Veröffentlicht: 01.02.2018
Das Auto noch einmal vollgetankt und die Kühlsachen und der Basilikumtopf sind auch mit an Bord - es kann losgehen!
Damit wir nicht nur die Küstenregionen der Südinsel sehen, entschieden wir uns dazu, über den „Lewis Pass“ von Hanmer Springs nach Greymouth zu fahren. Diese Strecke verbindet die Ost- mit der Westküste und bietet wunderschöne Aussichten auf die Landschaft. Er ist einer der drei Bergpässe von Neuseelands Südinsel und ist mit 864 Metern Höhe der Niedrigste.
Der Lewis Pass war bis Mitte Dezember noch sehr befahren. Wie wir bereits berichtet haben, war der State Highway 1 an der Küste lange Zeit wegen eines Erdrutsches gesperrt. In dieser Zeit war man dazu gezwungen den Lewis Pass zu überqueren, um nach Kaikoura zu gelangen.
Als wir am 14. Januar den Pass nutzten, war nicht besonders viel los. Die wenigen Autos, die in die gleiche Richtung fuhren, überholten uns relativ schnell. Wir ließen uns nicht stressen und hatten dadurch eine angenehme Reise. Zu Beginn führt der State Highway 7 vorbei an kahlen Berghängen und einem Fluss. Mit der Zeit wurde die Vegetation immer grüner und die Berge gewannen an Höhe. Wir nahmen die Möglichkeit von mehreren Zwischenstopps wahr, um uns die Beine zu vertreten und nicht einfach nur an dieser schönen Landschaft vorbei zu sausen. Ein Halt war besonders spektakulär. In einer Art Tümpel spiegelten sich die Berge und Wolken besonders gut.
Nach einer Fahrzeit von insgesamt sechs Stunden war unser Ziel erreicht. Wir checkten auf dem Campingplatz in Greymouth ein, welcher für die nächsten drei Nächte unser zu Hause sein wird.
Wir waren mit unserer Entscheidung, solang in Hanmer Springs zu bleiben bis das Wetter besser wird, sehr zufrieden. Denn dadurch konnten wir die wunderschöne Alpenlandschaft der Südinsel bestaunen.
Der nächste Tag begann ganz entspannt, da heute keine lange Autoreise vorgesehen war. Es ging lediglich binnen 45 Minuten die Küste hinauf zu den „Pancake Rocks“. Warum diese Felsformationen nach diesen dicken, luftigen Pfannkuchen benannt sind, liegt auf der Hand - sie sehen eben aus wie ein großer Stapel vieler Pancakes. ;) Wir begannen den Rundweg und hielten an jedem Aussichtspunkt an. Mit jeder neuen Ansicht auf diese skurrilgeformten Felsen wuchs der Heißhunger auf richtige Pancakes. Der Rundweg, welcher an den Felsen vorbeiführt, ist wirklich sehr schön angelegt und zählt nicht umsonst zu einem der Touristen-Hotspots ganz Neuseelands. Neben den Felsen hat man vom Gehweg eine schöne Aussicht auf die Küste und man kann die Kraft der Wellen beobachten. Diese prallen immer wieder mit Wucht durch kleine Löcher auf die Felsen, weshalb es auch schon mal lauter knallen kann. Eine weitere Besonderheit war dann noch eine Felsformation, an der die eigene Fantasie angeregt wurde. Mal schauen was ihr so alles auf dem Bild erkennen könnt?! :)
Nachdem wir genug von den Pancake Rocks hatten und der Versuchung wiederstehen konnten, im gegenüberliegenden Café welche zu kaufen, ging es für uns weiter. Nur zehn Minuten zu Fuß vom selben Parkplatz entfernt, war eine weitere Attraktion zu besuchen. Es führte uns mal wieder in eine Höhle. Die „Punakaiki Cavern“ kann auf eigene Gefahr betreten werden. Da wir ja mittlerweile erfahrene Höhlenforscher sind, hieß es für uns - nichts wie rein! Doch die Höhle war leider nicht weiter aufregend. Es gab zwar kleine schmale Gänge, die in größere Kammern führen, doch bis auf kleinere Adrenalinschübe, blieb es bei einem kurzen Vergnügen.
Der Tag war noch lange nicht zu Ende. Wir hatten uns ein weiteres, besonderes Highlight für den Nachmittag aufgehoben. Hierbei war unser Timing optimal, denn für die Wanderung „Motukiekie Beach Walk“ benötigt man Ebbe. Es ging zu einem kleinen Juwel von Neuseelands Westküste. Die Felsen, welche man am Ende des Tracks erreichen kann, gelten als absoluter Geheimtipp. Doch seit einer Bewertung vom „National Geographic“, dass die Stelle zu den schönsten Orten für einen Sonnenuntergang weltweit zählt, bekommt dieses Ausflugsziel nach und nach mehr Aufmerksamkeit. Wir parkten unser Auto am Straßenrand, liefen runter zum Strand und dann hieß es erst einmal eine gute Stunde am Meer entlangwandern. Schon von weitem konnten wir die Felsformationen, welche etwas vom Strand entfernt liegen, sehen. Wir nutzten die Einsamkeit, um ein paar Bilder zu schießen. Neben verschiedenen Vogelarten, trafen wir auf mehrere Seesterne und winzige Goldrückstände am Strand. An manchen Stellen glitzerte der Sand extremer als an anderen. Die Region um Greymouth ist nicht umsonst für ihren Goldabbau bekannt.
Leider waren wir an diesem Tag für den Sonnenuntergang deutlich zu früh. Doch hätten wir noch länger gewartet, hätte uns die Flut den Rückweg zum Auto abgeschnitten.
Wir hoffen, dass dieser Ort weiterhin so friedlich und ruhig bleibt und die Leute zukünftig nicht mit dutzenden Bussen dorthin gekarrt werden.
Nach diesen vielen Eindrücken ging es zurück nach Greymouth und nach dem Abendessen fielen wir erschöpft ins Bett.