Sophia on the road
Sophia on the road
vakantio.de/ichbindannjetztweg

Casa noosa, casa noosa - Noosa Heads / 22. und 23.11.2018

Veröffentlicht: 27.11.2018

Heute sollte es gewittern, weshalb wir erstmal noch nichts geplant hatten. Wir mussten aber auf jeden Fall Wäsche waschen, weil wir fast nichts sauberes mehr übrig hatten und als der Himmel, anders als voraus gesagt, klar blieb, wagten wir es und hingen die Wäsche draußen auf der Leine auf. Auf unserer To Do Liste stand außerdem die Erkundung des National Parks hier. Da Iris auch Lust hatte, diesen zu besuchen, beschlossen wir, das heute zu tun und einfach zu hoffen, dass unsere Klamotten und wir nicht in den Regen geraten würden. Wir machten uns nach einem kleinen Frühstück auf den Weg. 

Wir überwunden ein paar Schwierigkeiten mit der Richtung, kamen nach einem kurzen und anstrengenden Fußmarsch - vor allem, weil es heute so schwül und heiß war - beim Nationalparksschild an und warfen gleich mal einen Blick auf die große Karte, auf der alle Wanderwege eingezeichnet waren. Wir guckten uns den 10,8 km langen Coastal Walk aus, für den man 4 Stunden brauchen soll - wir hatten aber den Plan, irgendwann, wenn es zu heiß wurde, umzudrehen und eigentlich nur den ersten Teil zu gehen. Daraus wurde jedoch nichts und obwohl wir schon beim ersten kleinen Stopp am Dolphin Point (wir sahen keine Delfine) völlig fertig und verschwitzt waren, verpassten wir die Abzweigung, die wir eigentlich nehmen wollten, weil ich noch zu dem Hell's Gates Lookout wollte da mich der Name neugierig machte. Dorthin ging es ertmal mega steil nach oben zu einem großen Felsen, von dem man auf beiden Seiten die riesigen Buchten überblicken konnte und man sich richtig klein fühlte. Es lohnte sich dann jedoch nicht mehr, umzudrehen, weshalb wir uns gezwungen sahen, den ganzen 10 Kilometer Weg zu laufen. Dieser führte uns schließlich den Berg wieder hinunter zur Alexandria Bay, die wir nur mit einem ewig langen Spaziergang im tiefen weichen Sand am Strand überwinden konnten, was uns die letzte Kraft raubte. Im Sand konnte man immer wieder kleine durchsichtige Krabben erkennen, die dann schnell im Seitwärtsgang wegen uns die Flucht ergriffen. 

Der Teil nach dem Strand war wieder steil und sehr steinig durch viele Bäume hindurch und Steintreppen hoch, und wir drei schreckten zusammen, als es plötzlich laut donnerte. Ab hier war uns die schöne Aussicht egal und wir wollten einfach nur aus dem Wald raus, bevor es anfing, richtig zu gewittern. Außerdem hofften wir, unsere Wäsche noch retten zu können und hasteten den Berg rauf, egal wie schwer unser Atem ging. 

Wir kamen nach guten 2 Stunden Wanderung beim Sunshine Beach an, dem Ende des Coastal Walks - und ja, wir haben gerade eine 4 stündige Wanderung die Berge hoch und runter in nur 2 Stunden bewältigt und waren komplett am Ende. Außerdem beäugten wir misstrauisch die Surfer, die immer noch im Meer auf ihren Brettern chillten, obwohl sich hinter ihnen eine riesige dunkle Gewitterwolkenwand aufbäumte. Im Sonnenlicht soll der Strand hier wunderschön sein, aber als die ersten großen Regentropfen uns die Sicht versperrten, wollten wir nur schnell zurück ins Hostel. 

