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21/06/2018 - Lichtermeer, Museen und Fußball

Veröffentlicht: 25.07.2018

Vor wenigen Tagen vollzogen wir einen Campingplatzwechsel. Doch bevor wir das beschauliche „Petone“ verließen, ging es erneut in die Bücherei. Während ich über die vergangenen Erlebnisse schrieb, verschlug es Tobi zum Friseur. Als seine Haare gekürzt und ein neuer Blog online waren, fuhren wir einmal quer durch die City von „Wellington“. Ziel war die, auf der anderen Stadtseite liegende, „Shelly Bay“. Mit genügend Vorratseinkäufen im Gepäck checkten wir für die nächsten vier Nächte in der „Camp Wellington & Coastal Lodge“ ein. Begrüßt wurden wir von dem überaus freundlichen Besitzer Simon. Er führte uns durch alle Räumlichkeiten, legte uns die Hausordnung ans Herz und gab jede Menge Tipps für die Umgebung. Nachdem wir das Auto geparkt hatten, schauten wir uns die Unterkunft einmal genauer an.

Die Stellplätze für die Camper befinden sind sozusagen im Garten der Lodge. Im Gebäudekomplex gibt es neben den Schlafräumen, ein Unisex-Badezimmer und einen großzügigen Wohn- und Essbereich inklusive Küche. Diese Räumlichkeiten werden von allen Bewohnern und Campern gemeinsam benutzt.
Die Tatsache, dass blaue Zwergpinguine unter der Lodge nisten und in der Abenddämmerung gelegentlich zu hören sind, machte den Ort noch sympathischer.

Zum Abendessen zog es uns in die einladende und gemütliche Lodge. Neben dem Luxus, sich in einem beheizten Wohnzimmer zu befinden, trafen wir auf Backpacker aus der ganzen Welt. Außer diesen beziehen auch viele „Wellingtonianer“ hier ihr Zimmer. - Man war nie lange alleine. ;)
Als das Abendessen gekocht und verspeist war, ging es hinaus in die kalte, dunkle Welt zurück zum Auto. Vor Ort folgte eine tolle Überraschung. Die beleuchteten Häuser auf der gegenüberliegenden Hafenseite bildeten ein wunderschönes Lichtermeer. :) Dieses lenkte erfolgreich von den kalten Winden ab.

Nachdem sich der Anreisetag mit diesen Bildern verabschiedet hatte, besuchten wir gestern die Innenstadt von Wellington. Dank Simons Rat fanden wir einen kostenlosen Parkplatz, von dem wir lediglich 25 Minuten zu Fuß bis in die City benötigten.
Unser erster Anlaufpunkt war das „Wellington Museum“. Hier wird die Geschichte und Entwicklung der Hauptstadt detailliert erzählt. Ein Schwerpunkt der Ausstellung war das Fährunglück aus dem Jahr 1968. Dabei sank die „Wahine“ vor den Toren der Stadt - während eines Sturms kollidierte sie mit einem Riff. Mehr als 50 Menschen verloren bei dem tragischen Unglück ihr Leben. Diverse Zeitungsartikel berichteten von diesem Tag. Auch eine kurze Live-Übertragung der Tragödie und den chronischen Ablauf des Untergangs präsentierte das Museum. Außerdem bestaunten wir beeindruckende Maorikunst und historische Schätze.
Nach zwei Stunden führte es uns weiter zur „City-Art-Gallery“. Zu diesem Zeitpunkt gab es eine Ausstellung zu dem Motto „This is New Zealand“. Verschiedenste Künstler haben sich mit ihrem Heimatland auseinandergesetzt und ihre persönliche Wahrnehmung davon in Bildern festgehalten. Uns gefiel nicht nur die modern gestaltete Exposition, sondern vor allem der dreißigminütige Film. In dem kurzen Zusammenschnitt wurde die Geschichte des Landes dargestellt. Von der Ankunft der ersten Ureinwohner, über die Entwicklung der Industrie, den farbenfrohen 70er Jahren bis hin zum heutigen Neuseeland mit all seiner Flora und Fauna.
Das nächste Highlight der Ausstellung bildete ein aus Holz geschnitztes Klavier mit dem Namen „He Korero Purakau mo Te Awanui o Te Motu“, was so viel bedeutet wie „Story of a New Zealand River“. Über zehn Jahre wurde an dem Klavier gearbeitet. Im Jahr 2011 wurde es von einem Künstler aus Auckland fertiggestellt. Neben den traditionellen maorischen Schnitzereien und Dekorationen ist es vor allem die (knallrote) Farbe, die einem sofort ins Auge springt.
Wir sahen, dass eine Handvoll Menschen um das Klavier herumsaß und scheinbar wartete. Nur wenige Augenblicke später stießen drei Musiker hinzu. Ganz schnell schnappten wir uns noch einen Stuhl und setzen uns zu der kleinen Runde dazu. Zur Pianistin gesellte sich eine Geigerin und ein Cellist. Das winzige Orchester stimmte sich kurz ein und spielte schon gleich das erste Lied. Wow, es klang einfach toll! Den Dreien zu zuhören war herrlich, so klar war jeder einzelne Ton zu hören. Leider endete ihre kostenlose Vorstellung schon nach zwei Liedern. Dennoch schätzen wir uns sehr glücklich, dabei gewesen zu sein und das imposante Klavier in Aktion zu hören! 
Zum späten Nachmittag verließen wir die Galerie und liefen am Jachthafen zurück zum Auto. Zum Abendessen durfte es dann etwas deftiger werden. Es gab Petersilienkartoffelstampf mit Senfsoße und gekochtem Ei. Yummyy!

„Windy Welly“ machte seinem Spitznamen am heutigen Morgen alle Ehre. Wegen der starken Winde und dem leichten Regen nutzten wir die Verfügbarkeit einer beheizten Unterkunft und gingen ins Wohnzimmer der Lodge. Eine Sache verband zu der Zeit alle Bewohner - die Fußball Weltmeisterschaft in Russland. Schon in den vergangenen Tagen schmiss Simon, der Besitzer der Lodge, mehrmals seinen Beamer an, um bereits gespielte Partien sich anzuschauen. Somit konnten wir doch noch das ein oder andere Spiel der WM verfolgen. :)
Zur Mittagszeit legte das stürmische Wetter eine kleine Pause ein. Diese Chance nahmen wir wahr und erkundeten die nähere Umgebung. So kamen wir beispielsweise am „Point Halswell Lighthouse“ an, welches sich an der Spitze der Halbinsel (Shelly Bay) befindet. Außerdem erreichten wir ein Denkmal, das einem ehemaligen Staatschef gewidmet ist. Das „Massey Memorial“ wurde auf einem kleinen Berg errichtet. Von hier oben bot sich ein schöner Blick auf den Hafen von Wellington und die angrenzenden Stadtteile, welche abends das Lichtermeer bildeten. 
Antworten (1)

Wolfgang
Die 3 Meere: Tags sieht man das Häusermeer, Abends das Lichtermeer und Nachts Garnichtsmehr. LOL

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