Veröffentlicht: 07.02.2020
Wie ihr wahrscheinlich alle mitbekommen habt, ist die aktuelle Situation in China sehr unübersichtlich. Im Moment darf keiner von den Studenten, die in das Wohnheim einmal verlassen haben, wieder in dieses zurückkehren. Ab wann genau das wieder möglich sein wird, wissen wir nicht. Die Zahl in Infizierten steigt pro Tag um mehr als 3000. Auch wenn ein Großteil davon in der Wuhanprovinz ist, so sind die Sicherheitsvorkehrungen doch recht hoch. Aktuelle Zahlen solltet ihr unter anderem hier finden. Wir haben uns in die Notfallliste des Auswärtigen Amts eingetragen und bekommen darüber immer mal wieder Updates. Ansonsten werden über zig Social Media Kanäle alle möglichen Sicherheits- und Verhaltenshinweise verteilt.
Wir können also auch nicht genau sagen, was in China/Shanghai los ist. Wir hören das Meiste auch nur aus den Nachrichten und aus unserer WeChat-Gruppe:
Leute sollen zu Hause bleiben und die Straßen und öffentlichen Nahverkehrsmittel sind leer. Die Bevölkerung wird dazu angehalten nur alle 2 Tage zum Einkaufen rauszugehen und der Nachschub an Masken und Desinfektionsmittel ist knapp. Selbst hier in Hsinchu sieht man Schlangen vor einigen Läden, die Masken verkaufen. Es gibt Listen mit Orten, an denen diese Dinge in China ausgegeben werden und die Stückzahl ist begrenzt. Hotels werden geschlossen und die Bewohner werden auf die verbleibenden verteilt. Die Mitarbeiter der Firmen sollen von zu Hause arbeiten und es ist offen, wann der Betrieb wieder normal weitergeht. In Shanghai sind jetzt Körpertemperaturtests und Masken Pflicht, wenn man öffentliche Orte wie Supermärkte, die Metro oder andere Öffentliche Verkehrsmittel nutzen will. Aktuell sind noch bis 09.02. offiziell Ferien in China und dann soll es wieder normal weitergehen, soweit das möglich ist.
Es wurde allen Leuten empfohlen, dass sie solange es geht außerhalb des Landes bleiben. In Kambodscha am Flughafen hat man viele Chinesen mit großen Kartons voll mit Masken gesehen.
Aktuell ist also der Großteil unserer Kommilitonen unterwegs oder zurück in Deutschland. Es wird mittlerweile auch die Möglichkeit geprüft, die Studenten finanziell zu unterstützen. Außerdem wurde uns die Möglichkeit gegeben, dass wir unser Praktikum und die BA außerhalb Chinas machen und den Dopperabschluss trotzdem bekommen, wenn wir im Sommersemester anfangen. Nur für die Verteidigung müssen wir nochmal nach Shanghai.
Ich persönlich werde nach Deutschland zurückfliegen, sobald dies möglich ist und mir dort ein Praktikum suchen. Damit bin ich endlich wieder zu Hause, denn mir fehlt meine Freundin, Familie und Freunde in Jena schon sehr. Es ist zwar Schade, denn mein Praktikum bei VW wäre schon sehr interessant gewesen, aber ich bin sehr froh mit dieser Lösung. Ich muss es nur irgendwie schaffen, vorher meine persönlichen Sachen aus Shanghai zu bekommen.
Wir sind sehr gespannt, wie sich das alles noch entwickeln wird.
geschrieben von: Friedemann