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Wie uns Indonesien wieder in den Bann zog.

Veröffentlicht: 17.04.2019

08. - 16.03.2019


Kaum wiedervereint heißt es am Tag nach Nyepiauch schon Bye bye Canggu. Erneut wieder nur auf Zeit, denn wegen des Feiertages hatten wir ja noch gar nicht wirklich die Chance Felix und Moritz zu zeigen, warum wir uns so sehr in diesen Ort verliebt haben.

Unser Ziel: die beiden benachbarten Nusa-Inseln. Ihr erinnert euch vielleicht noch an meinen Beitrag über die Insel Nusa Lembongan, welche ich gemeinsam mit Toby erkundet habe, weil ich Angst hatte, dass ich sonst die Chance verpasse, sie zu sehen. Nunja, was soll ich sagen. Jetzt sehe ich sie eben gleich zweimal. Aber so ist das nun mal mit dem Reisen. Man weiß nie genau, wie es kommt.


Eine weitere schöne Überraschung ist die Wiedervereinigung mit Matilda. Die süße Schwedin war vor ein paar Tagen aufgebrochen, um gemeinsam mit ihrem Reisebuddy Jack die Philippinen zu erkunden und stellte schnell fest, dass es ihr dort einfach nicht taugt. Wir können das so gar nicht fassen, da wir bisher nur wirklich Positives gehört haben und uns schon selbst auf unsere Zeit dort hinfiebern. Aber sie scheint regelrecht depressiv und möchte einfach nur wieder zurück nach Indonesien. Wer kann es ihr verübeln. Ich würde uns auch vermissen.


Um auf Nusa Penida - unsere erste Destination und die größere der beiden Nusa-Inseln - zu gelangen, müssen wir zunächst wieder über den Landweg von der West- zur Ostküste gelangen. In der Hafenstadt Sanur angekommen, sammeln wir zunächst Matilda ein, die direkt vom Flughafen kommt, und organisieren uns ein Ticket für das nächste Speedboat. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden und die See ist an diesem Tag etwas unruhig. Besonders Felix und Moritz haben damit sichtlich zu kämpfen. Letztendlich erreichen wir die Insel ohne Verlust von unerwünschten Körperflüssigkeiten - außer einer Menge Schweiß vielleicht.


Hier zur besseren Vorstellung eine kleine Map von Bali inkl. der beiden benachbarten Inseln, wobei der Pfeil fälschlicherweise nur auf die Hauptinsel Nusa Penida zeigt. Nusa Lembongan & Ceningan sind die beiden kleinen Inseln, die sich direkt im Nord-Westen von Nusa Penida befinden.



Nusa Penida

Wenn ich unsere Zeit in Nusa Penida in drei Statements zusammenfassen müsste, dann wären es folgende: unglaublich lange Rollerfahrten, die wunderschönsten Ausblicke bisher und überwiegend extrem schlechtes Essen.

Zu Punkt drei gilt es zu sagen, dass wir es eventuell zu sehr darauf angelegt habe, westliches Essen zu bekommen. So hatten wir mehrmals mit Pizza zu kämpfen, welche mehr Ähnlichkeit mit einem lapprigen Fladenbrot mit Ketchup statt knusprigen Pizzaboden mit Tomatensugo hatte. Aber auch das lokale Essen schmeckte überwiegend nach nicht viel und füllte lediglich den unsere Mägen. Das ließe sich vielleicht sogar noch verkraften, wenn man nicht gerade von einer scheinbar unendlichen Rollerfahrt zurückkommt - ohne Essensmöglichkeiten und halb am verhungern.

