judithundwillaufentdeckungsreise
judithundwillaufentdeckungsreise
vakantio.de/judithundwillaufentdeckungsreise

Wellington und die ersten Tage auf der Südinsel

Veröffentlicht: 13.01.2017

Unseren letzten Tag auf der Nordinsel verbrachten wir in Wellington, von wo aus wir abends die Fähre auf die Südinsel nahmen. Frühstück gab's in der Cuba Street, einer sehr belebten Straße Wellingtons in einer kubanischen Kneipe, dem Café “Fidel“. Danach fuhren wir mit dem Cable Car, einer historischen Seilbahn, welche die in den Hügeln liegenden Wohngebiete mit dem geschäftigen Uferteil der Stadt verbindet, besuchten dort das nette, kleine Cable Car Museum und gingen über den herrlich duftenden botanischen Garten zurück in die Stadt, wo wir dann das Nationalmuseum “Te Papa“ besichtigen. Das Museum ist toll gemacht und großzügig angelegt, thematisch allerdings eher etwas einseitig. Während die Naturgeschichte und Geologie Neuseelands detailliert beschrieben wird und auch die Gesellschaftsentwicklung des 20. Jahrhunderts thematisiert wird, wird leider die Besiedlung und Kolonialisierung Neuseelands durch die “Weißen“ vollständig ausgespart. Die Vertreibung der Maori aus ihren ursprünglichen Lebensräumen durch das Militär des britischen Empire, die Gräueltaten verübt von der New Zealand Company sowie die anschließende, nicht weniger gewalttätige, Missionierung der Ureinwohner wird hier nicht thematisiert. Dagegen ist jedoch eine beeindruckende und sehr detaillierte Ausstellung über die neuseeländischen Kriegshelden des ersten Weltkriegs (in dem Neuseeland als Unterstützer der Australier, welche als Commonwealth Land auch nur Unterstützer der Briten waren, keine wahrnehmbare Rolle gespielt hat) eines der Highlights des Te Papa Museums. Das hinterlässt ein bisschen einen zweifelhaften Geschmack eines an uns für sich toll gemachten Museums. (Eintritt frei !!!)

Anschließend stand die dreistündige Überfahrt zur Südinsel Neuseelands an. Die Fähre war unerwartet luxuriös und geräumig, sodass die Zeit wie im Flug verging.

Auf der Südinsel angekommen - es war bereits 23 Uhr - machten wir uns auf die Suche nach einem kostenlosen Übernachtungsort. Die Suche endete nach sehr kurvenreicher Fahrt irgendwo im Nirgendwo, aber direkt am Strand auf einer kleinen Wiese, in der Robin Hood Bay. Von dort aus starteten wir am nächsten Morgen nach Blenheim, wo wir ein Kriegsflugzeugmuseum besichtigen, in dem Flugzeuge aus dem ersten Weltkrieg ausgestellt wurden. Dort wurde auch sehr detailliert auf den “Roten Baron“ Manfred von Richthofen eingegangen, den - nach seinen 80 Abschüssen in 1 1/2 Jahren und unzähligen überlebten Luftkämpfen - die Gewehrkugel eines neuseeländischen Infanteristen zum Absturz brachte. Ein echt tolles Luftfahrtmuseum, dessen Exponate vorwiegend von der Kulissencrew Peter Jacksons (Regisseur der “Herr der Ringe“ Filme) restauriert und in Szene gesetzt wurden. Er ist nebenbei auch Hauptsponsor und Art Director des Museums.

Am nächsten Tag fuhren wir in die Marlborough Sounds, eine sehr schöne Buchtenlandschaft mit dichten Wäldern und türkisblauem Meer. Wir haben einen kostenlosen Campingplatz direkt in einer Bucht gefunden mit tollem Blick vom Camper aus direkt auf das Meer und dort den Tag mit Schlafen und Lesen verbracht. Entspannung pur.

Die nächsten drei Tage verbrachten wir in Nelson, etwas weiter in Richtung der nördlichen Landspitze der Südinsel. Einer mittelgroßen und hübschen Stadt mit kostenlosen Übernachtungsmöglichkeiten auf zwei großen Parkplätzen mitten in der Stadt. Wir haben den ewig langen Strand besucht, ein Automobil- und Modemuseum angeschaut, die Art-Déco Kathedrale mit ihrem kleinen Park durchwandert und sehr viel Zeit in den lauschigen Gärten von süßen Cafés verträumt. An einem Abend waren wir in einem hübschen historischen Kino auf der Südinsel-Premiere eines neuseeländischen Films “The Catch“, inkl. anschließender Fragerunde mit dem Produzenten/Regisseur sowie Hauptdarsteller des Films. Als besonderen Spannungsmoment gab es nach knapp zehn Minuten des Films noch einen Feueralarm aufgrund des Pizzaofens der angeschlossenen Pizzeria inkl. Evakuierung und neuseeländischen Feuerwehrautos.

Neue Begleiter auf der Südinsel sind die Sandfliegen, welche uns bisher überall auf Schritt und Tritt, mal mehr mal weniger, mit herrlich juckenden Bissen versehen. :)

Antworten

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland