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Salzwüste, Flamingos und Vulkane

Veröffentlicht: 17.12.2017

Wir verabschieden uns schweren Herzens von Kathrin, die gesundheitlich leider immer noch zu angeschlagen ist, um uns zu begleiten, und machen uns auf den Weg zum Bus nach Uyuni. An dieses kleine Städtchen am Rande der berühmten Salzwüste stellen wir keine hohen Erwartungen, doch von hier aus starten die Touren in die Umgebung. Wir entscheiden uns für die 3-tägige Tour mit Red Planet Expeditions. In Uyuni wimmelt es vor Touranbietern, doch Red Planet scheint nach ausführlichen Recherchen ein zuverlässiger Anbieter ohne betrunkene Fahrer und Schrottfahrzeuge zu sein.

Am nächsten Morgen gehts um 11 Uhr los-wir springen in unseren Jeep zu Fahrer Leonardo und Guide Lucio. Mitfahrerinnen sind Heike aus Süddeutschland sowie Martina und Ida aus Schweden. Erster Stop ist der Eisenbahnfriedhof in Uyuni...also steigen alle nach 10 Minuten Fahrtzeit wieder aus. Doch ein- und aussteigen werden wir auf unserer Tour noch unzählige Male...

Weiter gehts zum Pueblo ..., wo uns die Salzgewinnung demonstriert wird. Dort warten auch unzählige Verkaufsstände mit identischer Ware auf shoppinghungrige Gringos (Touris) und wir bekommen unser Mittagessen serviert. Reis mit Gemüse, Veggiekroketten für Lisa und natürlich Coca Cola, ohne die in Südamerika gar nichts geht. Zum Nachtisch gibts Apfelkuchen, eine schöne Abwechslung.

Der nächste Programmpunkt führt uns auf ein grünes Hochplateau mit Lamas. Die stolzen Tiere lassen die Selfies der Besucher geduldig, jedoch mit gesundem Abstand über sich ergehen und grasen auf der saftigen, von kleinen Bächen gesäumten Fläche.

Gestärkt geht es nun mitten die Salzwüste, eine gigantische weiße Fläche, in der Ferne erahnt man Vulkane. Der tiefblaue Himmel rundet das einmalige Naturspektakel aus Weite, Salzboden und entfernten Gipfeln perfekt ab, die Sonne brennt. Dieser Ort ist natürlich Schauplatz für diverse perspektivische Fotos und Videos, die Lucio mit uns und den anderen Gruppenmitgliedern aus dem Nachbarjeep macht.

Nach dem Shooting bringt Leonardo uns zu einem ruhigen Aussichtspunkt mit Bergpanorama, wo wir den Sonnenuntergang bestaunen. Immer tiefer sinkt der orange Ball, bis Salz und Horizont in rosa-violett-blaues Licht eingetaucht werden.

Nachdem die Sonne hinter den dunklen Bergriesen verschwunden ist, verschwinden auch wir - und zwar Richtung Hotel.

Hier wärmen wir uns bei einer heißen Tasse Tee oder Kaffee (Lisa) auf und freuen uns aufs Abendessen. Das fällt leider nicht so gut aus wie unser Mittagsmal, aber wir fallen sowieso bald totmüde ins Bett. Kalt ist es hier draußen in der Wüste, aber den warmen Schlafsack brauchen wir HEUTE noch nicht...

Am zweiten Tourtag gehts um 6 aus den Federn, zum Frühstück gibts sogar einige Scheiben Gouda- wahrscheinlich der erste, den wir Südamerika essen, wow!

Heute begeben wir uns weiter in luftige Höhen, die gern auch mal sehr stürmisch werden. Erster Stop ist die rote Lagune. Nachdem wir lange bergauf durch die trockene und felsige Wüste fahren, taucht vor uns plötzlich ein flacher See mit rötlicher Färbung inmitten der Berge auf. Als wir näher kommen erblicken wir auch die Bewohner der Lagune: Flamingos. Zu hunderten stehen sie im schimmernden Gewässer auf der Suche nach Plankton. Wir steigen aus dem Jeep, um dieses Naturspektakel genauer zu betrachten, dabei fegt uns ordentlich der Wind um die Ohren - was nicht wirklich verwundert, denn wir befinden uns bereits 4000 Meter über dem Meeresspiegel, auch wenn einem das völlig unwirklich erscheint.

Der heutige Reisetag ist nicht arm an Programm- wir besteigen noch einige Felsen mitten in der Wüste und sehen zwei weitere Lagunen, darunter die berühmte Laguna Colorada, die im ... Nationalpark liegt. Mittagessen gibts heut im Freien auf knapp 4800 Metern, beim Verdauungsspaziergang sollen wir uns ein wenig an die Höhe gewöhnen, denn später spazieren wir noch auf einem aktiv brodelnden Vulkan 5000 Meter über dem Meeresspiegel herum.

Etwas reizüberflutet, aber voller spektakulärer Eindrücke fahren wir schließlich vom Vulkan aus zu unserer Unterkunft und parken vor einem halb fertiggestellten Gebäude in klirrender Kälte. Heut schlafen wir in einer Höhe von 4400 Metern, nächtliche Rekordhöhe- Lisa schmeißt schon mal ein paar Pillen (gegen die Höhenkrankheit).

Ohne Schlafsäcke wäre diese Nacht keine Freude geworden- Lisa bibbert trotz Schlafsack und weiterer 3 Decken und fühlt sich, als wäre sie einen Marathon gerannt-die Höhe geht nicht spurlos an uns vorbei. Sebastian bestaunt nachts noch den unbeschreiblich funkelnden Sternenhimmel (geschätzt alle 2cm ein Stern), bevor auch er in seinen Schlafsack kriecht und im Gegensatz zu Lisa wohlig warm einschläft. 

Am nächsten Morgen starten wir wieder um 7 Uhr früh. Heute ist das Programm entspannter, denn es geht für die eine Hälfte der Gruppe zurück nach Uyuni und für die andere weiter nach Chile. Wir machen noch einige Stopps an Seen und saftig grünen Wiesen mit Lamas und erreichen unseren Ausgangspunk am späten Nachmittag. Ziemlich erschöpft und voller Eindrücke, die es zu verarbeiten gilt, haben wir für heute nur noch einen Plan: chillen! Also entscheiden wir uns für das klassische Abendprogramm- Pizza und Netflix! Fast ein bisschen wie zu Hause...aber nur fast.

Antworten (1)

Marlene
Mir fehlen die Worte - es ist unfassbar was ihr alles erlebt und manchmal auch erleidet. Es sind wunderbare Fotos und lebhafte Berichte - ihr ward heute sehr fleißig. Alles Liebe und weiter toi, toi, toi...

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