Wo wir auch schon zu Punkt eins der Statements kommen. Nusa Penida hat Unmengen wunderschöner Strände und Klippenaussichten auf das offene Meer zu bieten, die einem wortwörtlich den Atem rauben. Das Problem dabei: um dort hinzugelangen, muss man ziemliche lange Wege auf dem Roller zurücklegen. Das liegt daran, dass sich über die gesamte Insel lediglich drei einigermaßen gut befahrbare Straßen ziehen, von denen sich zwei im Landesinneren befinden und die letzte an der Ostküste entlangführt. Die Stadt inkl. Hafen und somit der Ort des Geschehens mit Restaurants, Gästhäusern etc. befindet sich im Norden der Inseln. Alle Top-Spots, die es zu sehen gilt, liegen allerdings verstreut an der Westküste oder ganz im Süden der Insel. Um dort hin zu gelangen muss man nun also ständig die gute "Hauptstraße" verlassen und auf sehr ramponierten Schotterstraßen gen Westen an die Küste fahren. Das kostet Zeit und so muss man jedes mal mit mindestens einer Stunde Fahrtzeit pro Spot rechnen.


Hier zum besseren Verständnis eine weitere Map. Dort seht ihr die Hafengegend eingezeichnet. Ebenso wie unsere Unterkunft und letztendlich die Distanzen, die es zurückzulegen gilt, um an die Top-Spots zu gelangen.


Wenn man eines auf der Insel benötigt, dann ist das also sehr gutes Sitzfleisch.Uns ist das vorab leider so nicht bewusst gewesen. So gilt es jetzt vor Ort eine Entscheidung zu treffen, welche der sehenswertesten Spots wir bevorzugen und welche wir überspringen müssen. Denn unsere Zeit auf der Insel ist begrenzt.

Und damit kommen wir zu Punkt drei der Statements. Wir stellen ziemlich schnell fest, dass man auf dieser Insel gar nicht die falsche Wahl treffen kann. Denn egal welchen Spot wir schlussendlich besuchen, er raubt uns ungelogen den Atem.

So führt uns unsere Tour zunächst zu einem Strand im Süden der Insel - Atuh Beach. Ganze 80 Minuten benötigen wir, um an unser Ziel zu gelangen. Aber einfach nur mit dem Roller dort hinzufahren, wäre natürlich zu einfach. Um seine Füße tatsächlich in den feinen, weißen Sand stecken und sich kopfüber in das kristallklare Wasser stürzen zu können, muss man zunächst über einen kleinen steilen Weg hinabsteigen in die Bucht, in der sich der Strand befindet. Bei den Temperaturen leichter gesagt, als getan. Vor allem, wenn man im Hinterkopf behält, dass man den gleichen Weg auch wieder zurücklegen muss, um zurück zu seinem Roller zu gelangen. Die Tatsache, dass man zum Strand hinabsteigen muss, beschert uns aber bei unserer Ankunft mit dem Scooter auch einen traumhaften Blick auf die Bucht. Und die hält was sie verspricht.

Nach einer Abkühlung im Meer und anschließendem Trocknen am Strand soll unser nächster Stopp ein Wasserfall an der Küste sein. Also zurück auf den Roller und weitere 40 Minuten Fahrt über schlechte Schotterstraßen zurücklegen. Die Recherche vorab hat ergeben, dass es einer kleinen Wanderung bedarf, um den Wasserfall zu erreichen.

Dort angekommen stellt sich allerdings heraus, dass es sich dabei eher um eine unendliche Anreihung von sehr improvisierten Stufen handelt, welche einen direkt die 200 Meter hohe Klippenwand nach unten Richtung Meer führt. Wäre die Aussicht nicht so überwältigend, hätten wir vermutlich bei der Hälfte der Strecke aufgegeben. Am Wasserfall angelangt, stellen wir fest, dass dieser selbst nicht besonders sehenswert ist. Dafür warten allerdings verschiedene heilige Quellen sowie zwei Naturbecken, die direkt in den Felsen eingelassen sind, auf uns. Vor Schweiß triefend nehmen wir das Angebot gerne war und finden uns kurz später in einem der Becken wieder, von wo aus man den Wellen dabei zusehen kann, wie sie sich mit voller Wucht an den Klippen brechen. Wir sind sprachlos und können darüber hinweg für ein paar Momente verdrängen, dass wir all die Stufen auch wieder hochlaufen müssen. Und ganz ehrlich Leute... wie viel kann ein Mensch bitte schwitzen?!

