Veröffentlicht: 06.09.2018
Als ich mir den Untertitel für den Blog ausgedacht habe, waren so viele Bilder von asiatischen Tempeln und Maya-Pyramiden in meinem Kopf, dass ich ganz vergessen hatte, dass wir in Georgien fast ausschließlich Kirchen auf dem Programm haben Ein sanfter Einstieg in die Weltreise für uns also, damit der Kulturschock nicht zu groß ist;-)
Jetzt sitze ich gerade auf der Terrasse unseres kleinen Hotels in Mtskheta und habe die Svetitskhoveli Kathedrale direkt vor der Nase. Sie macht sich sehr gut, wie sie so über die Mauer lugt, die sie beschützt.
Die Kirchen hier sind nämlich gewöhnlich von einer Wehrmauer umschlossen, schauen also von außen aus wie Festungen. Sie haben eine zentrale Kuppel mit schmalen Fenstern und einem spitzen Dach. Innen gibt es Fresken im byzantinischen Stil und außen Steinschnitzereien (z. B. ein großes Kreuz auf der Schauseite). Heute waren ganz wunderbar (vor allem von außen, Innenräume eher schwach) Samtawissi (aus dem 11. Jhdt.) und Ananuri (aus dem 17. Jhdt.), das auch noch großartig in der Landschaft liegt. Man glaubt kaum, dass so viel Zeit zwischen dem Bau der beiden Kirchen vergangen ist, so ähnlich ist ihr Stil.
Gestern haben wir die bisher besten Fresken in Alawerdi gesehen und meinen kleinen Liebling: ein kleines wunderhübsches Kirchlein aus dem 10. Jhdt., das tatsächlich zu einer Burg gehört hat und mit türkis glacierten Dachziegeln gedeckt ist: Kvetera ist die lange Fahrt über eine eher abenteuerliche Schotterstraße unbedingt wert.