uns jedoch, ob sie diesmal nicht eher andere Dinge als uns im Kopf hatten..

Wet Land Walk Ingham

Dank der Info Tafel wussten wir, dass es in der Nähe wohl möglich sein musste zahlreiche Wallabies zu sehen. Diese Idee hatten wir auf Grund dessen, dass Kenny wieder von den Mücken zerstochen wurde schon fast verworfen, als Krissi aus der Ferne schon einige erblickte und sich dann nicht abbringen ließ den Ort näher zu erkunden.

Kängurus Ingham

Zum Glück, wie wir später erkannten, denn auf der Wiese vor uns sahen wir mehr als 50 Kängurus verschiedener Größen, einige ergriffen sofort die Flucht als wir näher kamen, andere waren wohl zu neugierig, was jetzt auf sie zu kommt. Wir verbrachten eine ganze Weile damit näher zu schleichen und uns in die Nähe zu setzen um zu lauern und zu beobachten.

Kängurus Ingham

In Ingham angekommen, sahen wir den Abzweig zu den Wallaman Falls. Diese wurden uns im Vorraus schon oft empfohlen, wir hatten sie in diesem Augenblick aber nicht mehr auf dem Schirm. Wir nahmen die 100km Umweg trotzdem auf uns, obwohl das all unsere halbwegs vorhandenen Pläne über den Haufen warf. Es lohnte sich aber, der 268m hohe Wasserfall war unglaublich beeindruckend.

Wallaman Falls

Vor Ort erfuhren wir dann noch, dass es einen 2km langen Wanderweg zum Fuße des Wasserfalls gibt. Es war schon 16.00 h also haderten wir mit uns, ob wir den Weg noch gehen sollten. Wir trafen dann aber einer verschwitzte deutsche Familie, welche gerade wieder am Lookout angekommen war und sie empfohlen uns den Weg. Da wir jedoch während der Wanderung nicht hetzen wollten, entschieden wir uns im Wallaman Falls Campground ganz in der Nähe zu übernachten. Dort angekommen, sahen wir, dass wir hätten vorher buchen müssen, da es vor Ort keine Anmeldung gibt, aber auch kein Internet- oder Telefonempfang. Nach einer Weile entdeckten wir dann eine Telefonzelle mitten im Nirgendwo. Wir buchten unseren Übernachtungsplatz also über eine Telefonzelle, kaum vorstellbar, es hat aber einwandfrei funktioniert. Neben uns übernachtete noch ein anderes junges Pärchen dort und am späten Abend stieß noch eine einzelne Camperin zu uns. Da es kurz nach unserer Ankunft zu regnen begann, saßen wir in einem BBQ Häuschen, aßen Abendbrot und tranken sicher vor dem Regen ein Gläschen Wein. Dass wir unseren Platz legal gebucht hatten, erwies sich am nächsten Morgen als richtig, als der Ranger eine Kontrollrunde über den Campingplatz fuhr.

Unser Plan für Freitag, den 18.05. stand fest - die Wanderung entlang des Wallaman Falls. 286 Höhenmeter bergab innerhalb einer halben Stunde spürt man dann schon in den Beinen. Unten am Wasserfall war natürlich keine Erholung, sondern auf Felsen herum klettern angesagt. Eine glitschige Angelegenheit, da das Wasser bei seinem Fall ziemlich zerstäubt wird. Dann ging es noch eine halbe Stunde nach oben zurück zum Lookout. Als wäre das nicht anstrengend genug, wollte Kenny die letzten Meter rennen, das Krissi zurück blieb, konnte sie natürlich nicht auf sich sitzen lassen und rannte hinter her..

Wallaman Falls

Nach einer Verschnaufpause mit Kaffee und Instant Nudeln ging es zurück nach Ingham, hier haben wir uns dann noch kurz eine Mosaik Wand über die Geschichte Inghams angesehen.

Etwas gutes hatten die 100 km Umweg, Kenny hatte sehr viel Spaß auf den Serpentinen durch die Berge. Nur ab und zu war es wegen entgegen kommender Autos oder der auf den Straßen herumstehenden Kühen etwas brenzlig.

Wallaman Falls Road

Auf dem Hinweg haben wir schon ein kleines schwarzes Wildschwein über die Straße rennen gesehen, auf dem Rückweg waren es dann zwei winzige Mini Schweine schwarz-beige gescheckt. Unglaublich süß - musste sogar Kenny zugeben.

Weiter ging es noch kurz zu den Jourama Falls - hier war das Highlight eher die Flussdurchquerung mit dem Auto auf dem Hin- und Rückweg - bevor wir unser Nachtlager am Big Crystal Creek Camp Ground aufschlugen.

Um mal wieder von der Freundlichkeit der Menschen hier zu berichten: Da wir im Dunkeln angekommen waren, wussten wir nicht, wo wir die Sanitäranlagen finden konnten, also haben wir bei einer Familie nachgefragt, hier bekamen wir nicht nur die gesuchte Antwort sondern auch Taschenlampen, da es wohl kein Licht gab, wir hätten ja aber auch wenige Meter bis zu unserem Auto zurück gehen können, dass wollten sie aber auf keinen Fall.

