Veröffentlicht: 13.05.2018
Die Tage nach unserem Tauchschein verbachten wir damit unsere Whitecard bzw. RSA zu machen und uns endlich eine Autoversicherung zuzulegen. Die Whitecard wird Kenny benötigen, um auf dem Bau arbeiten zu können und Krissi benötigt das "Responsible Service of Alcohol" Zertifikat z.B. für die Arbeit in einem Restaurant oder einer Bar.
Nach drei Abenden im Baumarkt hat Kenny für unser Auto einen Regenschutz gebaut, sodass wir nachts nun auch bei Regen mit offenen Fenstern im Auto schlafen können und nicht ersticken müssen.
Um das Wlan und den Strom für die Bürokratie zu haben, schliefen wir noch ein paar Nächte in dem uns schon vertrauten NJOy Travellers in Cairns.
Samstag Abend verbrachten wir mit Alex und Henni - zwei deutsche Mädels, welche zusammen die Ostküste Richtung Norden gereist waren. Mit Wein und Cider verbachten wir den Abend bei ihnen im Hostel Zimmer. Krissi bekam von Henni sogar einen 50$ Gutschein für eine Unterrichtsstunde zum Surfen geschenkt, da Sie ihn leider nicht mehr einlösen konnte.
Wir besuchten am Sonntag dann die Crytsal Cascades - quasi ein Fluss mit einem kleinem Wasserfall. Hier kann man baden ohne Krokodilen zu begegnen. Kurz nach dem Wasserfall entdeckten wir unsere ersten Schildkröten in freier Wildbahn.
Auf dem Rückweg suchten wir uns noch eine abgelegene Stelle zum Baden und beschäftigten uns eine gefühlte Ewigkeit damit Fische zu beobachten und unsere Müsli Riegel an sie zu verfüttern, während Kenny probierte einen mit der Hand zu erwischen, was ihm jedoch nicht gelang.
Die Nacht verbrachten wir dann noch einmal mit Wildcampen in unserer kleinen Seitenstraße vor der Tauchschule.
Am Montag den 07.05. trennten wir uns dann endgültig von Cairns. Wir haben fast einen ganzen Monat hier verbracht und in dieser Zeit unser Auto gekauft, unseren Tauchschein gemacht und etwas den Norden erkundet.
An diesem Tag war der Cooperlode Falls Dam unser Ziel. Bis dahin mussten wir jedoch ersteinmal knapp 20km Serpentinen hinter uns lassen. Schon den Hinweg zierten zahlreiche tolle Aussichten über Cairns oder den Regenwald.
Am Damm angekommen war die Aussicht noch beeindruckender - ein riesiger See, umgeben von tiefstem grün aus Regenwald. Zuerst wanderten wir ein wenig auf dem Damm herum, zum Mittag gab es anschließend selbstgekochte Nudeln und Tomatensoße, weßhalb wir von den anderen an der Barbecue-Stelle direkt als Franzosen oder Italiener vermutet wurden.
Die Nacht verbachten wir auf einem kostenlosen Campingplatz in Gordonvale direkt am Bruce Highway, der Entang der Ostküste RIchtung Süden führt. Am späten Abend kamen irgendwie alle auf die Idee ein Lagerfeuer zu machen, sodass der Platz schnell einer Räucherbude glich. Dennoch hatten wir eine angeneheme Nacht dort.
Am Dienstag gelangten wir erneut über zahlreiche Serpentinen in die Atherton Tablelands. Eine Art Gebirge mit Regenwald und deutlich kühlerem Klima als an der Küste. Unser erster Halt war am Lake Barrine, einer von zwei Krater Seen. Direkt am See sahen wir zwei Männer an einem kleinen Baum stehen, sie beobachteten eine echte Python. Wir erfuhren später, dass diese wohl so 2,5m lang ist und schon den ganzen Tag in diesem Baum rum hängt.
Im Café genossen wir dann noch einen Chai Latte, beobachteten Schilskröten, Fische und Wasservögel und betrachteten das Wetterspiel - in der einen Minute noch klarer Himmel und Sonnenschein, in der Anderen Wolken und Regen. Von unserer überdachten Terrasse machte uns das jedoch alles nichts aus. Das war wirklich ein traumhafter Platz - ruhig, idyllisch und traumhafte Natur.
