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Weihnachten in Napier/Neuseeland

Veröffentlicht: 08.01.2018

23. Dezember 2017
Weihnachten steht vor der Tür. Wir entschieden uns dazu, die Feiertage in einer größeren Stadt zu verbringen. So führte uns der Weg zum 150km entfernten Napier. Gegen 10:00 Uhr fuhren wir aus Taupo los. Auf halber Strecke machten wir einen kurzen Zwischenhalt bei den „Waipunga Falls“. Diese können leider nicht näher besichtig werden, doch die Sicht vom Parkplatz lohnt sich!
Nun aber schnell weiter in Richtung Küste. Da wir zu früh in Napier ankamen und der offizielle Check In meistens erst gegen 13:00 Uhr beginnt, nutzten wir die Zeit um einen beliebten Aussichtspunkt aufzusuchen. Vom "Bluff Lookout" hat man einen tollen Blick auf einen kleinen Frachthafen. Neben einem lecker Äppelsche schauten wir dem regen Treiben eine ganze Zeitlang zu. - Alter Container runter, Container wegbringen, neuen Container anschleppen, Container aufladen, alten Container runter, und so weiter und so fort … :)
Nach erfolgreichem Check In am Campingplatz für die nächsten vier Nächte, ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.

24. Dezember 2017
Der Tag begann mit einem reichhaltigen Frühstück und einer extra Portion frischem Obst. Für die kommenden Feiertage haben wir uns Lebensmittel gegönnt, die wir sonst, aufgrund des hohen Preises, liegen lassen würden. Gestärkt vom Frühstück stand der Besuch bei den „Shine Falls“ auf dem Tagesprogramm. Nach einer Stunde Fahrzeit über größtenteils unbefestigter Straße, kamen wir am Parkplatz an. Die Wanderschuhe angezogen, machten wir uns auf den Weg. Die Landschaft war mal wieder äußerst beeindruckend und wunderschön. Vorbei an hohen, steinigen Bergen gingen wir den kleinen Trampelpfad entlang. Die angegebene Wanderzeit von einer Stunde unterboten wir deutlich, sodass wir bereits nach 30 Minuten am Ziel ankamen. Der Wasserfall, welcher sich 58 Meter in die Tiefe stürzt, war mal etwas außergewöhnlicher. Das Wasser fiel nicht auf direktem Wege hinab, sondern floss viel mehr die Felsenwand hinunter. Dadurch entstanden „Stufen“, an welchen das Wasser hinabkletterte. Da uns relativ viel Wasser entgegen sprühte, war es leider nicht möglich die Kamera für längere Zeit auf den Wasserfall zu richten. Der Shine Fall ist ein echter Geheimtipp und zählt zu den Schönsten, die wir bisher zu Gesicht bekamen. Auf dem Rückweg schossen wir noch etliche Bilder von dieser friedlichen Kulisse. Wir fühlten uns wie im Auenland. ;) Zurück am Auto ging es den selben Weg über die Gravel Road entlang. Genau wie bei der Hinfahrt kreuzten wir mehrere Schafsweiden. Ein paar wenigen Schafen gelang es auf die Fahrbahn zu kommen und so war besondere Vorsicht geboten!
Unser nächstes Ziel waren zwei weitere Wasserfälle, die sich auf dem Weg zurück nach Napier befinden. Zuvor machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp an einem See und aßen etwas Nudelsalat zu Mittag. Dann ging es auch schon weiter und nach nur wenigen Minuten kamen wir am Parkplatz an. Nach einem 30-minütigen Spaziergang durch den Wald, erreichten wir den „Te Ana Fall“. Dieser liegt versteckt in einer Ecke. Um näher an ihn heranzukommen, muss ein kleiner Bach durchquert werden. Die Sonne stand in der Sekunde optimal und setze den Wasserfall in Szene. Die „Felsrundung“, in der er sich befand, war grün bewachsen und die ganze Szenerie war einfach atemberaubend. Auch dieser Wasserfall wird mit Sicherheit zu den Schönsten zählen, die wir in Neuseeland besuchen. Anschließend machten wir die zweite Wanderung. Um zum Wasserfall zu gelangen, mussten einige Höhenmeter überwunden werden. Es stellte sich heraus, dass der Weg lediglich zu einer Terrasse führt, von der man auf den Wasserfall schauen kann. Ob sich diese Anstrengung lohnt, muss jeder für sich entscheiden.
Nun ging es zurück zum Campingplatz und wir kochten uns ein indisches Abendessen. Nach dem Abwasch ging es zurück ans Auto. Die Familie hatte uns vor der Abreise zwei Geschenktüten überreicht, welche wir heute öffnen sollten. Zum ersten Mal kam ein kleiner Funke Weihnachtsstimmung bei uns an. Zu Weihnachten schenkten Tobi und ich uns eine kleine Auswahl an Rubbellose. So war der Weihnachtstisch fertig dekoriert. Wir zogen unsere Weihnachtsmützen auf, welche eine Blinkfunktion haben. Tobi seine Mütze wollte bis zum heutigen Tage einfach nicht leuchten. Doch wie durch ein Wunder, blinkten auch seine Sterne an diesem Abend! :)
Wir genossen den Abend mit weihnachtlicher Musik und deutschem Lebkuchen – nochmals vielen Dank!

