Veröffentlicht: 28.09.2022
Heute klingelte für uns der Wecker früh, denn es stand einiges auf dem Programm: die Tegallalang Reis Terasse, die Pulina Kaffe Plantage und der Pura Tirta Empul Tempel. Um unsere Ziele zu erreichen, wollten wir erneut unser Glück beim Mieten eines Scooters versuchen. Da vor 9:00 Uhr sogut wie keine Vermietung auf hat, war die Wahl schnell getroffen: Santi Star´s Scooter Rental. Angeblich 24 Stunden an sieben Tagen die Woche geöffnet und einfach bei Whatsapp zu kontaktieren. Nach der ersten Kontaktaufnahme ging es für uns zu Fuß ca. 20 Minuten zum Roller Verleih.
Wer denkt, dass man auf Youtube nicht lernen kann einen Roller zu fahren, hat sich geschnitten! Erik hat sämtliche Tutorials geschaut, die es zu diesem Thema gibt. Besonders stressig war das Anlassen und Losfahren. Wenn man hier einen Fehler macht, würde es wieder unangenehme Fragen geben. Also ging es dieses mal zielstrebig auf den Roller drauf. Dann denn Standfuß lässig hochkicken, linke Bremse ziehen, Anlassknopf drücken und die Kiste läuft zumindest erstmal. Jetzt kann man rechts am Lenker Gas geben und mit den Bremsen (wie beim Fahrrad) bremsen. Glücklicherweise war der Verleih in einer Nebenstraße und so tuckerte Erik dann erstmal, wackelig wie ein neugeborenes Reh, seine ersten Meter auf einem Roller. Die unangenehmen Fragen gingen dann an Freya, die zurück blieb. "Ja er ist definitiv schonmal Roller gefahren... in Deutschland... ist bischen her..."
Es wurde bezahlt, uns wurden die Papiere gezeigt und ein paar zusätzliche Informationen zum Umgang mit der Polizei gegeben.
Wir haben einen Roller! 🛵💨 Ein Honda Vario.
Erik fuhr sich dann noch eine Weile ein. Anschließend übten wir zu zweit verschiedene Manöver: Beschleunigen, Bremsen, Kurven und Schritttempo fahren. Nach 30 Minuten Training fühlten wir uns bereit für die Straße. Unser erstes Ziel mit unserem neuen Gefährt war die Tegallalang Reisterasse.
Die Fahrt durch Ubud war zunächst etwas stressig, doch je weiter wir aus der Stadt fuhren, desto leerer wurden die Straßen. Entspannt war die Ankunft bei der Reisterasse dann aber erstmal nicht. Wir wurden sofort dazu aufgefordert im Restaurant zu essen und Bilder mit den Schaukeln zu machen, die sich die ganze Straße entlang an der Reisterasse reihten (Bali ist echt ein Instagram Paradies). Erster Eindruck: Sehr touristisch. Endlich fanden wir dann den Wander Weg und nachdem wir weitere 10.000 IDR (0,67€) für die Brückenüberquerung bezahlt haben (das ist nämlich nicht im Eintritt inbegriffen und wenn man nicht zahlt, kommt man nicht weiter), konnte es losgehen. Der erste Eindruck verbesserte sich zum Glück und so genossen wir die wunderschöne Aussicht auf die Reisterasse. Eine Bank für eine kurze Rast fanden wir auch, wo wir eine frische Kokusnuss bestellten und zuschauen konnten, wie diese zubereitet wird. Der Verkäufer war richtig nett und hat ein paar Fotos von uns gemacht. Mit Kokosnuss in der Hand auf die Reisterassen blicken - das hat schon was... Wir waren sehr glücklich!😍 Gegen 11:30 Uhr endete dann unsere Wanderung und die Reisterasse begann sich immer mehr zu füllen (also hier ein Tipp: Seid früh da). Wir haben uns dann doch entschieden in einem der Restaurants zu essen, die Aussicht war einfach unschlagbar. Anders als man es oft kennt, waren die Preise auch nicht teurer als normal.
