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Tag 3 und 4

Veröffentlicht: 23.09.2022

Tag 3 - Weiterreise nach Ubud


An Tag 3 war unser Hauptziel nach Ubud zu kommen. Das ist die touristischste Stadt von Bali. Das klingt erstmal etwas negativ, soll aber heißen, dass es von hier aus sehr viele Möglichkeiten für Unternehmungen gibt. Anfangs dachten wir noch man könnte ja mit Sack und Pack auf einem Roller durch die Gegend ziehen, aber angesichts der Verkehrslage kam uns das wie eine schlechte Idee vor. Der neue Plan sah also vor, dass wir uns eine SIM-Karte besorgen, online ein Taxi/Gojek (sowas wie Uber) rufen und damit nach Ubud fahren. Beim Kauf der SIM-Karte wussten wir leider nicht, dass diese auf das Gerät gemünzt wird. Das ist etwas problematisch, da die nötigen Apps auf unserem auserkorenen Internet Handy (Eriks altes iPhone) leider nicht funktionierten. 

Mit unserem Internet Handy und den vier Rucksäcken saßen wir im Schatten eines Hauses auf dem Boden um kurz zu verschnaufen. Dort sprach uns ein Einheimischer an und setzte sich zu uns. Wir unterhielten uns mit ihm über Jahreszeiten, Hautfarben und seine Arbeit. Wir freuten uns, denn es war das erste Gespräch mit einer einheimischen Person, die uns nichts verkaufen wollte oder Geld erwartete. Anschließend begaben wir uns zum Ari Putri Hotel, um von dort ein Taxi zu rufen.

Bezüglich Taxis in Bali sollte gesagt sein, dass es nicht ganz leicht ist ein faires Taxi zu bekommen. Als Faustregel kann man aber nehmen: Die Taxis der Marke "Bluebird" sind die Guten. Sie haben blaue Autos mit dem Bluebird Logo vorne und an den Seiten. Es gibt viele Betrüger, die ihre Autos in derselben Farbe lackieren, aber nur ähnliche Logos haben. Vor denen sollte man sich in Acht nehmen, wenn man keine Preise, wie in Deutschland, haben will. Außerdem sollte der Preis verhandelt werden, bevor das Taxi fährt. Wenn der Wagen rollt kann man schlecht rausspringen und anfangen über den Preis zu reden. Zu unserem Glück stand vor dem Hotel ein Bluebird Taxi, mit dem wir dann nach Ubud fuhren, da es mit dem Gojack nicht wirklich funktionierte. Während der Fahrt wurde der Verkehr bereits dichter und man merkte, dass es nun in eine Stadt ging. Wir erreichten unsere neue Bleibe für die nächsten sieben Tage: Das Pecatu Ubud Guesthouse. Der Check-In war unkompliziert und die Gastgeberin besonders freundlich. Unser Zimmer hat einen Balkon und direkt über unserem Zimmer ist ein Pool auf der Dachterasse, die komplett grün bewachsen ist. Wir waren mehr als zufrieden (vor allem bei dem Preis: zu zweit für 15 Euro die Nacht!).

Eher unzufrieden waren wir, als wir die Umgebung erkunden wollten. Dazu musste wir an einer vollbefahrenen Hauptstraße ohne Bürgersteig laufen. Nicht schön, wenn alle 2 Sekunden ein Auto oder Roller haarscharf an einem vorbeizieht. Vom Smog an der Straße mal ganz abgesehen. Hier fanden FFP2 Masken eine neue Bedeutung. Es riecht teilweise auch sehr streng, wenn an jeder Ecke Müll verbrannt wird. Von einer Müllentsorgung wie bei uns kann man hier nur träumen. Der Gesamteindruck ließ uns beim Gedanken an 7 Tage in dieser Stadt nicht gerade in beste Laune verfallen. Irgendeinen Grund muss es doch aber geben, warum Ubud bei vielen so beliebt ist? Wir kehrten zum Abendbrot in einem kleinen Restaurant ein. Dort ging Freyas Essen zurück, weil es zu scharf war (obwohl wir davor ganz oft darauf hingewiesen hatten). Die Leute hier haben wohl ein anderes Schärfe empfinden. Eine Frau, die ebenfalls zu Gast war, unterhielt sich kurz mit uns. Mit ihr war ihr Mann aus Amerika, sie haben 2 Kinder und sie ist auf Bali aufgewachsen und und und... Als Erik dann bezahlen war, stecke die Dame Freya einen Zettel mit ihrem Instagram Namen zu. Wer weiß welche berühmte Persönlichkeit wir da getroffen haben? Wir werden es wohl nie erfahren. 😄

Mit diesen Eindrücken legten wir uns schlafen und nahmen uns vor am nächsten Tag einen Roller zu mieten um endlich diese Freiheit, von der alle sprachen, erleben zu können.