25. Dezember 2017
Frohe Weihnachten vom anderen Ende der Welt!
Der Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages begann untypisch früh bei uns. Wir wollten die Chance ergreifen, über das campingplatzeigene WLAN eine Skype-Verbindung mit der Familie aufzubauen. Es klappte zwar mehr schlecht als recht, doch der Wille zählte und wir konnten ihnen eine große Freude bereiten. Während sie abends zusammensaßen, verweilten wir zu Zweit in unserem Van und konnten trotz der großen Distanz gemeinsam lachen und Weihnachten feiern.
Nach erneutem reichhaltigen Frühstück war für den heutigen Tag nicht viel geplant. Der erste Weihnachtsfeiertag gehört zu den wenigen Tagen im Jahr, an dem sogar die Supermärkte mal geschlossen haben! So nutzten wir den Tag um an unserem Blog weiterzuarbeiten und die Elektronik aufzuladen. Am späten Nachmittag hüpften wir noch kurz in den Pool vom Campingplatz – was man eben so an Weihnachten macht. ;)
Die Kiwis verbringen ihr Weihnachten mit riesen Zeltlagern auf Campingplätzen. Neben ihrem BBQ leuchteten die bunten Lichterketten. 
Für uns gab es eines unserer Lieblingsessen: Nudeln mit Chorizo und Brokkoli. Als Nachtisch sollte es dann etwas traditioneller werden. Am ersten Weihnachtsfeiertag gibt es bei Tobi’s Familie seit Jahren selbstgemachten Plumpudding. Da die neuseeländische Küche sehr britisch geprägt ist, gibt es diesen hier zu kaufen. Er schmeckte deutlich besser als erwartet – spätestens jetzt kamen die Weihnachtsgefühle auch bei uns auf.

26. Dezember 2017
Erneut begann der Tag untypisch früh, da wir die nächste Gelegenheit nutzen wollten, mit der Familie zu skypen. Nach dem Frühstücken zog es uns mal wieder in die Berge. Etwas außerhalb von Napiers Nachbarstadt Hastings liegt der „Te Mata“. Der Berg kann sowohl zu Fuß als auch mit dem Auto bezwungen werden. Da wir uns für den heutigen Tag noch weitere Ausflugsziele vorgenommen hatten, entschieden wir uns für die faule Variante. Die Straße zur Spitze war teils einspurig und sehr abenteuerlich, doch die Fahrt lohnt sich. Wir wurden mit spektakulären Aussichten überrascht. Man hatte gute Sicht auf Hastings, Napier und das Umland. Nachdem wir auf dem Gipfel ein wenig herumgewandert sind, ging es für uns zunächst in die Innenstadt von Hastings und anschließend nach Napier.
Nachdem gestern alle Geschäfte geschlossen hatten, waren sie heute wieder geöffnet und die Kiwis konnten ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen – einkaufen! Der zweite Weihnachtsfeiertag wird hier als „Boxing Day“ bezeichnet. Alle Geschäfte locken mit Sonderangeboten – man könnte es mit einem Sommerschlussverkauf vergleichen. Also rein ins Getümmel und nach unschlagbaren Angeboten Ausschau halten! Doch bis auf ein großes Strandhandtuch und ein Regencape für den Rucksack ließen wir uns zu nichts weiterem verleiten. Naja, bis auf eine süße Kleinigkeit. Vor dem Supermarkt war ein kleiner Stand, der verführerisch nach Donuts roch. Die fluffigen Kringel wurden dauerhaft frisch produziert und landeten heiß in den Tüten. Noch schnell zum Strand gefahren, genossen wir diese Leckerei. Sie waren vorzüglich - besser geht’s nicht!
Mit vollem Bäuchlein spazierten wir die Strandpromenade entlang und besuchten erneut die Innenstadt von Napier.

Napier hat eine sehr bewegte Geschichte. Im Jahr 1931 erschütterte die Stadt ein schweres Erdbeben mit fatalen Folgen. Die Stadt lag in Schutt und Asche und musste vollständig wiederaufgebaut werden. Dabei entschied man sich für einen einheitlichen Baustil – dem „Art-déco“-Stil. Viele Häuser davon stehen immer noch und prägen das Stadtbild.

Das Wetter wurde allmählich schlechter. Da morgen Abreisetag ist, gingen wir für den bevorstehenden Roadtrip einkaufen. Als wir dann am Campingplatz ankamen, gab es kein Halten mehr und es schüttete wie aus Eimern.

Damit endete unser Weihnachten am anderen Ende der Welt.

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