Am Samstag waren wir auch schon früh wach und es stand mal wieder Yoga auf dem Programm. Wir besuchten direkt am Morgen das Paradise Waterhole, welches direkt am Camp lag und Krissi übte sich im Kopfsprung.

Da schon einige Zeit vergangen war, gab es direkt an der Day Use Area des Camps Mittagessen. Schon während der Zubereitung war Krissi damit beschäftigt das Toast zu verteidigen, als dann das Essen serviert war und Kenny noch schnell die BBQ Stelle reinigte, kam der böse Angriff. Die Teller standen schon gut bestückt auf dem Tisch an welchem auch Krissi saß, über ihre Schulter kam dann ein Kokaburra geflogen und schnappte sich vom Teller eine der Bratwürste, auch von Schlägen mit dem Messer ließ er sich nicht beeindrucken, erst als er quer über den Tisch flog und mit der Kaffee Tasse kollidierte gab er die Bratwurst auf, damit nicht genug, versuchte direkt ein zweiter Kokkaburra sein Glück, dieser war jedoch leichter abzuwehren. Krissi war dann irgendwie der Appetit vergangen, das Messer voller Federn, eine Bratwurst mit Spuren von Schnabel und Krallen versehen und der Vogel hatte den Teller zerwühlt.. ein Mann kam Krissi direkt zu Hilfe und wollte durch einen Stockwurf die Vögel vom Baum vertreiebn, diese ließen sich jedoch nicht stören und saßen während des ganzen Essens hinter uns - wir fühlten uns bedroht. Am Ende waren wir dann kurz unaufmerksam, weil wir eine herunter gefallene Schüssel aufheben wollten und der Kookaburra holte sich seine Bratwurst. Irgendwie gingen wir dann dazu über, dass Kenny die dreisten Vögel mit unserer grünen Schwimmnudel jagte, die meiste Zeit bleiben sie jedoch wenig beeindruckt. Zumindest bei Krissi haben die Kookaburras jetzt jede bisher bestehende Sympathie verspielt.

(Schläge mit dem Messer und die Jagd mit der Schwimmnudel klingen hier übrigens brutaler als es in Wirklichkeit war ;) ) Einer der anwesenden Männer erzählte uns noch, dass die Leute die vor uns am Tisch gesessen hatten, fleißig alle Vögel rings herum gefüttert hatten - vielen Dank dafür - und das obwohl überall in Australien "Tiere füttern" Verbotsschilder rumhängen.

Krissis Stimmung wurde dann bei unserer Rückkehr ans Paradise Waterhole gehoben, hier trafen wir Adam und Zac, zwei Australier, welche sich den Tag mit Schwimmen und Bier trinken vertrieben. Wir quatschten eine gefühlte Ewigkeit über Gott und die Welt.

Paradise Waterhole

Weiter ging es zu den Crystal Creek Rock Slides. Im Sommer ist so viel Wasser im Fluss, dass die Wasserfälle so breit sind und man an vielen Stellen die Steine entlang rutschen konnte. Wir begnügten uns wieder mit dem Herumklettern, einer kleinen Wasserrutsche und einigen Arschbomben.

Crystal Creek Rock Slides

Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch auf einen kurzen Blick zum Little Crystal Creek - hier war das Highlight die Jagd nach Kennys FlipFlop nachdem er diesen im Wasser verloren hatte..

Little Crystal Creek

Wir übernachteten dann auf einem kostenlosen Camp am Saunders Beach. Hier war es wirklich unglaublich voll und wir waren froh noch einen Platz gefunden zu haben. Neben uns stand auf der einen Seite ein riesiger Camper ziemlich hoch geliftet, aus welchem den ganzen Abend lang rotes Licht, Räucherkerzen Duft und Geräusche von Sketchen drangen und auf der anderen Seite von uns - wie konnte es anders sein - ein deutsches Pärchen. Wir spazierten noch kurz den Strand entlang und dann ging es ab ins Bett.

Saunders Beach

Heute Morgen fuhren wir dann direkt nach Townsville. Auf dem Weg kamen wir an einem Festgelände anlässlich des Heritage Days vorbei. Hier gab es viele Oldtimer zu sehen und es gab kostenlose rosa Zuckerwatte. :)

Herritage Day

In Townsville angekommen, schlenderten wir durch die Innenstadt und den Sonntags-Markt und fragten bei einigen Tauchshops nach Touren. Das sieht leider nicht gut aus, der Wind ist zu stark, sodass frühstens am Mittwoch Boote aufs Meer hinaus fahren werden, abgesehen davon, dass es eben ein ziemlich teures Hobby ist und wir uns fragen, ob es sich hier wirklich lohnt.. wenn also jemand Erfahrungen hat - gern her damit. :)

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