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Tag 9,5 - Zugfahrt nach Bukarest

Veröffentlicht: 11.09.2024

Schon auf dem Bahnsteig bildete sich eine kleine Traube um den Schaffner, da einige Passagiere, inklusive mir, ihren Schlafwagen nicht finden konnten. Er erklärte, dass die Schlafwägen erst in Rumänien angehängt werden. Bis dahin sollten wir uns vorerst einen anderen freien Platz suchen.

Schafe werden von Hirten geführt

Die Reise führte zuerst durch die Landschaft Ungarns. Entlang der Gleise waren gelegentlich inmitten von ewigen Flachlandschaften, kleine ruhige Dörfer zu erkennen. Bei einem etwas längeren Halt in einem der Dörfer betrat die ungarische Polizei den Zug. Nach einem kurzen Schreck, merkte ich, dass wir an der Grenze angekommen waren und die Kontrollen anstanden. Kurz nach der Grenze dann gleich nochmal das selbe in einer anderen Sprache. Dort bekamen wir auch eine neue Lokomotive, sowie die Schlafwägen.

Lokomotive wird angehängt

Dort, in einem kleinen rumänischen Kaff, begegnete ich zufällig sechs Sachsen. Sie waren auch mit einem Interrail Ticket unterwegs und wollten ebenso bis nach Athen fahren. Wir tauschten Nummern aus und verschwanden in unseren Abteilen. Auch in meinem Abteil traf ich zwei Deutsche, die auch nach Bukarest fahren wollten. Gemeinsam mit einem ruhigen Rumänen waren wir zu viert im Abteil, bereitet unsere Betten vor und gingen schon bald schlafen.

Mit meinen neuen Ohrstöpseln wurde der Lärm von draußen komplett abgeschirmt und ich konnte bis auf kleine Ausnahmen eine wunderbar ruhige Nacht verbringen.

Schon der erste Blick am Morgen aus dem Zugfenster verriet, dass wir nun in Rumänien waren. In den Dörfern, die wir gelegentlich durchquerten, standen vielmehr kleine, primitive Hütten. Kaputte Wellblechdächer waren mit Planen überspannt, Müll wurde hinterm Haus oder auf dem Feld entsorgt, und selbst Türen und Fenster suchte man teils vergeblich.

Die Menschen in den Dörfern gingen ihrem alltäglichen Leben nach: einige arbeiteten in den Gärten hinter ihren Hütten, Kinder spielten gemeinsam auf der Straße und hier und da saßen die Ältesten auf einer Bank, im Mund eine Zigarette und schauten dem vorbeifahrenden Zug nach.

Ein heruntergekommener Brunnen am Wegesrand

Das gesamte Treiben auf dem Land hatte einen starken Eindruck auf mich und faszinierte mich sehr. Und schon bald kam der Zug am Bahnhof der Hauptstadt Bukarest an

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