Weiter ging unsere Route um den Lake Tinaroo herum. Erster halt der Cathedral Fig Tree. Ein riesiger Baum, welcher jedoch von einem Schmarotzer-Baum befallen ist. Zusammen ergeben Sie jedoch ein schönes Gesamtbild.
Der nächste Stopp war der Mobo Creek Crater. Ein Weg führte uns durch den Regenwald entlang eines Flusses bis zu zwei kleinen Seen. Mit viel Glück hätte man wohl auch Schnabeltiere sehen können, haben wir aber leider nicht. Hier war es ebenfalls sehr einsam und der Fluss war eher ein Bach - also sehr niedlich.
Mittagessen gab es dann an der Downfall Creek camping area. Hier gab es eine einzelne Hütte und in der Spitze des Daches hatte sich eine Schlange versteckt. Anschließend fuhren wir entgegen vieler negativer Meinungen zum Platypus Lookout. Platypus sind die super scheuen Schnabeltiere. Der Stein, auf welchem sich der Aussichtspunkt befindet, soll wohl wie ein Platypus aussehen, das können wir jedoch nicht wirklich nachvollziehen. Eine schöne Aussicht gab es auch nicht, trotzdem hatten wir unseren Spaß, denn die Aussicht war über eine Metalltreppe zu erreichen, auf welcher viele kleine Frösche umhersprangen. Kurz zuvor hatte der Regen eingesetzt, sodass wir den Weg mit Regenjacke und Schirm bestritten. Das Highlight war für Kenny hier der Weg zum Platypus Lookout, er konnte mal wieder die Geländegängigkeit unseres Autos auf dem steilen Offroad Track testen und nutzen.
Die ganze Fahrt legten wir nicht auf Asphaltstraßen, sondern auf Offroad Straßen zurück und immer wieder konnten wir tolle Aussichten auf den See genießen - und das trotz Bewölkung, Regen und Nebel. Zum Abend gab es Zwiebelringe, Bratwürste und Toast mit Ausblick auf den See, gemacht an einer der zahlreichen, öffentlichen BBQ Stellen.
Leider gerieten wir an diesem Tag am Abend in die Dunkelheit beim Fahren und machten direkt Bekanntschaft mit den über die Straßen springenden Wallabies - zum Glück jedoch ohne Unfall. Wir übernachteten auf einem kostenfreien Campingplatz in einem kleinen Dorf namens Kairi. Am Morgen warteten wir eine Weile vor den Duschen. Es gab nur eine, welche mit der Toilette kombiniert war, daher war der Andrang groß, aber auch die Freude bei den Leuten die es endlich hinein geschafft hatten. :)
Am Mittwoch, den 09.05. besuchten wir Atherton. Hier gab es bis auf ein Museum mit zahlreichen Kristallen (wir haben uns nur kostenfrei den Shop angesehen) nicht viel zu entdecken. Wir bemerkten beim Herumlaufen, dass das umliegende "Gebirge" tolle Mountainbike-Strecken bereit hält, wir hätten uns jedoch je ein Fahrrad ausleihen müssen und es war leider schon Mittag, sodass sich der Ausflug kaum noch gelohnt hätte. Bei der Nachfrage nach den interessanten Sehenswürdigkeiten lernte Krissi direkt wieder eine ehemalige Münchnerin kennen, welche nach Australien ausgewandert ist und jetzt in der Touristen Information freiwillig als Rentnerin jobbt. Zum Mittag fuhren wir in den Platypus Park und es gab mal wieder Nudeln mit Tomatensoße, das ist wohl jetzt unsere Leibspeise. :D Wir konnten neben Schildkröten, Fischen und den dazugehörigen Wasservögeln auch kurz einen Platypus erblicken.
Weiter ging es für uns zum Curtain Fig Tree. Bei diesem riesigen Exemplar hat der Schmarotzer seinen Wirt-Baum jedoch schon umgebracht, sodass dieser umfiel, jedoch an einem anderen Baum Halt fand, sodass die Schmarotzer Pflanze sich jetzt wie ein Vorhang zwischen den beiden Bäumen spannt.
