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Kroatien: Von Rijeka über die Plitvicer Seen bis zur Insel Okrug

Veröffentlicht: 02.11.2018

Aber auf dem Weg zu unserer Duschmöglichkeit war so einiges los. Wie immer suchten wir uns einen park4night Platz aus und gaben google Maps die Anweisung die Mautstraßen zu vermeiden. Am Grenzübergang fuhren wir deshalb also nicht gerade aus sondern links ab. Unser Weg wurde von einer befestigten Straße zu einem Schotterweg bis er letztendlich nur noch ein Feldweg war, der fast ausschließlich aus Schlaglöchern bestand - aber google wollte es so. Also folgten wir ganz brav bis wir dann am kostenfreien "Grenzübergang" standen. Dieser "Übergang" stellte sich doch tatsächlich als Fluss heraus, der zu überqueren mit dem Auto nicht möglich war. Also ziemlich genervt alles wieder zurück und über die richtige Grenze, die sich dann ebenfalls als kostenfrei herausstellte - ein Hoch auf google Maps. Nachdem unsere Ausweise sowohl an der slowenischen Grenze, als auch wenige Meter später an der kroatischen Grenze kontrolliert wurden, hatten wir es dann endlich geschafft! Aber nicht genug mit der Kontrolle, denn nach ein paar 100 Metern wurden wir von der Poizei überholt, die uns rechts herauswinkte und die Ausweise ein drittes Mal sehen wollten. Sie fragten uns wo wir hin wollten und wo wir herkamen. Letztendlich glauben wir, sie wollten uns nur helfen, da wir mehrfach gewendet hatten, aber ein bisschen seltsam hat sich der Start in Kroatien schon angefüllt.

Roc

Wir hatten uns entschieden die Halbinsel Istrien auszulassen und direkt Richtung Rijeka zu fahren. Auf halber Strecke hatten wir dann auch unseren heißersehnten Campingplatz in Roc erreicht. Und tatsächlich gab es eine Dusche. Zwar konnte der Betreiber weder deutsch, noch englisch, aber mit Händen und Füßen konnten wir uns doch verständigen. Den restlichen Tag verbrachten wir mit kochen, skypen und duschen und freuten uns auf das neue Land.

Ab jetzt hatten wir uns auch wieder auf eine neue Währung - Kuna - einzustellen.

Trsatska Gradina in Rijeka

Tag 40: Unser nächstes Ziel sollte die Insel Krk darstellen. Dafür passierten wir zunächst den Nationalpark Ucka, entschieden uns aber gegen eine Wanderung auf den nahegelenen Berg, da Leni leider noch immer von Halsschmerzen und Plätte geplagt war. Deshalb ging es nach einem kurzen Halt auch schon weiter. Von der Straße aus, welche an den Klippen entlang führte sahen wir eine beeindruckende Burg und fuhren deshalb kurzerhand in Rijeka ab um die Trsatska Gradina zu besichtigen, die ein hübsches Burgcafé beherbergt.

Über eine gebührenpflichtige Brücke ging es dann auf die Insel Krk. Drüben angekommen wollten wir erstmal einen Plan schmieden wohin es nun gehen sollte und Leni fragte wo denn die tollen Wasserfälle wären. Schnell fiel uns auf, dass unser eigentliches Ziel Krka sein sollte - Ups! Nunja da die Maut bereits bezahlt war, ließen wir uns somit auf die Insel Krk ein. Wir besichtigten dabei den Ort Krk und fuhren dann weiter nach Baska.

Baska

Vom Ort aus konnten wir zu einer Burg/ Kirche empor steigen von wo aus wir einen tollen Blick auf den Ort, das Meer und die Bucht hatten. Da am nächsten Tag Allerheiligen war, war auch der Bergfriedhof über und über mit Blumen geschmückt was uns auch an anderen Friedhöfen bereits aufgefallen war. Unsere Übernachtungsstätte sollte in Risika, einem Ort weiter nordöstlich sein. Da wir leider erst im Dunkeln dort ankamen, konnten wir den idyllischen Ort direkt am Strand deshalb erst am nächsten Morgen genießen. 

Plitvicka Jezera

Tag 41: Und so machten wir uns auf um die Plitvicka Jezera (Plitvicer Seen) zu sehen. Aufgrund des Bekanntheitgrades wurde selbstverständlich auch hier ein Eintrittspreis verlangt, aber in diesem waren sowohl die Fahrten mit dem kleinen Elektrozug als auch mit dem Boot enthalten. Wir entschieden uns für die Runde, die 4-6 Stunden dauern würde um möglichst viel von der Natur zu sehen. Die kleinen und großen Wasserfälle, die blaue, grüne und türkisfarbene Seen waren wirklich ein Spektakel und wir wunderten uns nicht, dass auch um diese Jahreszeit noch viele Touristen den Weg hier her fanden. Als wir bei dem größten Wasserfall angekommen waren, fing es plötzlich wieder an zu regnen und wollte nicht mehr aufhören, so dass wir wieder einmal total durchnässt waren bis wir das Auto erreichten. 

