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13/01/2018 - Die Regendecke fällt uns auf den Kopf

Veröffentlicht: 30.01.2018

Am 11. Januar nahmen wir Abschied vom verregneten Kaikoura. Auf der Fahrt nach Hanmer Springs wurde es wettertechnisch nicht besser. Eine riesen Wolkendecke hing über uns fest. Wegen des schlechten Wetters konnten wir eine geplante Wanderung nicht durchführen. Glücklicherweise gibt es einen Aussichtspunkt, welchen man mit dem Auto erreichen kann. So sahen wir doch noch die Lehmformationen, die sich ähnlich wie die Pinnacles am Cape Palliser wie Zinnen aufbauten. 
Mit jedem weiteren Kilometer hofften wir, dass der Regen eine Pause machen würde, doch Pustekuchen - keine Chance. Gegen 16:00 Uhr kamen wir auf dem Campingplatz in Hanmer Springs an. Wir huschten in unsere Regenjacken, kramten die Sachen für das Abendessen heraus und bereiteten uns Wraps zu. Doch das soll es für diesen Tag noch nicht gewesen sein. Hanmer Springs zählt zu den wichtigsten Thermalkurorten des Landes. Daher darf ein Ausflug in die Therme nicht fehlen. Also packten wir unsere Badesachen und gingen ins Thermalbad, dass sich mitten in der Innenstadt neben dem Informationszentrum (i-Site) befindet. Das „Schwimmbad“ war trotz des miesen Wetters gut besucht. Da sich die Becken unter freien Himmel befinden, entschieden wir uns dazu, unserer Handtücher mit in das Schließfach zu verstauen. Danach ging es direkt ins erste Becken und es war herrlich warm temperiert. Die Temperaturspanne der verschiedenen Thermal Pools liegt zwischen 36 Grad und 42 Grad. Zudem badet man in verschiedenen Mineralien wie beispielsweise Schwefel. Wir probierten alle Pools mindestens einmal aus. Nachdem man durch den kalten Regen laufen musste, um zum Nächsten zu gelangen, können wir euch garantieren: Man freut sich riesig auf die natürlichen heißen Becken! Neben den vielen Thermal Pools verfügt das Bad auch über ein 25m langes Süßwasser-Schwimmbecken und eine Rutschlandschaft, die für einen Aufpreis zu benutzen ist. Nachdem wir ein paar Runden im Schwimmbecken geschwommen sind, ging es wieder zurück in die Thermal Pools. Knapp zwei Stunden verbrachten wir in dem Schwimmbad und waren anschließend tiefenentspannt. Für einen kurzen Augenblick vergaßen wir das eklige Schmuddelwetter.

Am nächsten Morgen - Trommelwirbel bitte - regnete es immer noch! Also ließen wir den Tag mit größter Gemütlichkeit, sofern das bei so einem Wetter überhaupt möglich ist, angehen und entschieden uns dazu, den Tag in der Bücherei zu verbringen. Wie ihr vielleicht schon aus vorherigen Blogs wisst, zählt die Bücherei an solch verregneten Tagen zu den Lieblingsorten eines Backpackers. Es ist trocken und warm, man hat die Möglichkeit seine Elektronik in aller Ruhe wieder aufzuladen und es gibt kostenloses WLAN! Also gesellten wir uns zu den anderen Besuchern und schrieben am Blog weiter, während wir unsere Handys und Kamera-Akkus aufluden. Doch nach zwei Stunden war die Luft raus und wir fuhren zurück zum Campingplatz. Doch was hilft an solchen Tagen am besten, wenn der Regen einfach nicht aufhören mag? Gutes Essen! Diesmal sollte es Spaghetti Carbonara geben. Was soll ich sagen? Es fiel an dem Tag definitiv unter die Kategorie „Soul-Food“! Uns ging es besser - den nassen Handtüchern eher weniger. Wegen des Dauerregens wollte einfach nichts mehr trocknen, weder die Handtücher noch unsere Badesachen vom Vortag. Mittlerweile strengte es uns langsam an. Wenn man nur sein Auto als Unterschlupf vor dem Regen hat, kann einem schnell die Autodecke auf den Kopf fallen. Wir schauten uns die Wettervorhersage für morgen an, doch sie versprach zunächst keine Besserung.