Das ganze kostet uns mehr Zeit und vor allem Energie, als erwartet, sodass wir erneut entscheiden müssen, welche der Sehenswürdigkeiten wir unbedingt sehen wollen. Unsere Wahl fällt auf die wohl bekannteste der Insel - der Kelingking Beach. Der Strand liegt in einer Bucht, die durch einen Inselvorsprung eingerahmt wird, der mit viel Fantasie von oben aussieht wie ein Dinosaurier. Über Holzleitern und mehreren Kletterpassagen kann man sich den Weg nach unten zum Strand erkämpfen. Von anstrengenden Wanderungen haben wir für heute allerdings schon genug und sind vollkommen zufrieden mit der großartigen Aussicht von oben.


Nusa Lembongan

Mit einem kleinen Local-Boot aus Holz überwinden wir am nächsten Morgen die kleine Distanz zwischen den beiden Inseln Nusa Penida und Nusa Lembongan. Um einiges kleiner als ihre Schwester, hat die Insel tatsächlich nicht so viel Sehenswertes zu bieten. Dafür ist sie aber umso perfekter, um ein paar Tage zu entspannen. Vor Ort bekommt unsere Gruppe außerdem erneut Zuwachs - zu uns stößt für die nächsten Tage Bene, ein Freund von Lisa, Felix und Moritz. Da ich die Insel bereits von meinem letzten Aufenthalt mit Toby kenne, werde ich schnell zum Reiseführer auserwählt. So klappern wir in zwei Tagen alle Highlights meines letzten Besuchs ab. Nach dem "Essendesaster" auf Nusa Penida bedeutet das für uns also zunächst leckeres Essen im Beach Club und das verboten gute Sushi, das ich mit Toby hatte. Mit dem Banana-Boot haben wir einen wilden Ritt am Mushroom-Beach und mit dem Scooter erkunden wir die Gegend. Dabei landen wir letztendlich wieder bei der Blue Lagoon, wo ich dieses mal endlich den Cliff-Jump in zehn Metern Höhe direkt ins Meer wage. Neben mir überwinden sich auch Matilda, Felix und Bene. Der Tag endet damit, dass wir gemeinsam mit einer Handvoll Einheimischen in unserem Hostel zusammen sitzen, ein wohl typisches indonesisches Getränk zu uns nehmen und uns mit Händen, Füßen und gebrochenen Englisch unterhalten. Ein perfekter Abschluss, bevor es für uns wieder zurück nach Canggu geht. 


Canggu

Da Canggu unser letzter Stopp ist, bevor sich alle in unserer Gruppe nach und nach in verschiedene Richtungen davon machen, gönnen wir uns etwas und buchen uns eine Villa als Unterkunft. Und sollten unsere Erwartungen groß gewesen sein, so wurden sie dennoch um Längen übertroffen. Für nur 20$ pro Nacht und Zimmer bekommen wir tatsächlich eine riesige Unterkunft zur Verfügung gestellt mit eigenem Garten und Pool, einer Küche mit Essbereich und drei luxuriösen Zimmern mit jeweils eigener Terrasse und Badezimmer mit Dusche im Freien. Von dort aus unternehmen wir Tagesausflüge nach Seminyak und Uluwatu und verbringen ein paar schöne Tage mit gutem Essen, günstigen Massagen und gemütlichen Abenden im Old Man's. Ganz so wie wir unser Canggu am liebsten haben.


Und dann heißt es Abschied nehmen. Erste in der Gruppe bin ich, die sich auf den Weg macht nach Bangkok, Thailand, um dort Max zu treffen. Nach mir folgt Bene, der wieder zurück nach Deutschland muss. Felix und Lisa fliegen wenige Tage später ebenfalls nach Thailand. Matilda und Moritz bleiben vorerst auf Bali.

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