Veröffentlicht: 14.11.2017
Lima und die Stadt in der Stadt
Machu Piccu, Titicacasee, Alpacas, Inkas und die Anden - Peru scheint das Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer zu sein. Auch für seine besondere kulinarische Vielfalt ist das riesige Andenland bekannt. Spezialitäten hier sind Pisco Sour, ein eiweißhaltiges Traubendestillat, Meerschweinchen, gebacken oder frittiert, und Alpaca - nicht nur in Form von flauschigen Wollpullovern, sondern eben auch als gut gebratenes Steak auf dem Teller. Schauen wir mal, wie uns unser nächstes Reiseziel gefällt.
Der Flug hierher besteht aus einer Turbulenz nach der anderen. Sebastian findet das super und lässt sich in den Schlaf schuckeln, Lisa sitzt panisch in der Sitzreihe schräg dahinter. Zusammensitzen war bei Viva Colombia leider nicht möglich. Aber Lisa hat einen sehr netten Sitznachbarn, der mindestens genauso viel Flugangst hat, wie sie. Bei jeder Turbulenz holt er ein kleines Mäppchen aus seinem Rucksack, in dem sich die verschiedensten Bilder von Engeln und Heiligen befinden, und fängt an zu beten. Ob mit oder ohne Hilfe der Engel, wir landen im diesigen Lima und Sebastian erwacht langsam aus seinem gemütlichen Schläfchen. Außerdem freut er sich über den "ruhigen" Flug. Lisas Reaktion kann man erahnen.
Nach zahlreichen sehr verschiedenen Unterkünften gönnen wir uns hier in Lima mal wieder wat Jutes: ein Airbnb Apartment. Hier leben zwar auch noch die modemachende Anwältin Tany und ihre Katze Agatha, doch meistens sind wir hier alleine und Agatha findet es super, ein bisschen Gesellschaft zu haben.
Wir wohnen im Stadtteil Miraflores. Nicht die günstigste Variante, aber ein sehr schön hergerichtetes Viertel mit vielen kleinen Plätzen, Parks und hübschen Häuschen. Wir suchen noch den riesigen Supermarkt "Wong" auf und kochen uns ein deliziöses Abendmal: Nudeln mit Käsesoße. Buenas noches.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf, die Großstadt zu erkunden. Wir flanieren
am Malecon entlang, so heißt wohl jede Uferpromenade am Meer in Mittel- und Südamerika, und schlendern durch unsere Hood Miraflores. Von hier aus ist es auch nicht weit nach Baranco, dem Bohème-Viertel der Stadt. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. In Baranco angekommen folgen wir dem Rat des LonelyPlanet und suchen die Puente de los Suspiros, um dort zu Mittag zu essen. Leider finden wir allerdings kein einziges authentisches Lokal, sondern nur Tourischuppen mit überteuerten Preisen. No, gracias. Etwas abseits des Hauptplatzes aber liegt ein nettes kleines vegetarisches Restaurant, in dem wir uns niederlassen.
Lima hat, wie eigentlich jede Hauptstadt in Südamerika, auch viele spannende Museen zu bieten. Ein besonderer Tipp von Tany ist Museo Takama mit seiner spannenden Textilsammlung indigener Völker aus ganz Peru. Dieses liebevoll gestaltete Museum gefällt uns tatsächlich sehr gut. Doch um noch einen tieferen Einblick in Geschichte und Kunst des Landes zu bekommen, besuchen wir außerdem das Museo de Arte. Der schöne Bau befindet sich inmitten von Limas hektischem und dreckigen Zentrum, wo wir und durch Menschenmassen und unzählige Staßenstände bis zum Museum vorkämpfen. Und wir werden belohnt: Heute ist der Eintritt frei.
Zurück fahren wir mit Limas großem Metrosystem. Dabei handelt es sich, anders als man vermuten möchte, nicht um eine U-Bahn, sondern um Busse. Natürlich gibt es auch hier, ähnlich wie in Bogota, viel zu viele Menschen für viel zu wenig Busse. Aber nach nur drei überfüllten Bussen dürfen auch wir endlich einsteigen und Richtung Miraflores zurückfahren.
Nach dem Hauptstadttrubel entscheiden wir uns für einen Trip nach Ica in die Wüste. Dort gibt es Weingüter und eine kleine Oase inmitten der Sanddünen. Ein hoffentlich ruhiges Plätzchen.