13. Januar, 08:00 Uhr. Wir wurden langsam wach. Wir konnten unseren Ohren kaum glauben. Es war kein lautes Plätschern mehr zu hören. Wir zogen unsere Vorhänge bei Seite und konnten feststellen, dass der Starkregen endlich nachließ und es nur noch nieselte. Ein kleiner Hauch von Hoffnung sprühte auf. Doch der Nebel hing noch zwischen den Bergen fest. Also entschieden wir uns dazu noch eine weitere Nacht in Hanmer Springs zu bleiben. Diese wollten wir näher an der Innenstadt verbringen. Daher stand ein Campingplatz-Wechsel bevor. Wir machten uns mit einer Dusche frisch für den Tag, frühstückten und überbrückten die Zeit zum Check-In in der Bücherei. Pünktlich um 13:00 Uhr checkten wir auf dem neuen Campingplatz ein und ratet mal, wer sich den harten Weg durch die Wolkendecke kämpfte? Die wunderbare Sonne! Es ist nicht gelogen - wir haben in den letzten Tagen viele Locals gesehen, die sich genau wie wir an solchen Regentagen in die Bücherei verkriechen. Doch sobald sie Sonne hinauskommt, treffen sie sich wieder auf den Gassen und genießen das Wetter. Es dauerte nicht lange, bis uns wieder richtig warm wurde. Nachdem wir in den letzten Tagen lange Sachen und Regenjacken tragen mussten, durften es heute wieder die Shorts und ein luftiges T-Shirt sein. Das gute Wetter musste ausgenutzt werden. Daher trödelten wir nicht lange herum. Hanmer Springs ist umgeben von wunderschönen Bergen, die wir in den letzten Tagen wegen des starken Nebels und der tiefhängenden Wolken gar nicht sehen konnten. Zuerst sollte es zur „Ferry Bridge“ gehen, welche sich etwas außerhalb der Stadt befindet und die Stadt mit dem State Highway verbindet. Wir parkten unser Auto in einer Haltebucht, um die Brücke zu fotografieren. Sie ist so hoch, dass man sogar die Möglichkeit dazu hat Bungeejumping zu machen. Dies war aber nicht unser weiteres Vorhaben. Stattdessen ging es wieder ein Stück zurück, denn wir wollten nun die Bücke aus einer anderen Perspektive begutachten. Wie ihr wisst, hat es in den letzten Tagen etwas geregnet, weswegen der eigentliche Track zum Fluss mit riesen Pfützen übersät war. Also suchten wir uns einen anderen Weg und fanden diesen. Über den Feldweg fahren regelmäßig Geländewagen, weswegen die Spuren teilweise ziemlich tief waren. Der Weg war zwar sehr, sehr matschig - doch wir kämpften uns dank gutem Schuhwerk hindurch. Als wir am Fluss ankamen, sahen wir kurz darauf die Ferry Bridge. Wir schossen ein paar Bilder und schlenderten am Fluss entlang, bevor es dann wieder zurück ans Auto ging. Da das Wetter endlich wieder schön war und wir uns sogar eincremen mussten, wollten wir dies ausnutzen und in dem kleinen Städtchen etwas bummeln gehen. Wir klapperten die Lädchen ab und es kamen uns immer wieder Menschen entgegen, die ein Eis in der Hand hielten. Wir konnten nicht wiederstehen, also kauften auch wir uns eins. Gegen Abend ging es zurück auf den Campingplatz und die Wettervorhersage für den nächsten Tag versprach Sonnenschein. Das ist für unser Vorhaben sehr gut, denn wir werden einen der drei Alpenpässe überqueren, welche die Ostküste mit der Westküste verbinden. Er soll über tolle Aussichten verfügen. Wir sind gespannt.

Antworten (1)

Wolfgang
Wieder mal traumhaft schön geschrieben!

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