Gestärkt mussten wir dann nur 9 Minuten zu unserem nächsten Ziel fahren: Der Pulina Kaffee Plantage. Eine sehr nette Dame führte uns durch die gesamte Anlage und erzählte zu den Pflanzen interessante Details. Wusstet ihr z.B., dass die Vanille auf Bali von Hand bestäubt werden muss? Bienen gibt es hier wohl keine und daher ist Vanille anbauen im wahrsten Sinne des Wortes Handarbeit. Wir lernten außerdem, dass der teuerste Kaffee der Welt vom Luwak kommt. Der Luwak wird mit Kaffeebohnen gefüttert und das was hinten raus kommt ist dann die veränderte Kaffeebohne, die so toll schmecken soll... Wie toll der Luwak Kaffee wirklich ist durften wir dann im Tasting herausfinden. Wir hatten im Eintritt eine Auswahl an Kaffeesorten zum Probieren inklusive. Unser Fazit: Der Luwak Kaffee ist viel zu sauer. Niemals würden wir dafür 50$ im Café bezahlen. Der normale Bali Kaffee schmeckte uns schon besser. Außerdem gab es Tester von Kaffee mit Vanille, Schoko, Ingwer und eine Tasse pure Schokolade. Bei der Tasse mit purer Schokolade stellt man fest, dass Milka eigentlich recht wenig mit Schokolade zu tun hat.
Mit reichlich Koffein im Blut ging es weiter Richtung Pura Tirta Empul.
Dies ist ein hinduistisch-balinesischer Wassertempel, der für sein heiliges Quellwasser bekannt ist. Balinesische Hindus kommen zur rituellen Reinigung hierher und auch Touristen probieren das Ritual gerne aus. So auch Freya. Erik wollte lieber im Trockenen warten. Um in das heilige Wasser zu steigen, muss man einen Sarong tragen, den man zum Glück ausleihen konnte.
Freyas Sicht: Nachdem ich mir den Sarong ausgeliehen hatte (für 10 K), ging es erstmal zum Umziehen in die Umkleide. Zum Glück half mir eine Frau beim Binden des Sarongs und nach anfänglichen Schwierigkeiten war ich vorzeigbar. Etwas unbeholfen stand ich dann vor dem Quellwasser und beobachtete die anderen. Sollte ich einfach ins Wasser? Ein Guide bot mir dann an, die Prozedur zu erklären. Jedoch wollte er dafür 50 K, also hörte ich lieber etwas bei den anderen zu und wagte mich dann ins Wasser. Dass die Frau vor mir schnurstracks umkehrte, machte erstmal keinen Mut. Das Wasser war aber auch wirklich eisig kalt. Nun hieß es, sich von Fontäne zu Fontäne vorzuarbeiten. 3 Mal Wasser ins Gesicht, 3 Mal Kopf unters Wasser. Jede Fontäne hat hierbei eine andere Bedeutung. Vor zwei Fontänen wurde ich dann durch Schreie von draußen abgehalten, die sind anscheinend nur für Trauernde. Das Ritual war tatsächlich anstrengend und am Ende zitterte ich vor Kälte. Leider hatte sich nun auch die Sonne verzogen und es wurde etwas kälter. Nun stand ich vor einem Problem: Wirklich vorbereitet war ich auf das Ganze nicht. Hatte also auch keine Wechselsachen dabei. Ohne BH hatte ich mich ins Wasser gewagt, die Unterhose wollte ich aber im heiligen Tempelwasser doch anbehalten. 30 Minuten auf dem Roller und der Besuch des restlichen Tempels mit nasser Unterwäsche klangen da nicht verlockend. Keine Unterwäsche ist bei einem kurzen Rock auch nicht das Wahre. Zum Glück sprang Erik als Retter in der Not ein und lieh mir seine Boxershorts (Freya Sicht Ende).
Nachdem wir den restlichen Tempel erkundet hatten, wurden wir über
einige Marktstände nach draußen geleitet. Man musste halt ernsthaft 15 Minuten
Umweg gehen, da man nicht vor den Ständen raus darf. Die Heimfahrt verlief gut
und Zuhause beschlossen wir, uns einfach was im Supermarkt zum Abendessen zu
holen: Brot mit Hummus, Gurke, Tomate und Bier. Der Einkauf war dann
tatsächlich um einiges teurer, als das Essen gehen hier. Schon lustig, wenn man
quasi zum Essen gehen „gezwungen“ wird. Den Abend ließen wir dann auf dem
Balkon ausklingen. Dieser gefällt uns wirklich gut. Außerdem ist es toll, dass
es bis in die Nacht warm ist und man in kurzen Klamotten draußen sitzen kann.
Damit wollen wir diesen Eintrag zu Tag 5 unserer Erfahrungen in Bali beenden und verbleiben mal wieder mit sonnigen Grüßen! 🌞