Weiter ging es zum Lake Eacham, der zweite Krater-See der Region. Eigentlich war es schon zu kühl und zu spät zum Baden, der Sonnenuntergang stand kurz bevor. Krissi war jedoch so von der Klarheit des Wassers so begeistert, dass sie auf jeden Fall ins Wasser springen wollte und Kenny kam dann mehr oder weniger freiwillig mit. An diesem See entstand dann auch das Timelapse Video unseres Badeausfluges, welches vielleicht der ein oder andere auf Facebook oder Instagram entdeckt hat. Anschließend legten wir uns noch in die Sonne zum Trocknen und parallel wurden zwei Reisebusse ausgekippt, die die Idylle etwas trübten. Zum Glück war es trotzdem nicht zu überlaufen. Wir entschieden uns kurzer Hand zu einem Abendessen am See, um noch den Sonnenuntergang zu beobachten, unser Camp war für diese Nacht schon telefonisch gebucht und nicht weit entfernt. Krissi entdeckte nach dem Baden noch ein Warnschild vor dem Süßwasserkrokodil, welches wohl in diesem See lebt. Diese Kokodile sind wohl nicht sehr angriffslustig und daher keine Gefahr für den Menschen solange sie nicht gereizt werden. Trotzdem ein seltsames Gefühl, das Schild erst nach dem Baden zu entdecken.
Unser Camp war dann der Lake Eacham Tourist Park.
Am Donnerstag Morgen fuhren wir zu den Malanda Falls. Im Vergleich keine wirklich spektakulären Wasserfälle.
Anschließend ging es für uns zum Barron River bzw. zu den Dinner Falls. Schon am Parkplatz trafen wir auf drei super nette Ranger, mit denen wir unser über die Chance austauschten endlich einen Cassowary zu sehen - ein straußenähnlicher Vogel. Leider braucht man dazu wohl sehr viel Glück und sie empfahlen uns die Etty Bay - da wohnt wohl einer mit dem Spitznamen Eddy (steht für Morgen (14.05. auf dem Programm). Ein Informationsschild flößte uns Respekt ein: Ein Cassowary ist wohl fähig einen Menschen zu töten und wenn er will kommt er dir mit beiden Füßen entgegen gesprungen - ähnlich wie beim Strauß möchten wir das nicht erleben.
Am Barron River hatten wir unseren Spaß - wir kletterten auf den Steinen im Fluss entlang und tobten uns so richtig aus - die vielen Kilometer die man am Tag zu Fuß zurücklegt reichen ja nicht. :D
Mittag gab es dann an den Millstream Falls, ebenfalls sehr schön. Hier trafen wir dann direkt beim Essen ein anderes deutsches Pärchen, welches gerade frühstückte und hoffentlich in Cairns seinen Campervan verkaufen kann. Toi Toi Toi. :)
Am späten Nachmittag fuhren wir dann zu unserem Campingplatz der Archer Creek Rest Area NQ. Dieser lag direkt zwischen dem Fluss und dem Highway, zum Glück fahren Nachts nicht so viele Autos herum. Wir spazierten noch ein wenig am Fluss herum und genossen den vergleichsweise entspannten Nachmittag auf unserem Campingplatz. Im Toilettenhäuschen trafen wir auf viele Frösche und kleine Geckos.
Am nächsten Morgen ging es dann direkt zu den Little Millstream Falls - wieder ein toller Platz zum Herumklettern, wo man es eher nicht sollte. Hier trafen wir keine anderen Menschen und hatten unseren Spielplatz ganz für uns allein.
In Richtung Millaa Millaa fuhren wir dann entlang der Scenic Route, wir konnten viele schöne Aussichten über die Wiesen der Umgebung genießen.
Die weltbekannten Millaa Millaa Falls sind leider ganz schön überrannt gewesen. Es waren auch wieder zwei Touri Busse da, als wir dort waren. Sie sehen wirklich aus wie gemalt. Schade war eben, dass so viele Menschen da waren und der Weg einer Baustelle gleicht. Toll ist, dass man hinter den Wasserfall schwimmen und dort auf den Steinen herum klettern kann, obwohl das Wasser wirklich super kalt ist. Viele Mädels haben es der Fernsehwerbung gleich getan und ihre Haare durch die Luft geschwungen und das natürlich fotografisch festgehalten.