Mit trockener Kleidung ausgestattet und die Nassen im Bus hängend, fuhren wir weiter Richtung Zadar. Auch diesmal war es leider wieder stockdunkel bis wir unseren nächtlichen Stellplatz erreichten. Er befand sich am Ende einer ziemlich langen, steinigen und buckligen Schotterpiste direkt am Meer. Der Platz war traumhaft und der Abend sehr mild. Trotzdem gruselten wir uns während des Kochens ein bisschen - vielleicht lag das aber auch an dem Thrillerhörbuch, dass wir kurz vorher noch gehört hatten und der vergangenen Halloweennacht.

Duschen am Strand

Tag 42: Als wir am nächsten Morgen schon ziemlich früh wach waren, entdeckten wir direkt vor unserer Bustür einen wunderschönen und verlassenen Strand. Also ab ins Meer und sich bei ca. 15 Grad lebendig fühlen. Danach bauten wir unsere super Campingdusche auf und waren froh an diesem Tag das Duschthema schon früh geklärt zu haben :P Tobi entschied sich für die kalte Variante und Leni kochte sich zumindest einen Liter heißes Wasser um die Dusche etwas zu erwärmen. Jetzt fühlten wir uns wirklich wie richtige Camper.  

Meeresorgel Zadar

Dann ging es weiter nach Zadar, der ehemaligen Hauptstadt Dalmatiens. Dort haben wir uns die Altstadt angesehen, die auf einer Landzunge liegt. Absolutes Highligt war die Meeresorgel - immer wenn eine Welle an die Promenade schlägt erklingt ein Orgelpfeifen in verschiedenen Tonlagen. Dies ist vor allem dann spannend wenn Boote vorbei kommen. Viel Zeit uns die weitere Stadt anzusehen blieb leider nicht, denn plötzlich öffneten sich mal wieder alle Himmelschleusen. Trotz Schirm waren wir binnen kürzerster Zeit tropf nass, zumindest  Gürtel abwärts! So verrückt wie hier hatte es bislang tatsächlich noch nie geregnet, die Straßen waren überflutet und selbst die Kanalisation schien überfüllt.

Zurück im Bus sahen wir uns erstmal den Wetterbericht an und entschieden dann weiter zum Krka Nationalpark zu fahren, denn dort sollte das Wetter am nächsten Tag deutlich besser werden. Wir fuhren wieder zu einem Platz am Strand und machten es uns innerhalb des Busses gemütlich. Da es immernoch regnete gab es diesmal deshalb leider nur kaltes Buffet.

Kurz darauf traf eine Nachricht ein - Karl und Elina wollten sich zu uns gesellen und ebenfalls auf dem Platz nächtigen.

Als wir dann schlafen gehen wollten und das Bett bezogen bemerkten mit viel Schrecken, dass eine Ecke der Matratze feucht war! Wir sind uns nicht ganz einig, ob sich der extrem starke Regen durch die Gummis gearbeitet hat oder ob die kondensierte Feuchtigkeit sich an dieser Ecke des Autos gesammelt hat. Ganz egal was es war, jetzt ist Daumen drücken angesagt, dass das nicht nochmal passiert!

Alles nass :(

Tag 43: Da sich die Prognose als wahr erwies konnten wir am nächsten Tag tatsächlich im Krka Nationalpark wandern gehen. Aber zunächst stellten wir den ganzen Bus auf den Kopf damit alle feuchten Stellen die Möglichkeit zum Ablüften hatten.

Skradinski Buk

Zunächst sahen wir uns die Skradinski Buk an. Hier bahnt sich der Fluss in verschiedenen Wasserfällen und kleineren Flussläufen den Weg durch die zerklüftete Landschaft um schlussendlich in einer Badebucht zusammenzufinden. Die Wege führen ähnlich wie bei den Pliticer Seen über zahlreiche Holzstege. Das war wirklich wieder wunderschön. Aber uns fiel auf, dass sich die Nationalparks die wir bisher hier gesehen haben ziemlich ähneln und die Landschaften sich nicht sehr unterscheiden.

Anschließend sahen wir uns die kleine Insel Visovac inmitten des Flusses Krka aus der Ferne an, auf welcher ein altes Kloster trohnt.

Roski Slap

Unser letztes Ziel im Krka Nationpark war der Roski Slap, ein Wasserfall am Ende von Kaskaden, der sich etwas nördicher und flussaufwärts im Park befindet.

Da uns Karl und Elina am Vortag mitteilten, dass sie einen gemütlichen Ort auf einer Insel ausgesucht hatten um dort ein paar Tage zu verbringen ohne zu Reisen und viel zu Sehen, entschieden wir ihnen dorthin zu folgen. Denn auch wir benötigten dringend eine Rast. Als wir nachmittags auf der Insel Okrug direkt bei Split ankamen haben wir uns riesig über den Ausblick aufs Meer und die kleinen Inseln gegenüber gefreut. Wir verbrachten den Abend wieder einmal gemeinsam mit essen, chillen, quatschen und diesmal auch mit spielen. Glücklichweise erwies sich Bohnanza auch als international verständliches Spiel - jippi.

Insel Okrug

Tag 44: Wir beschlossen diesen Tag nicht weiterzufahren, sondern verbrachten den kompletten Tag am Strand. Zu unseren Beschäftigungen zählte: essen, lesen, angeln (eher weniger erfolgreich aber trotzdem mit viel Freude), Blog schreiben und chillen. Und das reichte auch vollkommen aus! Es tat gut einfach mal nicht zu fahren und nichts Neues zu sehen.

Jetzt werden wir noch gemeinsam grillen und das Leben und die Freiheit genießen.

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