Tag 4

Der Tag startete mit Frühstück auf dem Balkon, eine wahre Freude bei Sonnenschein und schöner Aussicht. Dieses hatten wir am Abend zuvor im Supermarkt eingekauft. Fazit: Das Brot ist etwas gummiartig, aber der Hummus super lecker! Gerade als wir uns fertig machten kam eine Angestellte und brachte uns Frühstück aufs Zimmer. Das hatten wir gar nicht bestellt, aber waren dennoch sehr erfreut. Kostenlose Pancakes und Obst nimmt man doch gerne! Im Anschluss bereiteten wir uns darauf vor in der Unterkunft einen Roller zu mieten. Die Gastgeberin war mal wieder sehr freundlich und ließ ihren Ehemann direkt mit einem der Leihroller vorfahren.

(Erik Perspektive ab hier)
Ab da wurd´s kritisch... Ich trat vor, um das flotte Gefährt in Empfang zu nehmen, hatte aber noch nie einen Roller/Scooter gefahren. Das höchste aller Gefühle war bis zu diesem Zeitpunkt ein E-Roller. Der Ehemann bemerkte anscheinend meine Unsicherheit und fragte mich, ob ich schonmal gefahren bin. Ich hatte nichtmal einen Plan, wie man den Scooter abbockt, geschweige denn wie man ihn zum Laufen bringt. Alles andere als die Wahrheit zu sagen wäre also aufgefallen. Diese Antwort gefiel den beiden so wenig, dass sie uns nun doch keinen Roller mehr vermieten wollten. Auch nicht, wenn wir etwas auf der Seitenstraße üben würden. Das war das letzte Wort und damit ging es reichlich gefrustet wieder auf´s Zimmer, wo wir uns einen neuen Plan überlegen mussten.
(Erik Perspektive Ende)

Der neue Plan lautete Gojek, die günstige Version eines Taxi. Damit erreichten wir dann auch ganz entspannt unser Ziel: Den Kajeng Ricewalk. Wir sind uns bis heute nicht ganz sicher, ob wir den richtigen Pfad genommen haben, aber es hat uns auf jeden Fall sehr gut gefallen 🌾. Der Weg war anfangs noch ganz gut begehbar, dann balancierten wir entlang eines Flusses über die Begrenzungswände des Flusses und fanden uns plötzlich auf einem Trampelwald in tiefster tropischer Vegetation wieder, inklusive Bananenbäume, Kokosnusspalmen, Farnen. An einem bestimmten Punkt konnte man dann 4-5 Meter hoch klettern und landete wieder auf einem gepflasterten Weg. Hier stand man direkt auf Höhe der Reisterassen. In der brütenden Hitze sah man Arbeiter auf dem Feld. Uns machte schon das Laufen Mühe... Bemerkenswert, was die Arbeiter hier leisten. Auf unserer Wanderung sahen wir Reis in all seinen Stadien: Wir sahen wie Reis gesetzt wurde (von Hand), jungen Reis, fertigen Reis, wie Reis gejätet und Reiskörner rausgeschlagen wurden. Auf dem Weg war auch nicht viel los und so konnten wir die Reisfelder sehr authentisch erleben. Unsere Tour endete an einem kleinen Café namens Organic Farmer, wo es eine Erfrischung in Form einer Mango Bowl gab. Super lecker! 😋 Generell sind die Balinesen talentiert darin, eine Wohlfühloase aus im Nichts zu erschaffen und so war auch dieses Restaurant sehr schön angelegt. 

Am selben Tag besuchten wir auch noch den Art Market (Kunstmarkt), wo wir ein schickes Muschelarmband für Freya erstehen konnten. Den Preis handelten wir von 30K auf 20K runter, was um die 1,67€ sind. Beim Schlendern durch die bunten Gassen besserte sich unser erster Eindruck von Ubud. Zwischen den Hauptstraßen gibt es immer kleine Nebenstraßen, die mit günstigen Restaurants locken und zum Bummeln einladen. Zudem findet man direkt in der Stadt prunkvolle Tempelanlagen. Scooter sind jedoch unausweichlich. Jede Straße, die befahrbar ist, wird befahren (falls es einen Gehsteig gibt, wird dieser auch mitgenommen). Also egal wie gemütlich eine Straße erscheint, früher oder später kommt ein Scooter vorbei gebrummt und hinterlässt seine ganz eigene Duftmarke. Die Straßen finden wir immer noch schlimm. Aber wir verstehen nun etwas mehr, warum es so viele Menschen in die Stadt zieht.

Wir hoffen die Bilder vermitteln einen Eindruck von unseren Erlebnissen und verbleiben mal wieder mit sonnigen Grüßen aus Bali! 🌞



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