Der Milla Milla Fall befindet sich auf dem Waterfalls Circuit mit den Zillie und den Ellinjaa Falls.
Die Zillie Falls konnte man offiziell leider nur von oben auf einer Aussichtsplattform ansehen.
Wir haben jedoch einen kleinen Trampelpfad entdeckt durch welchen wir bis nach unten gelangten, natürlich kletterten wir dann auch am Wasserfall entlang, was teilweise ganz schön heikel und rutschig, aber auch abenteuerlich und lustig war.
Den Ellinjaa Falls statten wir dann nur einen kurzen Besuch ab, denn viel zu klettern gab es nicht und baden waren wir an diesem Tag ja auch schon.
Mittagessen gab es dann im Park von Milla Milla.
Weiter ging es zu einer traumhaften Aussichtsplattform - Milla Milla Lookout. Als wir ankamen zog schon der Nebel auf, was aber der Aussicht keinen Abbruch tat. Es war ein 270 Grad Umblick und bisher wohl die tollste Aussicht. Wir hatten den Platz auch für uns ganz allein. :)
Danach noch ein kurzer Abstecher zum Henrietta Creek - ein kleiner und süßer Wasserfall, im Vergleich zu den Vorherigen jedoch wenig spektakulär.
Anschließend ging es für uns zu unserem Campingplatz, der Henrietta Creek camping area.
Am Samstag, den 12.05. ging es für uns wieder Richtung Küste,vorbei am Crawfords Lookout und einem Teefeld direkt am Highway. Es folgte ein weiteres Highlight - die Babinda Boulders.
Ein Fluss mit vielen, kleinen Wasserfällen und lauter rund gelutschter riesiger Steinsbrocken auf denen man herumklettern und sich sonnen kann. Auf Empfehlung eines anderen Campers gingen wir auch direkt an eine ruhigere Stelle, an welcher eigentlich nur die Einheimischen sind und welche nicht so von Touristen überlaufen ist.
Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir dann noch dazu von den Klippen zu springen. Wir beide sprangen ca. 7m in die Tiefe und Kenny traute sich dann noch einen ca. 12m hohen Sprung zu. Die 7m waren kein Problem, die 12m waren dann wohl doch eine härtere Nummer. Diesen Sprung hatte uns auch der Camper empfohlen, wobei er jedoch von 20m sprach, was wohl doch etwas übertrieben war. Ohne, dass jemand vor uns sprang trauten wir uns jedoch nicht, wir wussten ja auch nicht wo. Erst als zwei Mädels (so 16 Jahre alt) gesprungen waren und wir es aus der Ferne gesehen hatten, mussten wir es auch tun. Kurz vor dem Sprung kam eine der beiden Mädels, um noch einmal zu springen, so konnte sie uns Tipps geben und uns auch direkt filmen. :) Bei den Babinda Boulders gibt es auch eine super gefährliche Stromschnelle innerhalb des Devil Holes, man erzählt sich, dass hier schon der ein oder andere verstorben ist.
Wir übernachteten dann wieder auf einem kostenlosen Campingplatz direkt nebenan - the Boulders camp site.
Am Sonntag besuchten wir die Josephine Falls und probierten die berühmte Felsrutsche aus - Krissis Steiß dankt. Aber nur wegen eventuell stärker werdender Schmerzen darauf verzichten? Niemals - also selbst Schuld.
Wir kletterten wieder auf den Felsen herum und entdeckten einige Lianen zum Schaukeln.
Danach ging es noch nach Innisfail, wo uns einige Einkäufe und die anstehende Übernachtung beim Garradunga Hotel ca 130$ aus der Tasche zogen - ein teurer Tag. Am Abend gönnten wir uns noch jeder ein Glas Wein, da das bei der Übernachtug hier so Sitte ist - dafür muss man aber keine Übernachtungskosten zahlen.
Wir sind jetzt etwa 70km von Cairns entfernt, haben bei unserer Route durch die Tablelands aber in etwa 500km zurück gelegt. In den nächsten Tagen geht es weiter Richtung Süden zur Etty Bay und zum Mission Beach. Hoffentlich bekommen wir einen Cassowary zu Gesicht.