Der Weg dorthin führte jedoch über eine mega lange steile Holztreppe hoch zur Straße, die wir angesichts unserer Gummibeine nur mäßig schnell erklommen. Von oben kamen uns 2 Surfertypen mit einem nett gemeinten 'How's it goin?' entgegen und wir zwangen uns mit einem Grimassenlächeln zu einem mehr oder weniger gelogenem 'Great!' und zogen uns weiter quälend am Geländer hoch.

Oben angekommen schüttelte ich mir den Sandkasten aus meinen Turnschuhen und Linni schaute auf Google Maps, in welcher Richtung das Nomads Hostel lag. Wir erkannten, dass wir noch etwa einen Dreiviertelstundenmarsch vor uns hatten, googleten dann aber nach der ersten steilen Ansteigung des Bürgersteigs resigniert den Busplan. 

Endlich auf der kleinen Bank am Busstopp sitzend fing es dann richtig an, aus Eimern zu schütten und da saßen wir nun - 3 völlig kaputte Mädchen, die sowieso schon aussahen, wie nasse Hunde und ich spielte das Lied It's Raining Men von The Weather Girls ab, einfach weil es ironisch und lustig war. Der Bus würde erst in 20 Minuten kommen und irgendwann lachten wir einfach nur noch.

Bis plötzlich aus dem gegenüberliegenden Haus eine süße alte Dame mit einem Regenschirm und einem weiteren in der Hand auf uns zu kam und den uns in die Hand drückte - die Heldentat des Tages. Sie quatschte kurz mit uns und wir erzählten ihr von unseren Plänen, bis sie sich wieder verabschiedete und uns sagte, dass wir den Schirm einfach hier auf der Bank lassen sollten. Solch nette Leute gibt es nur hier. 

Unsere Wäsche war zum Glück nicht wirklich nass, wir nahmen sie trotzdem mit ins Zimmer, verabschiedeten uns von Iris und gingen erstmal warm duschen.

Am Abend gab es eine Glow In The Dark Party, wo wir uns am Anfang alle ordentlich Muster mit der Leuchtfarbe mit den Fingern ins Gesicht malten. Im Verlauf kam aber ein Typ mit einer komplett grünen Hand durch die tanzende Menge und zerstörte unsere Kunstwerke - was uns aber trotzdem zum Lachen brachte.

Irgendwann wurde ein Remix von Breaking Free von High School Musical gespielt und alle (auch die Typen!) sangen mit und reckten die Arme zum Himmel (/ Decke) und ich war richtig angekommen in dem Moment. 

Am nächsten Tag haben Linni und ich eine kleine Spaziertour den Noosa River entlang gemacht, der wirklich mega schön war mit den Mangroven, die das Ufer säumten und manchmal auch kleine Inseln mitten im Wasser bildeten. Wir sind auch durch einen kleinen Mangrovenwald gelaufen, durch den ein Holzsteg lief. Das war sehr beeindruckend. 

Am Abend wollten wir eigentlich noch zu einem Lookout laufen, von dem man wohl ziemlich gut den Sonnenuntergang sehen konnte, der Weg dorthin war aber leider gerade wegen Erneuerungen gesperrt, weshalb wir uns einfach dort wo wir gerade waren an den Rand der Straße setzten und die Sonne von da beobachteten - auch wenn man von unserem Platz nicht so den besten Blick hatte. Es war trotzdem sehr schön und ein tolles Ende für unseren Aufenthalt in Noosa, denn morgen würde es mit dem Premierbus weiter nach Brisbane gehen, worauf wir uns schon mega freuten, denn irgendwie vermissten wir doch tief in uns Berlin und eine große Stadt, nach einem Monat des von Kaff mit Strand zu Dorf mit Strand Ziehens.

Später skypte ich noch mit Naomi, was sehr cool und chillig war, weil ich dabei in einem fetten gelben Sitzsack unter dem Sternenhimmel lag.


Song of the day(s): Breaking Free von Troy und Gabriella, weil ich die Filme mal wieder gucken muss und ich ja auch irgendwie free gebreakt bin.

Antworten

Australien
Reiseberichte Australien