Osteuropa in drei Wochen
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Tag 8) The concept of freedom

Veröffentlicht: 28.06.2016

Heute ist Dienstag, das heisst ich bin bereits eine Woche unterwegs. Wie die Zeit vergeht...

Mein heutiger Tag startete mit einem Besuch im Postmuseum. Der Name klingt langweilig; das Museum ist es aber gar nicht. Es ist eines zweier Museen (das andere ist das Freilichtmuseum Westerplatte; dazu später), welches die Erignisse vom 01. September 1939 zum Thema hat. In der antiken Post (im rechten Teil des Museums ist immer noch die Post untergebracht) wurde damals um 04.49 von den Nazis eingebrochen. Die Polen leisteten den ganzen Tag Wiederstand bis die Nazis am Abend das Gebäude abbrannten. Zu den Hintergründen erfährt man wenig, dafür aber viel über die Angestellten und die damaligen Ereignisse. Nach 30 Minuten hat man es aber auch schon gesehen. Danach besuchte ich das "europäische Zentrum der Solidarität", der "Geburtsort der Solidarität" und der "Startpunkt Europas" (das steht alles an den von der EU angebrachten Tafeln am Eingang) oder einfach dem Museum solidarności. Das Museum ist dem Streik an der Danziger Leninwerft 1980, der darauf gegründeten "solidarność", der ersten unabhängigen Gewerkschaft des Ostblockes, der darauffolgenden Erklärung des Kriegszustandes, der Militärdiktatur der 1980er und den Demokratiebewegungen der später 80er Jahre, inklusive den ersten halbfreien Parlamentsjahren des Ostblocks in Polen gewidmet. Dazu wird noch der Beginn und das Ende jedes kommunistischen Staates in Osteuropa, von Albanien über Ungarn bis hin zu Russland erklärt. Auch alle Revolutionen und Proteste in den kommunistischen Staaten sind ein Thema, von der samtenen Revolition in Tschechien bis hin zu den Protesten der 1960er Jahre in Polen und Ungarn.Insgesamt habe ich über fünf Stunden in diesem fantastischen Museum verbracht. (Und dafür nur 13 Złoty Eintritt gezahlt.) Ich merke plötzlich dass bereits 15.30 ist und ich wollte doch noch unbedingt auf die Westerplatte, der Ort wo die ersten Schüsse des zweiten Weltkrieges fielen.( der Überfall auf die Westerplatte startete eine Stunde vor dem Überfall auf den Sender Gleiwitz)

Ich erwischte in der Altstadt noch das 17.00 Uhr Schiff, welches leider das zweitletzte Schiff war. Dazu hatte es noch 20 Minuten Verspätung. Deshalb hatte ich, anstatt den für den Rundgang und das Freilichtmuseum vorgesehenen 2 Stunden, nur 30 Minuten zur Verfügung. Sehr schade, denn die Halbinsel hat noch einige alte Festungen und Bunker zu bieten. Ich konnte einen alten Wachturm heraufsteigen,( die Aussichtsplattform war vermüllt und roch nach Urin) nur um danach zu sehen, dass er erst 1955 gebaut worden war. Immerhin schaffte ich es noch rasch zum grossen Westerplatte Denkmal, bevor mein Schiff zurück in den Hafen von Danzig fuhr.

Nach diesem Tag bin ich froh, frei zu sein und nicht in einem Staat zu leben der einem das Leben diktiert. Diese Stadt hat mir gezeigt, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist.

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